28
Jan
2014

Ein gemütliches und lehrreiches Wochenende

D_mini Mein Schatz war wieder zu Besuch! Eigentlich wollten wir die Stadt ein wenig weiter erkunden, aber der Winter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Bei gefühlten bis zu -22°C war schon ein kurzer Weg bis zum Supermarkt eine derartige Herausforderung, dass wir die meiste Zeit doch lieber zu Hause verbracht haben.

Es ist toll, dass auch Schweigen zwischendurch ein wundervoller Zeitvertreib sein kann, der sich gut anfühlt und bei dem wir einfach den Moment, die Wärme und Nähe genießen können. Aber viel Freude hat auch die Entdeckung des Spiels gemacht, das derzeit einen Hype auslöst: Quizduell! In den beiden Tagen haben wir mit vereintem Wissen rund 80 Spiele absolviert, die aus sechs Spielrunden mit jeweils drei Fragen aus verschiedenen Wissensgebieten bestehen. Gespielt wird gegen einen zufälligen Gegner von etwa 8 Millionen angemeldeten Spielern. Mit gewonnenen Spielen kann man sein globales Ranking im Spiel verbessern, und da wir beide in solchen Dingen ehrgeizig sind, haben wir uns zum Ziel gesetzt, unter die Millionengrenze zu gelangen - und haben es locker geschafft! :-) Auch dabei sind wir ein perfektes Team. Ich musste feststellen, dass meine Schulbildung aus DDR-Zeiten dazu geführt hat, dass mir doch so einige Kenntnisse im Bereich (westliche) Geographie und Geschichte fehlen, da hat mein Schatz deutliche Vorteile. Dafür kann ich in den Naturwissenschaften ganz gut mithalten, und so ergänzen wir uns prima. Bei Themen, wie TV-Serien, Unterhaltung oder Comics versagen wir allerdings beide kläglich. :-D (Wie ähnlich wir selbst dabei ticken, haben wir an den meist gleichen (falschen) Antworten gesehen, die wir jeweils auswählten, als wir gestern Abend per Fernduell noch ein wenig "geübt" haben!)

Es war wieder ein sehr entspanntes, erholsames, lustiges, kuscheliges Wochenende, und genau das Richtige, um der Polarkälte zu trotzen. Wie immer verging die Zeit viel zu schnell. Und schon ist die Sehnsucht wieder da. Am nächsten Mittwoch bin ich dann wieder "dran" mit dem Fliegen. Und diesmal wird es ein besonderes Datum sein, denn fast auf den Tag genau vor einem Jahr sind wir uns zum ersten Mal im realen Leben begegnet und haben die ersten wundervollen 26 Stunden zusammen verbracht. Jetzt, zwölf Monate später, sind die gemeinsamen Tage (und die Vorfreude darauf) noch immer genauso schön, nur noch intensiver und vertrauter. Und ich bin sehr zuversichtlich, dass sich daran auch im nächsten Jahr nichts ändern wird.

19
Jan
2014

Jobsuche

CH_mini Ein kleines Luxusproblem ist es schon - ich hab einen ordentlichen, wenn auch im Vergleich zur Privatwirtschaft nur mäßig gut bezahlten Job, und trotzdem bin ich auf der Suche nach etwas Besserem! Doch das Attribut bezieht sich in diesem Fall nicht auf den Job selbst, sondern den Erfüllungsort. ;-) Wie hier bereits erzählt, wünschen wir uns etwas mehr Nähe und Spontanität. Das ist bei 1000 km Entfernung kaum möglich, und daher bin ich seit rund drei Monaten auf der Suche nach einem Job in der Schweiz.

Die ersten Erfahrungen zeigen, dass wir einen langen Atem brauchen werden, bis unser Wunsch in Erfüllung gehen wird. Dabei ist es nicht so, dass ich keine interessanten Angebote finden würde. Aber es zeichnen sich zwei Hindernisse ab: Zum Einen das Alter! Ich muss feststellen, dass ich mit 47 Jahren langsam Richtung Abstellgleis unterwegs bin. Es gibt immer wieder Anzeigen, die ausdrücklich in den Anforderungen darauf hinweisen, dass der Bewerber bitteschön nicht älter als 35 oder auch mal 40 sein möge. Erfahrung zählt heutzutage offenbar nur noch wenig, viel mehr wird auf die vermeintliche Frische, Gesundheit und Dynamik junger Arbeitnehmer spekuliert. Ob das klug ist, wage ich zu bezweifeln, ändern kann ich es leider nicht.

Zum Anderen - die Sprache. Sehr oft wird das Beherrschen mindestens einer weiteren Amtssprache erwartet. Hätte ich das schon während der Schulzeit gewusst, wäre meine Wahl damals auf Französisch gefallen. ;-) So muss ich nun leider damit leben, dass all diese Annoncen für mich nicht in Frage kommen.

Ob auch meine Herkunft aus D eine Rolle spielt, kann ich nicht beurteilen, nur mutmaßen. Es gibt ja bekanntlich durchaus Vorbehalte, die auch von den Medien geschürt werden ... Jedenfalls habe ich von den bisherigen 12 Bewerbungen 8 Absagen bekommen, eine Firma hat sich gar nicht erst gemeldet, drei Antworten stehen noch aus. Eine magere Ausbeute, auch wenn ich weiß, dass 12 Bewerbungen nicht viel sind und es bei der Arbeitsmarktlage manchmal Hunderte von Bewerbungen braucht, bis es klappt. Das Gute ist immerhin, dass ich bei der Suche nicht unter Zeitdruck stehe, aber natürlich frustriert es irgendwann trotzdem ein wenig, wenn immer wieder der selbe Standardtext im Maileingang landet, dass man zwar gut sei, aber nicht gut genug.

Es werden nur Geduld und Ausdauer helfen. Meine Unterlagen sind auf dem aktuellen Stand, sodass mit ein paar individuellen Anpassungen beim jeweiligen Anschreiben die Dateien schnell verschickt sind. Und dann hoffen wir irgendwann einmal auf eine andere Antwort als: "Leider müssen wir Ihnen mitteilen ...". Falls jemand zwischendurch mal einen Daumen zum Drücken übrig hat, bin ich für jede Unterstützung dankbar. :-)

Einstweilen pendeln wir also weiter alle zwei Wochen, sammeln Meilen und verbringen abwechselnd gemeinsame Tage hier oder da. Und dazwischen helfen Sk*pe und WA ein wenig dabei, die Sehnsucht erträglich zu halten. In einem Jahr sind dabei reichlich Nachrichten zusammen gekommen:

WA-Statistik Mein Sohn hätte wohl nur ein müdes Lächeln für diese Zahlen übrig, er schafft das in einem Bruchteil der Zeit, aber für unsere Generation ist das schon eine Leistung. :-) Ab Donnerstagabend hat WA dann ein paar Tage Pause. Kurz vor Beginn des Nachtflugverbots landet mein Schatz rund 1000 m Luftlinie von hier auf dem Flughafen, und dann machen wir uns endlich wieder ein happy weekend!

18
Jan
2014

XXL-Wahnsinn

D_mini Da mein Schatz am Termin der Büro-Team-Weihnachtsfeier "vom Winde verweht" war, hab ich mich dann zur Ablenkung trotz vorheriger Absage doch dazu gesellt. Da wir fast nur Männer sind, kommen traditionell meist Lokalitäten in Betracht, bei denen gut und deftig gegessen werden kann. Das sollte auch diesmal so sein. Neugierig waren wir alle auf dieses XXL-Restaurant, für das ich hier keine Werbung machen möchte. Aber hinterher waren wir uns (fast alle) einig: DAS muss man nicht noch einmal haben! Bezeichnenderweise waren übrigens fast ausschließlich Männer in dem ziemlich großen und nicht sonderlich gemütlichen Restaurant!

In der Tat hatte ich nach dem Mahl ein schlechtes Gewissen. Diese Fress-Orgie, anders kann man es nicht bezeichnen, war einfach nur dekadent. Die Speisekarte bietet auf ganzseitigen Fotos Riesenteller voller Fleisch an. Ja, es gibt auch kleine Portionen, aber XXL ist anders, und so wird vor allem mit Portionen jenseits der 1000g-Grenze geworben. Die Preise sind dabei sehr moderat, und wir haben uns letztlich zu viert für einen Teller mit 3kg Fleisch entschieden. Andere haben 400g Schnitzel oder einen Burger mit 1kg Fleisch für sich allein bestellt.

Nach allgemeinem "Ah!" und "Oh!" über die servierten Fleischberge auf der riesigen Platte haben wir uns mit Messer und Gabel bewaffnet und unsere Teller voll geladen. Hier mal ein Schnitzel gekostet, da mal ein Steak probiert.

Um es kurz zu machen: Von unserem Teller blieben rund 500g Fleisch übrig (die ich mit nach Hause genommen habe), zuzüglich fast aller Pommes Frites - für die Tonne ...

Sicher, ich hätte mich dagegen entscheiden und nur eine kleine Portion essen oder ganz streiken können. In sofern muss ich mir die Kritik auch selbst auf die Fahne schreiben. Doch was da geboten wird, hat nichts mehr mit Wohlstand zu tun, das ist eigentlich nur peinlich. Das wird einem erst so richtig bewusst, wenn man die riesigen Teller vor sich auf dem Tisch hat.

In sofern steht für mich fest: Da gehe ich nicht mehr hin!
Hier noch 3 "Impressionen":

Megaburger
Riesenteller
Pommesberg

Apropos: Ich hab seit Oktober rund vier Kilo abgenommen und nun wieder mein Wohlfühlgewicht erreicht. Und das ohne all zu strenge Regeln. Allein das Aufschreiben der Kalorien hatte einen wohltuenden Aha-Effekt, der dazu führte, dass der Kühlschrank am Abend öfter mal zu und der Kinder-Riegel im Regal blieb. Ich war erstaunt, wie viele Kalorien ich tagsüber mit ein paar Scheiben Brot zu mir nehme. Das habe ich dann umgehend eingeschränkt, Kohlehydrate insgesamt gemieden, dafür sogar mehr Fleisch gegessen, und das Abnehmen ging fast von allein. Hätte ich noch mehr Sport gemacht und Kalorien verbrannt, wäre es vermutlich noch schneller gegangen. Aber nun ist es ein schönes Gefühl, dass die Hose wieder locker auf der Taille sitzt. Da tut auch das Stück Schokolade nicht mehr weh. :-)

3
Jan
2014

Das neue Jahr fängt gut an

CH_mini Wie im Fluge sind die letzten sechs Tage vergangen, und aus der Vorfreude sind inzwischen schöne Erinnerungen geworden. Aber der Reihe nach ...

Mein Schatz kam am letzten Freitag des Jahres spätabends in Berlin an. Wir haben dann erst einmal ausgeschlafen und am nächsten Vormittag laaange den Flugzeugen vom Bett aus nachgeschaut ... Da der letzte Besuch in der Stadt Anfang Dezember bekanntlich "dank" Xaver ausfallen musste, wollten wir diesmal unbedingt zumindest nachträglich noch ein wenig übrig gebliebenes Weihnachtsfeeling genießen und haben am Mittag bei fast frühlingshaften Temperaturen einen Bummel über den Ku'damm gemacht. Natürlich mit obligatorischer Bratwurst und Glühwein, der auch nach den Feiertagen noch gut war!

Anschließend die Probe aufs Exempel - bekommt man im KaDeWe tatsächlich Spezialitäten von überall? Nun gut, den Wein aus der Region haben wir nicht gefunden, aber zumindest die Schweizer Käsespezialität Sbrinz, wenn auch wesentlich teurer als im Herkunftsland. Mitgenommen haben wir ihn trotzdem, und er war sehr lecker - den Nachmittag hat er nicht überlebt.

Am Abend haben wir mein Weihnachtsgeschenk für meinen Schatz eingelöst - Klassische Musik im Konzerthaus! Ich hatte gute Karten im Parkett Reihe 16 Mitte gekauft und mich auf einen tollen Abend gefreut. Doch zuerst kam der Frust! Auf unseren Plätzen saß schon jemand! Das konnte nur ein Versehen sein, dachte ich mir, vermutlich konnte da wieder jemand nicht lesen. Aber der Kartenvergleich zeigte, dass die Karten absolut identisch waren. Toll! Also wieder zurück durch die ganze Reihe, hin zum Einlass, wo sich bereits eine kleine Traube gebildet hatte, denn die Mittelplätze in allen Reihen waren doppelt verkauft worden! Hektisch versuchte man das Problem zu lösen, und letztlich waren wir froh, überhaupt einen Platz gefunden zu haben und zusammen sitzen zu können. Nach dieser Panne war das eigentliche Konzert dann trotzdem sehr schön und wir hatten einen tollen Kultur-Abend mit Gänsehaut-Momenten.

Am Sonntag haben wir zur Erholung einen "Lazy House Day" eingelegt und sind eigentlich nur aufgestanden, um am Mittag mit meinen Eltern essen zu gehen. Aber auch das war sehr angenehm und mein Vater hat sich gefreut, uns mal wieder zu sehen. Allerdings schwingt bei ihm immer die Sorge mit, dass ich eines Tages das Land verlassen könnte. Ihn würde es wohl noch mehr schmerzen als meinen Sohn, wenn es mal soweit ist. Auf der anderen Seite sehe ich, wie ihm viele Dinge immer schwerer fallen, und der Gedanke 'was wäre, wenn ...' schleicht sich immer öfter ins Bewusstsein. Ich hoffe, er hat trotz seiner Erkrankung noch ein paar schöne Jahre vor sich!

Da ich Montag arbeiten musste, hat mein Schatz in der Zwischenzeit eine kleine Shoppingtour unternommen (wirklich klein, die Zahl der Tüten - Pardon, "Säcke" für die Schweizer - war wirklich gering!), und am Abend ging es dann zum ersten Mal gemeinsam mit dem Flieger bei herrlicher Sicht und Hand in Hand in die Schweiz. Wieder wurde es sehr spät, und am Silvestermorgen blieb keine Zeit zum Ausschlafen. Wir hatten noch Termine und einen recht weiten Weg bis in die Berge vor uns, wo das Highlight der Woche geplant war: die gemeinsame Feier mit den Kindern und dem Ehemann meines Schatzes, seiner neuen Freundin samt Tochter und als i-Punkt auch noch deren Ex! Klingt total schräg, war aber letztlich ganz entspannt, und die sehr ungewöhnliche Konstellation war kaum zu spüren. Wir haben uns nett unterhalten und es waren zumindest offenkundig keine Ressentiments zwischen den alten und neuen Partnern erkennbar. Auch die Kinder hatten wohl kein Problem mit der außergewöhnlichen Gemeinschaft. Vielleicht war es für sie sogar ein Zeichen und ein gutes Gefühl, dass es beiden Eltern nun wieder gut geht, und dazu auch das Miteinander noch durchaus freundschaftlich ist.
Nach gemeinsamem Essen, einer Runde Activity, einem Spaziergang durch das Dorf und Champagner um Mitternacht waren plötzlich alle ganz schnell verschwunden, sodass mein Schatz und ich gegen 1 Uhr noch ein paar Gläser wegräumten und dann etwas verwundert über das abrupte Ende der Feier auch schlafen gingen.

Berge-in-den-AlpenAm Morgen erwartete uns dann ein beeindruckender Blick aus dem Fenster unseres Zimmers.

Gegen Mittag ging es für uns zurück zur Wohnung (während der Rest schon wieder auf dem Weg zur Piste war), diesmal mit den Kindern. Es blieb noch gut ein Tag zum Chillen, bis ich nach Hause musste. Es ist so schön, dass wir nun ganz offen mit unseren Gefühlen umgehen können und Küsse nicht mehr heimlich ausgetauscht zu werden brauchen. Die einzig neue Erfahrung war, ganz leise sein zu müssen ... :-)

Gestern Abend bin ich wieder zu Hause angekommen. Es war ein eigenartiges Gefühl, wieder allein zu sein. Trotz oder gerade wegen dieser sehr intensiven, wundervollen gemeinsamen Woche fiel der Abschied besonders schwer. Aber der nächste Countdown läuft bereits und dauert keine Woche mehr! Es wird dann zwar "nur" ein Blitzbesuch, aber jede Stunde ist besser als keine. :-)

Wir haben uns um Mitternacht ein tolles neues Jahr gewünscht, und das werden wir nun auch genießen. Der Beginn war schon einmal sehr vielversprechend.
Auch für Euch ein fantastisches und glückliches Jahr 2014!

5
Dez
2013

Nicht fair

D_mini Über meinem Haus fliegt eine Maschine nach der anderen nach Tegel, so, als gäbe es keinen Sturm, doch ausgerechnet der Flieger meiner Liebsten wird wegen dem blöden Xaver annuliiert? Das ist so ungerecht! Mit einer einzigen kurzen SMS von Germanwings bricht der ganze Countdown zusammen, und aus zwei werden schlagartig vier Wochen Sehnsucht und Wartezeit bis zum Wiedersehen.

Das ist nicht fair! :-((

2
Dez
2013

Dankbar

Momentan sind sie gerade wieder auf allen Kanälen zu sehen - die Jahresrückblicke. Zeit, auch mal ein wenig zurück zu blicken.

Es war ein tolles Jahr, und eines, das ich so niemals erwartet hätte. Wer hätte gedacht, dass meine Blogleidenschaft dazu führen könnte, dass ich binnen weniger Wochen zu einem Frequent Flyer werden würde und am Ende fast ein wenig dankbar dafür bin, dass Tegel noch nicht geschlossen wurde!? :-)

Ich bin glücklich, dass ich meine Liebste gefunden habe, auch wenn die große Entfernung natürlich nicht in jeder Hinsicht optimal ist. Vielleicht ändert sich das ja tatsächlich mal, aber was sich nicht ändern soll und wird, ist unsere entspannte Leichtigkeit im Umgang miteinander und die Tatsache, dass wir die gemeinsame Zeit ganz einfach als Bereicherung genießen, ohne Ansprüche zu stellen oder Abhängigkeiten zu erzeugen.
Darauf werden wir ganz sicher auch Silvester anstoßen. Mehr dazu aber an anderer Stelle. ;-)

Das ist eine wichtige Lebenserfahrung, die ich auch meiner Beziehung mit E. zu verdanken habe. Das so etwas auch ganz anders sein kann, sehe ich derzeit bei einer guten Bekannten von mir. Sie lebte 12 Jahre lang in einer Beziehung, mal in ihrer eigenen Wohnung, zuletzt drei Jahre unter einem gemeinsamen Dach. Immer wieder hat er sie betrogen (teilweise hat sie das durch Schnüffeln auf seinem Handy heraus bekommen), aber nie hatte sie die Stärke, sich von ihm zu trennen. Und für ihn war es wohl sehr bequem, so zu leben ... Nun hat er aber doch einen Schlussstrich gezogen. Und sie hat nichts Dringenders zu tun, als sich sofort bei friendscout24 anzumelden und gleich mit drei Männern zu telefonieren. Einer davon soll nun angeblich DER Auserwählte sein, mit dem alles ganz toll ist. Das mag ja vielleicht wirklich ein Glücksfall sein, aber was treibt jemanden dazu, quasi noch mit dem Koffer in der Hand aktiv nach einer neuen Beziehung zu suchen? Angst vor dem Alleinsein? Angst vor dem Verarbeiten? Mangelnde Selbstliebe? Kann das überhaupt gut gehen? Ich hab ganz vorsichtig versucht, sie danach zu fragen, bin aber auf taube Ohren gestoßen. Es wird wohl eine ihrer Lebensaufgaben sein, dies zu lernen ...

Nicht das einzige Schicksal in meinem Umfeld. Eine Freundin hat mit ihrer Familie ein Haus gekauft. Kurz darauf wurde der Mann überraschend arbeitslos - Auto weg, Handys weg, Einkommen weg! Ein herber Schlag, sie zehren momentan vom Ersparten. Bei meiner anderen Freundin ist der langjährige Lebensgefährte ernstlich an Krebs erkrankt und sie leidet und bangt sehr mit ihm.

Auf Arbeit ist in diesem Jahr ein wenig Stillstand eingetreten, keine große Perspektive erkennbar - vielleicht mit ein Grund, sich nach einem neuen Betätigungsfeld umzuschauen. Vielleicht soll das alles so sein, und vielleicht genau jetzt?

Worüber ich sehr froh bin: Das Verhältnis zu meinem Vater ist noch enger geworden. Wir telefonieren ein bis zwei Mal pro Woche und tauschen uns per Mail aus. Ich hab das Gefühl, mein Papa ist sehr glücklich darüber, es gab ja einige Jahre, in denen das ganz anders war. Und ich freue mich, dass ich ihn habe. Hoffentlich bleibt das trotz seiner MS noch lange so!

Mein Sohn dagegen hat sich etwas von mir entfernt, was aber mit bald 17 wohl normal und selbstverständlich ist. Noch dazu hat er nun auch eine Freundin, ist total happy und ich freue mich mit ihm. Dank FB und WA bringen wir uns aber immer mal wieder auf den neuesten Stand. :-)

Ich bin wirklich dankbar, dass ich dieses schöne, glückliche, sinnliche, aufregende, leidenschaftliche Jahr erleben durfte. Und ich bin - vorbehaltich gesundheitlicher Probleme - zuversichtlich, dass dies auch im nächsten Jahr so bleiben wird.

10
Nov
2013

Was wäre, wenn ...

Inzwischen ist es knapp neun Monate her, seit wir uns zum ersten Mal sahen. Neun intensive Monate, mit einem Tief, aber ganz vielen Höhen, die bis heute anhalten. Der letzte Besuch über eine komplette Woche war dabei noch einmal etwas Besonderes, dieses Stück "normales Leben" hat uns noch näher gebracht und in dem Gefühl bestätigt, dass wir nicht nur Urlaub glücklich miteinander verbringen können. Ich spüre es nicht zuletzt bei der Sehnsucht, die nach kurzer Zeit nun noch stärker ist als zuvor.

Ergebnis ist, dass wir uns in den verbleibenden sieben Wochen des Jahres noch fünf Mal sehen werden. Ich war noch nie so oft in der Luft wie in diesem Jahr! Es fühlt sich toll und beruhigend an, wenn der nächste Besuch schon beim Abschied fest steht und man sich darauf freuen kann. Und doch bedauern wir es immer mal wieder, dass es eben nicht möglich ist, mal GANZ spontan zu sein, wenn die Sehnsucht am größten ist. Heute früh beim Skypen wäre so ein Moment gewesen, in dem ich gern alles stehen und liegen gelassen hätte und losgefahren wäre, um dieses Strahlen in ihren Augen live zu sehen ....

Durch einen Zufall hab ich bei einem zweitägigen Forum einen ehemaligen Kollegen getroffen, der jetzt in der Schweiz lebt und arbeitet. Er hat mich darauf gebracht, über einen Weg nachzudenken, der früher oder später ohnehin ein Thema sein würde: Was wäre, wenn ich mir einen Job in der Schweiz suchte?

Zwei Dinge braucht es dafür in jedem Fall - Mut zum Risiko und keine Angst vor den Konsequenzen. Es hieße für mich, einen komplett sicheren Arbeitsplatz aufzugeben, meine Heimat hinter mir zu lassen, weit weg von meinem Sohn und meinem Vater zu sein, in einem Land, dessen Sprache ich erst noch lernen muss, und natürlich ohne Garantie, ob das alles gut geht, im Job und auch in der Beziehung im Alltag. Diese Garantie gibt es bei allen tollen Gefühlen nun einmal nicht.

Auf der anderen Seite: Wann, wenn nicht jetzt! Bei der Durchsicht verschiedener Job-Portale lese ich ganz oft von Altersbegrenzungen "nicht älter als 30, 40, 45". Wenn bei mir erst einmal die fünf vorn steht, wird es sicherlich noch schwieriger mit einem Wechsel. Ich mag dieses Land in den Bergen sehr (ob es mich auch mag, wird sich zeigen ...), ich liebe meinen Schatz, ich hatte bisher nie Schwierigkeiten, mich in neuen Umgebungen zurecht zu finden, neue Aufgaben anzunehmen und zu meistern. Mein Sohn wird bald 17, ich sehe ihn schon jetzt nur noch selten, und er hat schon signalisiert, dass er mich gern besuchen kommen wird! ;-)

Mein Vater würde traurig sein. Unser Verhältnis ist enger geworden in den letzten Jahren und wir sehen uns derzeit etwa alle sechs bis acht Wochen. Er würde es zwar nicht zugeben und sich freuen, wenn ich glücklich bin, aber der Abschied würde ihm ganz sicher schwer fallen (mir auch), zumal er mich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr besuchen kommen könnte. Aber dank preiswerter Flüge würde ich dann die Reise immer mal wieder antreten. Und für die Zeit dazwischen gäbe es Skype.

Mal abgesehen von den ganzen bürokratischen Aufwänden (die ich noch gar nicht überblicke, schließlich ziehe ich nicht nur innerhalb meines Landes um) hätte ich große Lust, mich in dieses "Abenteuer" zu stürzen. Die Miete meiner Wohnung wurde trotz anhaltenden Fluglärms gerade erhöht, vielleicht sollte das auch ein Zeichen sein? Ich wurde schon mehrfach gefragt, wozu denn mein Bachelor nun gut sei und ob ich nicht am freien Markt Chancen hätte, auch mehr Geld zu verdienen. Und genau das werde ich nun testen - auf dem Schweizer Arbeitsmarkt! Drei Bewerbungen sind abgeschickt, um meinen Marktwert zu überprüfen, und ich warte jetzt einmal ab, ob diese drei "Testballons" ganz schnell platzen, oder vielleicht auch nicht ... Über die Details mache ich mir dann Gedanken, wenn es konkret werden sollte.

Es wird in den nächsten Wochen bei aller Euphorie ganz sicher Phasen gebe, in denen ich meine Vision anzweifle, aber es gehört dazu, seine Pläne kritisch zu hinterfragen. Das schützt vor Leichtsinn, schließlich geht es um viel. Doch einen Vorteil hab ich in jedem Fall gegenüber anderen Deutschen, die "nur" der Arbeit wegen wegziehen: Ich hab meinen Schatz, der zu mir steht, mich emotional unterstützt und schon jetzt eine große Hilfe dabei ist, Brücken zu schlagen und nicht isoliert zu sein im fremden Land.

Es könnte ein spannendes, ganz besonderes Jahr in meinem Leben werden.

30
Okt
2013

Eine wundervolle Woche

CH_mini Gerade erst habe ich das Flugzeug nach Genf bestiegen, und nun bin ich schon wieder auf dem Weg zurück zum Flughafen. Wo ist diese Woche nur geblieben? Eine Woche Urlaub voller Erholung und intensiver Glücksgefühle, mit tollen Erlebnissen, viel Schlaf, Kuscheln, ein wenig Alltag, den ich auch so gern kennen lernen wollte, aber ohne irgendwelchen Stress oder Langeweile. Es war soo schön! Wir haben auch ein paar Dinge in Angriff genommen, die mein Schatz schon lange auf der Agenda hatte. Aber alles fühlte sich so selbstverständlich und vertraut an, wir wurden uns nie zu viel, und Schweigen (oder auch mal ein Blick aufs Tablet/Handy) waren nicht unangenehm oder gar peinlich. Es blieb trotz der Nähe genug Raum für uns beide. Es war einfach in jeder Hinsicht perfekt und es ist erstaunlich, wie es das Universum geschafft hat, uns zusammen zu bringen!

Die Sprache war immer wieder ein beliebtes Thema, und wir haben beide viel gelacht bei dem Versuch, im Dialekt des Anderen zu sprechen. Ich glaube, die Anatomie des Deutschen Sprechapparates ist für das Schweizer Deutsch ziemlich ungeeignet! Doch zumindest das Verstehen der Mundart, mit dem ich anfangs große Probleme hatte, wird von Mal zu Mal besser. Trotzdem war ich froh, dass bei Begegnungen mit Mutter und Schwester in meiner Gegenwart vorerst meist noch die Hochsprache bemüht wurde.

Nun also leider wieder zurück in den Alltag. Ich werde aber eine Weile zehren können von diesen Tagen, und es dauert ja "nur" zwei Wochen, bis ich zurück sein werde, zurück bei ihr. Wie schön, dass es heute so preiswert und noch dazu einfach ist, Flüge zu buchen! Ein paar Klicks auf dem Handy, und die nächsten Tickets sind gekauft. Genial. Was wären wir ohne Internet? Zumindest hätten wir uns ziemlich sicher nie kennen gelernt. Und statt einer Postkarte habe ich diesmal per Skype meinem Papa ins Wohnzimmer gewinkt.

Es ist inzwischen dunkel draußen, ich sitze im Flieger, von oben sieht die Erde mit den vielen Lampen bei jetzt gerade klarem Himmel aus wie ein riesiges Spinnennetz. Irgendwo da unten ist mein Schatz, mit jeder Minute entferne ich mich weiter von ihr. Neben mir wird Sekt getrunken aus Anlass des beginnenden Berlin-Urlaubs. Ich schließe die Augen und denke mit Katie Melua im Ohr an die wundervolle vergangene Woche ...
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