10
Feb
2009

Anonymes Tagebuch oder öffentliche Familienchronik?

Die Hoffende hat sich neulich zur Anonymität in Blogs geäußert. Ich spinne die Frage mal noch weiter: Bloggt Ihr eigentlich anonym oder nicht? Bei mir ist es so, dass niemand in meinem "realen" Bekanntenkreis von diesem Blog weiß. Ich habe auch nicht vor, das zu ändern, denn es ist für mich ein Platz, an dem ich mal ganz unbefangen schreiben, Gedanken äußern, lästern, oder einfach nur plaudern kann.
Es gibt aber Blogger/-innen, bei denen Freunde, Familie, Partner/-in mitlesen oder gar eigene Blogs daneben haben und in diesen auch kommentieren.
Was bevorzugt Ihr und warum?
claudi_stern - 10. Feb, 12:50

ich gehöre nicht zu deinem "realen" bekanntenkreis? ;) *lach*

Herr B. - 10. Feb, 13:00

*lach* Du hast einen Sonderstatus, wovon es hier noch ein paar gibt :-) Aber im Zweifel würdest Du dann eher zum Bloggerkreis zählen, was aber durchaus lieb gemeint ist.
Paulaline - 10. Feb, 12:52

Ich bin auch anonym.
Es weiß eine Freundin von dem Blog, die aber nicht mitliest. Eine weitere, die allerdings keiner Ahnung von PCs (geschweige denn einen hat), weiß, dass ich ein Blog habe. Andersrum kenne ich nun schon einige wenige Blogger persönlich. Und so soll es auch bleiben.

jeder, der mich kennt, würde mich wohl wieder erkennen, doch ich hoffe stark, das das nicht der Fall ist, da ich ja auch recht persönliches schreibe.

Herr B. - 10. Feb, 13:04

Diese Sorge habe ich auch manchmal. Wer mich kennt, wird mit den Andeutungen und Buchstaben von Vornamen zweifellos MICH wiedererkennen. Aber ich denke, die Gefahr, überhaupt auf diesen Blog zu stoßen, sollte für Bekannte recht gering sein, solange ich nicht mit bestimmten Begriffen hantiere, nach denen man eventuell suchen könnte.
Und selbst bei E., die sehr aktiv im Netz ist, glaube ich nicht, dass sie mich hier finden wird.
Paulaline - 11. Feb, 17:19

Nun ja, ich halte Namen möglichst ganz raus, die, die ich dort nutze, sind geändert.
Und auch die typischen Begriffe, die zu mir passen, halte ich nach Möglichkeit ganz raus und habe sogar schon mal jemand gebeten, den Ort wieder aus dem Kommentar zu nehmen. Also wenn nicht jemand absolut zufällig auf den Blog stößt, bin ich relativ "sicher".
Herr B. - 11. Feb, 18:16

Bei mir wäre es auch der absolute Zufall. Aber wer sich dann mal einliest und mich kennt, dürfte keine Schwierigkeiten haben, die Identität dahinter wieder zu erkennen. Doch dieser Zufall wäre schon seeehr groß ...
claudi_stern - 10. Feb, 13:05

naja man braucht ja auch nur zu schauen, wie wir uns kennengelernt haben - insofern fühle ich mich als "blogger" richtig aufgehoben.

Herr B. - 10. Feb, 13:07

Daran hatte ich auch gedacht, als ich meinen Kommentar schrieb :-) Damals habe ich auch nicht damit gerechnet, mit Dir mal nachts um 1 Uhr in NYC zu telefonieren. *g*
alex_blue - 10. Feb, 13:17

Bei mir ist es ein Mix. Ich habe manchen aus meinem RL davon erzählt, mein Freund zum Beispiel kennt den Blog, und liest auch ab und an mit, und das ist für mich auch völlig okay. Dann noch ein paar Freundinnen/Freunde und Bekannte. Aber sehr dediziert. Ich achte auch drauf, daß keine recht individuellen Namen oder Begriffe auftauchen, so daß niemand, der danach sucht, dann zufällig auf meinem Blog landet (hoffe ich doch...).

Manchmal fühle ich mich dadurch ein klein wenig eingeschränkt. Aber, um ehrlich zu sein, daß geht mir auch durch den Bloggerkreis schon so. Manche Meinungen äußere ich nicht, weil sich vielleicht jemand (Blogger) auf den Schlips getreten fühlen könnte.

Aber ich habe noch einen sozusagen "Geheimblog", den wirklich niemand kennt, und da kann ich dann ab und an mal was schreiben, was ich in meinem Erst-Blog nicht schreiben würde. Aber der ist so unbekannt, daß ist schon fast langweilig :-)

Herr B. - 10. Feb, 13:23

Antwortet Dir denn da auch mal jemand? Dann hättest Du ja zwei Bloggerkreise ;-)
Aber genau das Einschränken wollte ich eben HIER nicht, darum habe ich es bis heute niemandem erzählt. Ich möchte schließlich alle Themen ansprechen dürfen, die mir in den Sinn kommen. Daher ist es mir auch ziemlich egal, ob ich jemanden treffen könnte, der eine andere Meinung hat. Solange ich mir selbst nichts vorwerfen muss und niemanden kränke oder anfeinde, muss jeder, der Blogs liest, damit rechnen, dass es auch andere Meinungen gibt. Bei 20six habe ich es dann aber erlebt, dass es in solchen Situationen sehr persönlich wurde. Da muss man dann selbst ein dickes Fell haben und sollte solche krassen Meinungen "überlesen" können.
alex_blue - 10. Feb, 13:32

Ne, einmal hat eine was kommentiert, aber sonst nie. Deswegen sag ich ja, fast schon zu langweilig.... aber sowas von anonym, das glaubt man nicht :-)
Herr B. - 10. Feb, 13:46

Ein Link hier und wir alle können das gaaaanz schnell ändern *g*
alex_blue - 12. Feb, 08:50

Nenene, genau das will ich ja nicht.... :-)
ZimTsTerNcHeN - 10. Feb, 13:18

Ich blogge auch anonym. Würde es auch nicht (immer) gut finden, wenn meine Freunde/Bekannten mitlesen würden. Manchmal schreib ich doch Dinge, die nicht für die Augen und Ohren von Freunden bestimmt sind. Würde ich ihnen alles erzählen, bräuchte ich ja nicht zu bloggen.

Aber jemanden, der im Blog mitliest persönlich kennen zu lernen, ist irgendwie was anderes.

Herr B. - 10. Feb, 13:27

Das finde ich auch - und wie man sieht (und mir selbst ist es ja auch schon so gegangen, zumindest telefonisch), passiert das durchaus öfter. Ich gebe zu, dass ich hier nicht alles schreibe(n würde), denn manche Sachen sind einfach zu intim, um sie hier auszubreiten. Ein komplettes Tagebuch kann also nicht durch einen Blog ersetzt werden. Aber für ein offenes Ohr und ein wenig Plauderei ist es bestens geeignet, wenn man denn gern schreibt :-)
By the way: Ich staune immer, dass so ziemlich in allen Blogs auffallend richtig geschrieben wird (wenn ich mal von notorischen Kleinschreibern absehe). Liegt das daran, dass Menschen, die nicht gut rechtschreiben, gar nicht gern schreiben?
ZimTsTerNcHeN - 13. Feb, 09:36

Ich glaub, Menschen, die nicht gut schreiben vermeiden das "öffentliche" Schreiben lieber bzw. schreiben die meisten sicher gar nicht. Ich würd wahrscheinlich auch nicht schreiben, wenn ich bei jedem 2. Wort überlegen müsste, wie ich es schreiben muss *g*
Herr B. - 13. Feb, 09:38

Ich bin mir aber gar nicht sicher, ob sich diese Menschen ihrer Schwäche überhaupt immer bewusst sind? Wenn ich mich hier auf Arbeit umsehe, habe ich da jedenfalls so meine Zweifel *g*
ZimTsTerNcHeN - 13. Feb, 12:16

*lach* da könntest du auch recht haben.
Hoffende - 10. Feb, 13:27

Mein Blog ist ja eigentlich ein "Ausweichblog". Ich fühlte mich in meinem alten Blog damals nicht mehr wohl, weil zu viele, die mich kannten, dort mitlasen. Aber das Problem war eher auf meiner Seite zu suchen, weil ich dachte, ich müsste es anderen recht machen. In MEINEM Blog. So ein Blödsinn.

Heute gibt es das nicht mehr in dem Maße. Bei mir können alle mitlesen, das ist mir egal. Es gibt EIN Thema, das ich momentan ausspare... es passt nicht so gut inhaltlich und dabei ist es dann auch wie schon erwähnt, dass es mit Ämtern Probleme geben könnte. (Vielleicht eröffne ich dazu mal einen wirklich anonymen Themenblog, so ganz ohne persönliche Informationen.) Selber in meinem anderen Blog kommentieren, das würde ich aber auf keinen Fall tun. Wozu sollte das gut sein? Meine Meinung ist meine Meinung, da kann ich doch nicht mit mir selber drüber diskutieren... *lach*

Ach, zum Thema "öffentliche Familienchronik" - da musste ich dann schon etwas schmunzeln. Also ich achte eigentlich schon darauf, dass ich keine oder andere Namen verwende. So ganz öffentlich muss es ja dann doch nicht sein. Und "Papa hat Mama am soundsovielten geheiratet und es waren viele Gäste da und es gab dasunddas zu essen" interessiert eh keine Sau. Also Familienchronik - NEE!

Herr B. - 10. Feb, 13:33

*lach* Ich muss da aber mal widersprechen, so! Ganz ehrlich, wir alle schreiben sicherlich mal Sachen, die eigentlich keinen interessieren (übers Wetter zum Beispiel *g*), aber ich finde das gar nicht schlimm. Schließlich zwinge ich ja niemanden mit der Peitsche, meine Einträge zu lesen. Es darf also auch mal Belangloses sein. Vielleicht hofft man ja trotzdem einfach mal auf ein "Ping" aus der großen, weiten Bloggerwelt :-)
alex_blue - 10. Feb, 13:40

Bei mir sind oft die belanglosesten Beiträge die am meisten kommentierten..... :-)

Das ist wie mit dem Fahrradschuppen vor dem Kraftwerk: Stellt man die Konzeption des Kraftwerks zur Debatte im Gremium, so wird am längsten über die Farbe des Fahrradschuppens diskutiert, denn da können alle mitreden :-)
Herr B. - 10. Feb, 13:44

Genau, und auch übers Wetter kann man sich trefflich auslassen, schließlich betrifft es irgendwie jeden :-)
Hoffende - 10. Feb, 14:03

Richtig. Da fällt mir ein, dass ich doch heute einen Beitrag über das Wetter schreiben wollte...
Herr B. - 10. Feb, 14:05

Na, dann mal los, wird sicher spannend :-)
nike- - 10. Feb, 14:05

*lach*
Ich denke, inzwischen ist mein blog alles andere als anonym. Aber ich verstehe die Blogger durchaus, die anonym sein wollen und auch den Leuten aus dem RL nichts davon erzählen.
Solange ich mit meiner Art des Schreibens keine negativen Erfahrungen gemacht hab (und ich denke nicht, dass ich irgendwann mal auf der Strasse angesprochen werde) mache ich so weiter wie gehabt..
Und was meinen Partner angeht - naja, dazu brauch ich ja jetzt nichts mehr sagen, oder!? *gg*

Alles Liebe
Nike (auch so eine halb-und-halb-Person *grins*)

Herr B. - 10. Feb, 14:08

:-) Hallo, Du "halb-und-halb-Person"! Nee, von Anonymität kann man bei Dir wohl nicht mehr sprechen. Vieles ergibt sich halt einfach, und wenn es dann so kommt, wie es kommt, ist es ja auch gut so. Sonst würde ich vermutlich Annett Louisan heute noch immer nicht kennen *g*
Ansonsten bedauere ich es noch immer ein wenig, dass Du nicht mehr bei twoday bist, weil es hier so schön einfach mit den Benachrichtigungen ist ;-)
nike- - 10. Feb, 14:15

Hast Du etwa IMMER NOCH keinen feedreader?? *lach*

Ich hab ja auch mal ganz anonym angefangen und hab mich auch bemüht, es zu bleiben. Aus meinem RL wusste damals nur meine Kollegin davon. Und irgendwann mit meiner neuen Lebenssituation hat sich das dann verändert. Ich kenne einige Blogger inzwischen persönlich - schon alleine deshalb kann man von "Anonymität" nicht mehr sprechen.

Aber ich denke, das sollte jeder für sich entscheiden und jeder einzelne hat seine eigenen Gründe, es so oder so zu machen...

|edit| Soll ich Dir jetzt immer eine email mit dem link zum Eintrag schicken, wenn ich was neues geschrieben hab!? So eine Art persönliche Benachrichtigung!? *lach*
Herr B. - 10. Feb, 14:22

Das wäre ein toller Service :-) Es gibt halt bestimmte Orte *räusper*, wo ich nicht auf einen Feedreader zurückgreifen, sondern nur Mail empfangen kann ...
Früher gab es CB-Funkertreffen, heute lernen sich halt Blogger untereinander kennen. Finde ich toll!
nike- - 10. Feb, 15:06

Ich versuche, dran zu denken ;)
viennacat - 10. Feb, 14:23

aus meinem familienkreis kennts niemand, aus meinem freundeskreis ein paar, die auch hin und wieder lesen, ich bin so halb-öffentlich :-)) das halb und halb bringt inzwischen mit sich, daß die ganz tiefschürfenden dinge mit mehr überlegung gebloggt werden. ist aber dann auch eine herausforderung..... ;-)). ist aber dennoch ein wenig parellel-welt mit einflüssen aus der realen. ich finde es nett, damit zu spielen und die fliessenden übergänge zu verschieben.

Herr B. - 10. Feb, 14:28

Spannend, wenn Du das so hinbekommst ... Ich glaube, ich hätte damit meine Schwierigkeiten und würde dann lieber doch einiges weglassen. Für mich gibt es momentan allerdings auch keinerlei Anlass, irgend jemanden aus meinem RL einzuweihen, und so kann ich (fast) so schreiben, wie mir der Schnabel gewachsen ist :-)
Spezialistin - 10. Feb, 15:13

Ich hätte nichts dagegen, wenn ich anonym wäre, doch hat mich der Herzensherr ja entdeckt!! Und eine Bekannte von mir kennt das Blog auch, das stört mich aber nicht.

Momentan habe ich den Verdacht, dass die zukünftige Ex Frau über "seinen" Blog auf meinen gestoßen ist! Und das passt mir überhaupt nicht, deshalb schreibe ich auch nichts über die Kinderproblematik (falsches Wort, ich weiß), auch wenn ich da sonst sicher die ein oder andere Bemerkung hätte...

Herr B. - 10. Feb, 16:24

Ja, das wäre in der Tat keine gute Konstellation :-(
alex_blue - 12. Feb, 08:53

@Spezialistin: Und wenn Du einen neuen Blog oder Zweitblog aufmachst ? Der dann wirklich wieder anonym ist ?
claudi_stern - 10. Feb, 18:02

ich wollte ja eigentlich auch noch meinen "senf" in sachen "wie blogge ich" loswerden. da es bei mir angefangen hat, um die lieben daheim (quasi mein real life ;)) über meine erlebnisse aus NYC auf dem aktuellen stand zu halten, hätte ich ja eigentlich gleich was neues aufmachen müssen, wenn ich "geheim" hätte bloggen wollen. aber darum geht es mir ja nicht, sondern darum zu zeigen, wie ich bin, was mich beschäftigt, was mir passiert, was mich bewegt und verändert....und weil ich gerne schreibe. (auch zu lesen hier: http://claudistern.twoday.net/stories/5271984/)
insofern dürfen die ganzen leute da draussen wissen, was ich da so schreibe. auch wenn ich ein paar regeln für mich schon aufgestellt habe - allem voran steht "kein gemotze über den job". das ist unprofessionell (vor allem wenn man seinen job durch das internet hat) und intime privatssphäre auch intim lassen. ich kann ja selbst steuern, wie sehr die leute in mein leben gucken können. und dass man keine bilder von mir auf meinem blog sehen kann und ich die "anonyme" frau j. mit dem "anonymen" herrn d. an der seite bin, das hat im blog auch so seinen sinn. vor allem mit anderen menschen, die in meinem blog erwähnung finden, gehe ich sehr zurückhaltend um und erwähne selten namentlich.

Elisabetta1 - 10. Feb, 20:21

nachdem ich mit begeisterung....

.... 28 kommentare gelesen habe, kommt nun auch noch mein senf zu diesem thema.
also ich bin diejenige, die permanent die *kleinschreibung* für sich entdeckt hat! sorry! ;-)
gottseidank weiß ich, daß ich es anders auch könnte, aber ich finde es irrsinnig bequem und daher bleibe ich auch dabei ( nur hier im blog natürlich)
in meinem bekanntenkreis, weiß zwar jeder, daß ich so etwas führe, aber niemand hat eine ahnung wo und unter welchem namen. also ich bin anonym.
herr b. weiß, daß ich am anfang, in meinem ersten blog, mein herz ausgeschüttet habe, das aber später nicht mehr für sinnvoll hielt, weil mein partner, stets mitgelesen hat und die schwierigkeiten, damit nicht aus der welt geschafft waren.
in meinem jetzigen blog , kommen zwar auch noch persönliche probleme vor, aber in sehr eingeschränkter form. ich habe mich mehr auf das fotografieren und die literatur konzentriert und es macht mir wirklich viel freude, zu den einzelnen bildern passende beiträge oder vice versa zu bringen.
eine sehr nette episode habe ich erst letzthin erlebt. mein ehemaliger partner in holland, hat mich über google gefunden, weil ich zum geburtstag der königin beatrix der niederlande, etwas schrieb und ihm einen auszug sandte.
wahrscheinlich war er recht stolz mich ausfindig gemacht zu haben. seine freude war aber nicht mehr sehr groß, als ich ihm von meinem blog-counter einen auszug schickte, aus dem zu entnehmen war, daß ein teilnehmer aus............nl , mein weblog besucht hat, der ort ist so signifikant, daß nur ER es sein konnte, der mein weblog besuchte. ;-)))

Herr B. - 10. Feb, 20:32

Ja, so ein wenig gläsern ist das Netz bei aller Anonymität dann doch auch manchmal *g*
Ich finde es völlig in Ordnung, wenn jeder für sich genau das preis- oder weitergibt, was ihm wichtig erscheint. Und, wie schon gesagt - niemand wird gezwungen, ein Blog zu lesen oder eben auch nicht.

Ich oute mich dann auch gleich mal als etwas penibel, was Rechtschreibung und Grammatik angeht, aber ich toleriere durchaus auch die bequeme Dauer-Kleinschreibung ;-)
Maja Ungeduld - 10. Feb, 20:35

Ich habe einen anonymen Blog (da liest nur eine Freundin aus meinem realen Leben mit).
Den offiziellen Blog kennen so 7-10 Leute aus meinem realen Leben. Das ist aber auch ok. Mein Partner kennt die Domain, besucht sie aber nicht - er sagt, er wahrt diese meine Privatsphäre. Manchmal find ich es sogar schade, dass er nicht mitliest und kommentiert, aber im Großen und Ganzen ist das für mich ok.

Herr B. - 10. Feb, 20:40

Und wozu nutzt Du dann den anonymen Blog?
Raine - 10. Feb, 20:47

Also, ich blogge nicht anonym, binde aber auch niemandem meinen Blog auf die Nase. ;-)
Das heisst, ich spreche das Thema nicht an und gebe es auch nicht in Profilbeschreibungen an, oder sonstiges, aber wenn das Thema zur Sprache kommt, leugne ich den Blog auch nicht. xD
Außerdem hat es auch sein gutes, nicht nur mit "Fremden" im Blog zu kommunizieren. Man überlegt genauer, was man schreibt. Denn, wie man so schön sagt, dass Internet vergisst nie. ;-) Und auch jeder noch so geheime Blog kann potentiell entdeckt werden.

Herr B. - 10. Feb, 20:54

Stimmt, eine "potentielle" Gefahr besteht immer, daher würde ich auch nie Details von mir oder der Arbeit hier verbreiten. Das muss aber auch gar nicht sein; so, wie es ist, macht es Spaß. Und wenn ich bedenke, wie viele (eigentlich) wildfremde Personen sich hier heute eingetragen haben, die man aber dann doch irgendwie - ein kleines bisschen zumindest - kennt, dann ist es sooo anonym ja auch wieder nicht ;-)
momente - 10. Feb, 21:18

Ich habe mittlerweile eine lange Bloggererfahrung. Mein erstes blog war anonym bis mich jemand erkannte. Das war besch*eiden, weil ich mir nicht mehr alles frei von der Seele plaudern konnte. Danach begann ich ein anderes "momente". Hier schrieb ich auch anonym, achtete aber sehr wohl darauf, dass das, was darin steht, auch im Zweifelsfall mit meinem realen Namen in Verbindung gebracht werden kann und ich mich nicht für meine offen ausgesprochenen Gedanken "schämen" muss. Dennoch stelle ich fest, dass anonymes bloggen Grenzen mit sich bringt.

Mittlerweile nehme ich von der Anonymität Abstand. Ich will Leute wirklich kennen lernen, und das kann ich nur, wenn ich mich als den ausgebe der ich bin, nämlich ICH.

Herr B. - 10. Feb, 21:38

Ich muss auch sagen, dass es mich schon interessieren würde, den einen oder anderen noch ein wenig mehr kennen zu lernen, zu sehen, ob sich dahinter der Mensch verbirgt, den man vermutet. Verstecken tue ich mich im Blog jedenfalls auch nicht, und das, was ich hier schreibe, das bin ich auch VOR meinem PC.
Belleeer - 11. Feb, 07:27

Interessant!

Ich bin neu. Fragte mich, wie ich das so halte mit den blogs. Was schreiben die... Ich selber schreibe am Liebesten, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Mich bewegen nur so viele Themen. Meine Persönlichkeit hat so viele Facetten. Gerade gestern, bevor ich Euren Wortwechsel las, stellte ich mir die Frage, ob es nicht sinnvoll sei, mehrere blogs zu unterhalten, für meine multiplen Persönlichkeiten, für meinen unterschiedlichen Designgeschmack und einfach auch aus platztechnischen Gründen heraus... Ich finde es allerdings lustig, wenn andere diese unterschiedlichen Persönlichkeitsebenen kennen. Und erzählen tue ich eigentlich allen, dass ich einen blog habe. Wieso auch nicht? Was habe ich zu verbergen, oder was kann ich nicht aussprechen? Manches muss auch nicht ausgesprochen werden...

Herr B. - 11. Feb, 07:39

Ich denke, es liegt einfach an der Motivation, warum jemand/warum ich blogge. Bei mir war es damals der Wunsch, eben mal nicht im gewohnten Umfeld zu bleiben, sondern andere Meinungen zu hören. Daraus ist dann eine, inzwischen lieb gewonnene, eigene kleine Welt geworden, die keinesfalls mit dem realen Leben konkurriert, sondern allenfalls eine Ergänzung bildet. Dabei geht es mir persönlich nicht um die Selbstdarstellung, sondern um den Kontakt nach draußen und die eine oder andere neue Einsicht. Und der Spaß dabei soll natürlich auch nicht fehlen :-) Mehrere Blogs wären mir daher schon wieder viiiiel zu aufwändig *g* Das artet ja in Arbeit aus ...
Wie bist Du denn zum Bloggen gekommen?
Belleeer - 11. Feb, 08:10

Gewohntes Umfeld...

Was ist das? Mein Leben bestand schon immer in der Veränderung. Was ist gewohnt? Was ist beständig? Für mich ist es die Möglichkeit, die Themen, die mich bewegen niederzuschreiben, zu reflektieren und "unter die Menschen" zu bringen und damit eventuell Denkanstösse zu initiieren... Freude, Glück, Spaß, klar. Das ist die Grundmotivation. Mehrere Blogs, Arbeit? Nö. Glaube ich nicht. Denn es sprudelt ja nur so in mir, aus mir heraus... Meine Liebe brachte mich zum Bloggen.
Herr B. - 11. Feb, 08:37

Als ich anfing zu bloggen, bewegte sich mein Leben in sehr ein- um nicht zu sagen festgefahrenen Bahnen, aus denen ich auch mit Hilfe des Blog ein wenig ausbrechen wollte. Daher das "gewohnte Umfeld". Es gab mir einfach nicht mehr das, wonach ich suchte. Und mangels Gelegenheit war dies hier der schnellste und kürzeste Weg nach "draußen".
Heute gibt es Tage/Wochen, an denen ich kaum schreibe, und dann auch wieder Zeiten, in denen ich sehr aktiv bin. Schön, wenn Du so viele Ideen und Themen hast ... Ich bin gespannt :-)
DespoZicke - 11. Feb, 10:18

Also ich blogge anonym. Wenn nachher Blogger zu Bekannten (oder mehr) werden ist das für mich was anderes. Aus meinem RL kennt nur eine den Blog, aber auch da ist es irgendwie was anderes, das ist auch kein Problem für mich. Ich weiß gar nicht, warum ich es so anonym haben will, ist einfach so. Ich glaub, ich würde auch nicht wollen, dass mein Partner mit liest, auch wenn es nichts zu verheimlichen gibt. Wäre es öffentlicher, würde ich Manches sicher nicht so schreiben, wie es mir in den Sinn kommt.

Herr B. - 11. Feb, 10:38

Das entspricht ziemlich genau meiner Meinung. Irgendwie ist es etwas Eigenes von mir, wo ich nur ich bin und das preisgeben kann, was ich will, ohne mir vorher Gedanken machen zu müssen, wie mein RL das auffassen könnte.
Elisabetta1 - 11. Feb, 10:33

diese resonanz auf diesen eintrag....

.... ist ja toll!
beim weiteren nachdenken über all die kommentare, ist mir aber doch noch etwas eingefallen, was in diesem zusammenhang vielleicht negativ werden *könnte*. die menschen äußern sich ziemlich spontan über ihre befindlichkeiten und erlebnisse, freuen sich darüber,daß es jemanden gibt, der liest [im übertragenen sinne: zuhört] und fühlen sich vielleicht in eine *gemeinschaft* eingebettet.
dem ist aber ganz und gar nicht so - sobald der pc abgeschaltet ist, sind sie sich wieder selbst überlassen. die vermeintliche, große familie, existiert nicht mehr und der weg in die reale welt, ist ihnen dann zu beschwerlich oder sie wagen es nicht, von angesicht zu angesicht, über ihre probleme zu sprechen, die vereinsamung schreitet fort.
vermutungen? - wirklichkeit?

Herr B. - 11. Feb, 10:46

Es soll ja durchaus Menschen geben, die durch Foren, Chats usw. ein Suchtverhalten aufzeigen. Das ist dann wirklich bedenklich. Nein, ein Blog kann sicherlich keinen ERSATZ für persönliche Kommunikation darstellen, sondern lediglich eine Ergänzung sein. Ein gewisse Vertrautheit ist hier durchaus vorhanden, auch gewünscht und gern angenommen, aber mehr ist es nicht und sollte es auch nicht sein.
kittykoma - 11. Feb, 11:18

gute frage, herr b. mein erstes blog war so anonym, daß ich mich sogar auf geschichten von zwei personen aufgeteilt hatte (ist leider derzeit offline, ich habe mein textpattern zerschossen). da habe ich tatsächlich nur für mich geschrieben. nach und nach lasen ein paar freunde mit und dann auch mein exfreund.
irgendwann war das überholt und ich entwickelte kittykoma zuerst als kunstfigur, die wesentlich jünger und wagemutiger als ich sein sollte. bis eine gute freundin, die mitlas, mich beiseite nahm und meinte, ich solle mich nicht immer verstecken. (das hat auch mit meinen nicht-internet-schreibprojekten zu tun)
jetzt bin ich sehr nah am realen leben, wahre aber immer noch meine anonymität, vor allem, was meinen beruf betrifft, da kann ich tatsächlich nur unklare angeben machen. denn der ist so exotisch, daß ich mit zwei mausklicks zu identifizieren bin.
ich bin mittlerweile mit anderen bloggern befreundet. da passieren kaum indiskretionen, weil man sich aufeinander verläßt. das ist wichtig. ich bin kürzlich von einem anderen blogger gehackt worden (allerdings nicht auf twoday sondern über mein altblog) und er hatte dann meine identität, sogar meine adresse. was von ihm als nette kontaktaufnahme gemeint war, ich bekam post von ihm, er wollte mir ein weihnachtsgeschenk schicken, empfand ich als üble grenzüberschreitung.
meine anonymität ist mir sehr wichtig. ich schreibe manchmal über probleme oder recht intime dinge, da möchte ich nicht von einem kollegen drauf angesprochen werden. mein partner weiß vom blog, ist aber gott sei dank lesefaul. mein kind liest mit und wenn ich schreibe: nicht mitlesen, überspringt sie ein posting einfach. (kein kind will lesen, daß seine mtter sich über s*x äußert.)
diese form von öffentlichkeit und offenheit ist für mich schüchternen menschen, der erst langsam auftaut, sehr wichtig geworden.

Herr B. - 11. Feb, 11:39

Damit sind wir dann wieder beim Thema, wofür ein Blog überhaupt gut ist und was man/frau damit bezweckt. Ich werde an meiner Anonymität (wie gesagt, von den hier entstandenen Bekanntschaften mal abgesehen) sicherlich auch in Zukunft nichts ändern, denn das würde mir einiges von der Freiheit rauben, die ich hier genieße. Und hier geht es mir um mich selbst, da möchte ich mich auch nicht verstellen. Es gibt aber zum Glück auch kaum Kandidaten, weder beruflich noch privat, die dafür in Frage kämen, mich hier aufzuspüren.
Die Übereinkunft mit Deinem Kind finde ich genial :-) Ansonsten spielt die Geheimhaltung in einem Fall wie Deinem natürlich eine besonders große Rolle, wenn man denn auf dieses Medium nicht ganz verzichten möchte. Macht es das Schreiben nicht teilweise sehr schwierig, wenn man sich oftmals schwammig ausdrücken muss?
Übrigens: Toi, toi, toi für den Umzug. Da wirst Du gar nicht sehr weit weg von mir sein.
kittykoma - 11. Feb, 11:51

:) danke!
Herr B. - 12. Feb, 10:36

Es ist wirklich Vorsicht geboten, wenn man anonym bleiben will. Gerade sah ich in die Logs und stellte fest, dass jemand, der bei Go*gle nach (ich verfälsche absichtlich) p**ower__point walen(t)ins-Taag suchte, meinen Eintrag zum besagten Tag immerhin auf Platz 17 der Trefferliste fand. Das ist schon erschreckend!

Edit: Schon der zweite Treffer aus Google, diesmal mit exakt der gleichen Frage wie in meinem Betreff. Da landet mein Eintrag nämlich schon auf Platz 4 :-((

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