14
Jun
2011

Nullsummenspiel

Endlich - nach acht Jahren hab ich es nun geschafft und meine Beförderung ist durch. Damit hab ich meine ehemalige Chefin hier im Hause überholt ;-)
Finanziell ändert sich leider unter dem Strich gar nichts für mich. Es kommt zwar etwas mehr auf dem Konto an, doch "dank" der 3/7-Regelung beim Tren-nungs-unter-halt geht das alles gleich weiter an meine Ex. Es ist quasi eine Lohnerhöhung nur für sie ...
Finchen1976 - 14. Jun, 09:29

Und wieder ein Grund, nie zu heiraten. :-)
(Auch, wenn ich dann im übertragenen Sinne die "Begünstigte" wäre. *g*)

oberansicht - 14. Jun, 10:25

ach du liebe güte - was ist denn das für eine regelung?

Herr B. - 14. Jun, 10:38

Die Regelung besagt, dass dem getrennt lebenden Teil 3 Siebtel der Differenz aus eigenem und dem Einkommen der/des Anderen zustehen. Diesen Betrag kann ich nicht in voller Höhe überweisen, weil dann schon die Grenze meines Selbstbehalts greift. Folglich wird jede Erhöhung meines Gehaltes nur dazu führen, dass ich etwas mehr von den drei Siebteln überweisen muss .... Ist das verständlich? :-)
oberansicht - 14. Jun, 14:28

mal den abakus heraussuche ... *gg
Alltagslaunen - 14. Jun, 19:40

Na das ist ja eine heftige Regelung =0 musst du da für das Kind noch extra zahlen, oder ist das quasi ein "all-in" Lösung? Ich weiß, dass es bei uns auch sowas wie Unterhalt für den Ex-Parter gibt, aber ich weiß gar nicht wie die Regelungen in Wien sind... ich habe damals verzichtet darauf und bekomme "nur" Allimente für Krümel...
Aber trotzallem: GRATULATION zur Beförderung ;)
Herzliche Grüße aus Wien, Kayla

Herr B. - 14. Jun, 19:51

Danke Dir, und schön, von Dir zu lesen. Ich hab Dich irgendwie leider aus den Augen verloren gehabt ...
Der Unterhalt fürs Kind hat damit nichts zu tun, der geht extra und steht immer an erster Stelle. Danach kommt dann der/die Ex, die bekommt, was übrig ist - eben bis zur Schmerzgrenze, die sich Selbstbehalt nennt. Zu zahlen lt. Tabelle sind dabei die schon beschriebenen drei Siebtel der Differenz von meinem und ihrem Einkommen. Da diese Differenz bei uns sehr groß ist, kann ich diesen Betrag nicht komplett zahlen, denn sonst bliebe mir zu wenig zum Leben. Aber mit jeder Gehaltserhöhung wird der Betrag größer, und mir bliebe erst mehr Geld in der Börse, wenn ich mit diesem zu zahlenden Unterhalt nicht mehr unter meinen Selbstbehalt falle. Das wird in den nächsten Jahren mit Sicherheit nicht passieren - jedenfalls so lange nicht, wie meine Ex nicht auch mal mehr Geld verdient.
Anders könnte es nach einer Scheidung aussehen. Das hat dann aber das Gericht zu entscheiden.
alex_blue - 15. Jun, 10:06

Von mir auch herzliche Glückwünsche zur Beförderung !!

Und das ist echt zK mit der Regelung.....!!
Herr B. - 15. Jun, 10:12

Danke Dir. Und ich gebe Dir Recht ....
Rockhound - 15. Jun, 10:59

Solche Regelungen fand ich damals gut, als es (in der Schweiz) für verheiratete Frauen noch ein Berufsverbot gab. Jep, das wurde erst Mitte 70er Jahre abgeschafft, nachdem die Frauen 1971 das Stimmrecht bekamen. Damals war das so, dass eine Frau, die geheiratet hat, nicht mehr arbeiten durfte. Wenn ihr der Mann dann 15 - 20 Jahre später davonlief, war die Frau meist ziemlich am Ende, denn nach so langer Zeit nicht im Beruf, war es fast nicht möglich wieder einzusteigen.

Heute aber gibt es kein Berufsverbot mehr für Frauen. Daher sollen sie sich ihr Geld schliesslich auch selber verdienen! Dafür gibt's die Gleichberechtigung, Frauen haben dafür gekämpft. Das was Dir da widerfährt, sehe ich als totale Abzocke, als wenn Du (und nur Du) bestraft würdest dafür, dass eure Ehe gescheitert ist. Ich habe KEIN Verständnis für ein solches Verhalten. Wie ich mitbekommen habe, hat ja deine Frau so ziemlich alles bekommen, das Haus, das Kind (zumindest solange, bis es Schwierigkeiten macht, dann ist es dann sicher DEIN Kind), das Auto und auch noch Dein Geld. Scheint mir ziemlich ertragsreich zu sein, sich von Dir zu trennen. Wahrscheinlich wird sie später mal einen evtl. neuen Partner nicht heiraten, weil sie dann auf dein Geld verzichten muss? Was wollen diese Frauen nun? Wollen sie Gleichberechtigung von Mann und Frau oder ist ihnen lieber das Heimchen am Herd, das ohne Mann nicht überlebensfähig ist? ich weiss, ich weiss, Gesetz, aber Deine Frau scheint sich ja dagegen auch nicht wirklich wehren zu wollen, oder?

Ich bin übrigens auch eine Frau. Ich bin auch für die Gleichstellung von Mann und Frau und diese muss auch ins Scheidungsrecht einfliessen. Ich finde das absolut ungerecht, was Dir da widerfährt.

Alle Menschen sind gleich, nur die Frauen sind im Scheidungsrecht ein bisschen gleicher? ;-)
Herr B. - 15. Jun, 11:04

Tja, ich bin sehr gespannt, wie das dann nach der Scheidung weiter geht. Auch wenn auf dem Papier sich einiges geändert hat, so stehen die Chancen in meinem Fall trotzdem gut für meine Ex, dass ich ein Leben lang zahlen darf. Gründe sind ihr Alter und der Umstand, dass sie während der Ehe aufgehört hat zu arbeiten. Diesen Nachteil, den sie dadurch vermeintlich hat, muss ich ausgleichen. Da überlegt man sich schon, ob man überhaupt noch mehr Geld verdienen will, wenn nur die Frau daran verdient.
Rockhound - 15. Jun, 11:13

Allerdings! Hast Du ihr denn damals "befohlen" mit dem Arbeiten aufzuhören? Ich finde das eine Schweinerei. Natürlich ist es auch nicht gerecht, dass heute noch Frauen für die gleiche Arbeit weniger verdienen, als Männer, aber dies ist ja dann doch nicht der richtige Weg, dies auszugleichen. Wobei mir ja schon lange klar ist, dass man auf viele Wege reich werden kann, aber keinesfalls mit ehrlicher Arbeit. ;-)

Hast mein volles Mitgefühl!
Herr B. - 15. Jun, 11:22

Natürlich nicht. Es bot sich damals an, weil mein Sohn zur Schule kam und sie in ihrem alten Job nicht mehr glücklich war. Also Abfindung kassiert, dann wollte sie ein Jahr zu Hause bleiben und war so blauäugig zu glauben, die Arbeit liege auf der Straße. Sie hat die Suche dann lange schleifen lassen, mit dem Ergebnis, dass sie nun einen 400-Eur-Job hat ...
Alltagslaunen - 15. Jun, 14:51

Also für sowas hab ich (als Frau) so überhaupt kein Verständnis. Sich auf dem Geld vom Ex-Partner auszuruhen find ich heftig! Ich arbeite auch nur Teilzeit, aber ich bekomme KEIN Geld von meinem Ex (außer für´s Kind natürlich) und kann es mir, dank einer billigen Wohnung, einfach leisten Teilzeit zu arbeiten. Würde es finanziell nicht mehr gehen, würde ich eben mehr arbeiten. Solche Frauen wie deine Ex nähren die Vorurteile, dass Frauen sich von Männern erhalten lassen. Nicht ärgern, nur wundern...
Herr B. - 15. Jun, 15:17

Das versuche ich auch, aber manchmal ärgert es mich doch noch. Mir geht es ja nicht darum, meine Ex im Regen stehen zu lassen. Aber wenn ich ihrerseits kein Interesse sehe, sich um eigenes Geld zu bemühen, dann schwillt mir schon der Kamm.
Elisabetta1 - 15. Jun, 11:29

Noch sind wir im Ösi-land nicht so weit,...

... und ihr vermutlich auch nicht, aber ich kann Dir beunruhigende Fakten aus Holland sagen. Dort zahlt der Mann noch immer Alimente an die Frau, AUCH DANN, WENN SIE WIEDER GEHEIRATET HAT!
Wenn beide in Pension gegangen sind, dann wird abgerechnet - Er zahlt für sie jenen Anteil, den er für seine Pension während ihrer Ehe aufgebaut hat. Sie zahlt ihm einen Anteil, von ihrem Pensions_Aufbau. Ihr Anteil ist (im konkreten Fall) wesentlich geringer, weil sie jahrelang ausgesetzt und dann nur mehr halbtags gearbeitet hat.
Abgesichert sein, ist die eine Variante, aber man kann auch alles übertreiben und in dem Fall finde ich auch, daß es eine absolute Versorgungsanlage ist. Sie kassiert ihre Pension, die Alimente vom Ex und wenn der momentane Partner auch noch das Zeitliche segnet - die dritte Pension ;-(((((

Herr B. - 15. Jun, 11:43

Ganz toll ... Aber das mit den Anteilen ist hier auch so. Das Ganze heißt Versorgungsausgleich und wird von Amts wegen durchgeführt. Auch da werde ich also einen Teil meiner Rente verlieren ...
Rockhound - 15. Jun, 11:46

*kopfschüttel* Da frage ich mich schon, warum ich überhaupt meinen Job mache, suche ich doch lieber einen weichen Kerl und verlasse ihn in ein paar Jahren wieder, dann habe ich den ganzen Ärger mit dem Job nicht mehr. Ganz schön einfach...
Herr B. - 15. Jun, 11:48

Ein paar Jahre musst Du aber durchhalten, sonst klappt das nicht. Ist die Frage, ob sich das lohnt *g*
Rockhound - 15. Jun, 13:02

20 Jahre arbeiten hat sich definitiv bisher nicht gelohnt und bisher habe ich durchgehalten, da können ein paar Jahre einen Mann ertragen nicht sooo viel schlimmer sein, wenn es sich dann auszahlt. ;-)
Rockhound - 15. Jun, 13:03

Du, wie wär das jetzt, wenn Du wieder heiraten würdest und dich so nach 10 Jahren wieder trennen, müssen sich die Frauen das Geld von Dir teilen, oder musst Du dir einen 2. Job suchen und nachts auch noch durcharbeiten um beide ernähren zu können? Könnte sich das ins endlose ziehen? (Liz Taylor war 7x verheiratet! Das hat sich sicher mächtig ausgezahlt für sie.)

Herr B. - 15. Jun, 13:10

:-) Damit hab ich mich noch nicht beschäftigt. Und nochmalige Heirat kommt sowieso nicht in Frage!
Alltagslaunen - 15. Jun, 15:26

In Amerika ist es so, dass du für jede Frau Unterhalt zahlen "darfst". Bei uns in Österreich und sicher auch in Deutschland ist das wohl Einkommensabhängig. Aber was weiß man schon... Aber mal eine andere Frage: warum mußt du überhaupt zahlen, wenn ihr doch noch gar nicht geschieden seit??? Das ist bei uns definitiv anders. Sogar den vollen Kindergarten-Beitrag durfte ich zahlen, habe keine Alimente bekommen bis die Scheidung rechtskräftig war. Und vor der Scheidung mussten wir ein halbes Jahr getrennt leben - auch in der Zeit habe ich nichts bekommen!
Herr B. - 15. Jun, 15:31

Das ist hier anders, auch während der Trennung muss gezahlt werden, sowohl fürs Kind als auch für den getrennt lebenden Partner. Das ist gesetzlich vorgeschrieben.
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