13
Jan
2012

Heiraten wird überbewertet

Aus heutiger Sicht kann ich die Vorteile einer Ehe immer weniger nachvollziehen. Sicher, dieser "besondere" Tag der Hochzeit bleibt einem immer im Gedächtnis, das Zusammengehörigkeitsgefühl ist toll usw. Aber wie viele Ehen halten wirklich ein Leben lang? Und was bleibt ansonsten? Nur hohe Kosten, Streit, Ärger ... Lohnt das? Ich bin gerade 1500 Euro für Anwalt und Gericht los geworden - und das ist nur ein Vorschuss! Dabei ist es sogar "nur" eine einvernehmliche Scheidung! Da kann ich das Geld auch gleich aus dem Fenster werfen.
Für mich ist das Thema Ehe jedenfalls durch. Einziger Grund könnte nur noch die Absicherung der Partnerin im Alter sein ... falls es da überhaupt noch was gibt ;-)
Finchen1976 - 13. Jan, 07:19

Ich war noch nie verheiratet, kann Dir aber nur zustimmen, was ich schon von Freunden gehört habe...
Und für immer hält ja anscheinend auch nix mehr. :-) Wofür dann teuer bezahlen? Meistens hört bei Geld ja auch jede Art von Freundschaft auf.

Herr B. - 13. Jan, 07:22

Ganz genau. Aber ich bin trotzdem mal gespannt, ob hier auch jemand eine Lanze FÜR die Ehe bricht :-)
Finchen1976 - 13. Jan, 07:33

Frisch Verheiratete vielleicht.
Hier im Örtchen lassen sich manche mit 70 noch scheiden (wo unsereins dann denkt "Wieso jetzt noch? Lohnt ja nicht mehr..." ^^) und finden wieder jemand Neues und schlendern Hand in Hand zum Netto. :-)
Herr B. - 13. Jan, 07:38

Das finde ich toll, denn meist herrscht ja in dieser Generation noch das Motto "Bis der Tod uns scheidet" vor, egal, wie unglücklich man ist ...
Elisabetta1 - 13. Jan, 09:26

Einmal verheiratet, einmal geschieden, einmal in einer ehe_ähnlichen Verbindung gelebt (13 Jahre) und wieder getrennt.
Heute in einer freundschaftlichen, aber Wohnsitz_getrennten Verbindung lebend, plädiere ich trotzdem FÜR die Ehe.
Es ist einfach anders; ich fand meine Kompromissbereitschaft ausgeprägter, fühlte mich umsorgt und sicherer (nicht
auf finanzieller Basis, denn ich verdiene selbst ausreichend) aber es war eben eine Gemeinschaft, man ist als Ehepaar
anders akzeptiert und anerkannt und von den gesetzlichen Bedingungen her, sowieso besser dran.
(Selbst ein Spitalsaufenthalt kann zum Problem werden, wenn der Mann bzw. die Frau Auskünfte erhalten möchte)
Wohnungskosten etc. auch Lebensweise kommt als Single teurer.
Also, lieber Herr B. rein in die Ehe ;-))))

Herr B. - 13. Jan, 09:36

Nee, also ich glaube nicht, dass mir das noch mal passiert :-) Und ich hab auch eher den Eindruck, dass man das Kümmern um den Anderen in einer Ehe schneller vernachlässigt, weil man den Anderen ja sicher hat.
Aber ich hab jetzt schon so viel Verlust gemacht, dass ich allein schon deshalb einen neuen Versuch nicht unternehmen möchte. Und auch wenn Geld nicht alles ist, tut das schon mächtig weh.
Trotzdem freue ich mich für jeden, der glücklich verheiratet ist :-)
flyhigher - 13. Jan, 09:56

Nein, ich breche auch keine Lanze für die Ehe. Trotzdem werde ich heiraten. Ich liebe meinen HTT über alles, und ich glaube fest daran, dass wir bis ans Ende unserer Tage zusammen bleiben werden. Das ist für mich aber kein Grund, zu heiraten. Ich heirate einzig aus finanziellen Gründen: Wenn einer von uns als erster geht, soll der andere wenigstens die Witwe(r)npension haben. Denn gesetzt den Fall, ich muss bis 65 arbeiten und habe das Pech, mit 66 zu sterben, sehe ich nicht ein, dass das, was ich in das Pensionssystem eingezahlt habe, dem Staat zufällt. Ein Großteil davon tut das sowieso, muss ich ihm nicht auch noch den Rest schenken... (Dazu sei vielleicht noch erwähnt, dass ich keine Kinder habe.)

Herr B. - 13. Jan, 10:03

Ja, das verstehe ich durchaus, wobei es natürlich den eigentlichen "Sinn" der Ehe ad absurdum führt ;-) Nichtsdestotrotz drücke ich die Daumen, dass es bis zum Ende hält!
gulogulo - 13. Jan, 20:46

fly, echt? wann?
(aber denk dran: die axt im haus erspart den scheidungsrichter. ;-))
flyhigher - 16. Jan, 06:57

irgendwann in den nächsten 5 Jahren, heimlich, zu Viert - wir und die Trauzeugen.
oberansicht - 13. Jan, 11:13

ich wundere mich gerade über die 1500 für die einvernehmliche scheidung. mir hat die erstrittene 2000 gekostet und das nur, weil der ehemalige (hmm ... kommt "ehemalig" von ehe?) nicht gleich beim ersten mal, sondern erst beim dritten mal konsensbereit war. heiraten ist da billiger, aber trotzdem werd ichs lassen. ich hab ja schon zwei versuche hinter mir, das klappt nicht. am besten ist, man zieht gar nicht zusammen, das ist besser und man muss nicht hinterher den herren anwälten und dem gericht alles hinten rein stopfen :-)

Herr B. - 13. Jan, 11:28

Vielleicht sind die Gebührensätze bei Euch anders? Die 1500 sind ja noch nicht das Ende, angekündigt sind 2000-3000. Und das alles für die Ergebnisse einer Ehe. Und alles bleibt an mir hängen. Eine ganz schöne Last. Und damit steht für mich auch fest, dass ich in Zukunft niemandem mehr was hinten rein stopfen werde :-)
oberansicht - 15. Jan, 00:16

recht hast!
ich auch nicht, bin ja auch in meiner ersten ehe so eingefahren. ihm blieb die eigentumswohnung und mir nichts. dann hab ich mir eine andere besorgt, die ich später unserem sohn überschrieben habe. die hat er dann auch noch halb geerbt, als mein sohn verstorben ist. hat mir nichts genützt, auch wenn ich beweisen konnte, dass die ursprünglich von mir finanziert war ....
Herr B. - 15. Jan, 08:24

Das ist wirklich übel ... Weißt Du, mir geht es auch gar nicht darum, mich drücken zu wollen, zu schummeln oder so. Ich denke aber, dass ich schon sehr großzügig war. Von dem Haus, für das ich jahrelang die Kreditraten bezahlt habe, weil frau nicht arbeiten gehen wollte (es fand sich kein angenehmer Job ...), hab ich keinen Cent gesehen, das neue Auto hat sie natürlich auch behalten. Der Unterhalt für Kind und Frau kommt immer pünktlich. Und jetzt soll ich dafür noch bestraft werden, in dem ich womöglich verurteilt werde, bis an mein Ende das Leben meiner Ex zu versüßen, damit sie auch weiterhin nicht arbeiten muss? Was bitte ist das denn? Wie soll man da noch ruhigen Gewissens jemandem motivieren, sich zu trauen?
Hoffende - 14. Jan, 16:45

Hi, ich bin auch mal wieder da. Und das Einzige, das mich derzeit vom Heiraten abhält, ist das Geld samt Organisiererei (es müssen ein paar Hundert Kilometer überbrückt werden). Krieg' ich grad nicht auf die Reihe.
Aber ansonsten... Als Ehepaar ist man ganz anders akzeptiert (irgendwie klingt "mein Mann" auch besser als "mein Lebensgefährte" oder - noch schlimmer - "Lebensabschnittsgefährte"). Steuerliche Vorteile - ja, aber auch solche, über die man sonst nicht nachdenkt. Ich bin krank und muss irgendwann operiert werden. Mein Mann darf dann über alles entscheiden, er wird gefragt und auch informiert. Mein Lebensgefährte dagegen ist immer auf die Güte des Arztes angewiesen. DÜRFEN vom Gesetz her tut er gar nix. Insofern ist mir die Ehe sehr wichtig - nicht dass wir, wenn es einem gerade sehr schlecht geht und man sich braucht - wegen nicht vorhandenem Trauschein getrennt wird!
Weiter könnte man mit dem Erbe z.B. bei Todesfall durch Krankheit oder Unfall machen... Ohne Trauschein steht einem NICHTS zu, es sei denn, man hat es selbst (mit) bezahlt und kann das glaubhaft machen.

Herr B. - 14. Jan, 16:54

Nun ja, ich will doch mal hoffen, dass solche Situationen die Ausnahme sind ... Ich weiß auch nicht, wie dramatisch das heutzutage noch ist. E. wird Montag operiert und hat auch MICH angegeben, wenn es etwas zu regeln gibt. Und wir sind weder verwandt noch verheiratet :-) Und zumindest hier in der Großstadt spielt das Thema Mann, Freund, LAG keine Rolle mehr. In meinem Kollegenkreis ist kaum noch jemand verheiratet. Die meisten leben in Scheidung oder sind es schon und leben nun mit Freund/Freundin zusammen. Und genau wie ich vermisst niemand etwas.
Trotzdem drücke ich Dir die Daumen, dass Du Deinen Wunsch irgendwann wahr machen kannst. Und vielleicht gehörst Du dann zu denen, die es ein Leben lang nicht bereuen. So etwas soll es ja immer noch geben :-) Ich bin nach zwei gescheiterten Versuchen halt vorsichtig geworden.
oberansicht - 15. Jan, 00:19

klar klingt "mein mann" besser. das sag ich aber auch von meinem lebensabschnittsgefährten, geht ja keinen was an, ob trauschein oder nicht.
aber das mit dem auskunft geben im krankenhaus und auch der rest ist echt bescheuert.....
steppenhund - 15. Jan, 12:27

Wenn die Frage erst einmal gestellt wird, ist die Antwort NEIN.

Wenn man die rein religiöse Annotation (Sakrament etc.) außer Acht lässt, gibt es in der heutigen Zeit überhaupt nichts, was für die Ehe spricht. Wir selbst haben geheiratet, damit meine Frau in den Genuss des Mieterschutz kommt, falls mir etwas passiert. Als wir uns später einmal scheiden wollten, haben wir die Wartezeit einhalten wollen, (3 Jahre) um den Scheidungsmodus zu erhalten, bei dem meine Frau die Rechte an Pension etc. behält. Wir haben uns dann doch nicht scheiden lassen und sind jetzt 38 Jahre verheiratet. Man könnte sogar behaupten glücklich verheiratet.
Und aus meiner Generation gibt es ein paar Familien, die noch zusammen sind.
Generell ist heute eine Ehe aber nicht mehr zeitgemäß.
Wer weiß, was die Zukunft bringt? Wir leben doch nur im Jetzt. Wir wollen alles, jetzt, sofort. Die Überlegung, was einmal später im Leben sein wird, gewöhnt man der Jugend ganz systematisch ab. Lebensplanung ist Unsinn. Heute wollen die Jungen ja nicht einmal mehr Lokomotivführer oder Pilot werden. Sie wollen gar nichts werden. "Weiß nicht!" ist die Standardantwort. An der Uni wird inskribiert, wo die Warteschlange am kürzesten ist. Ehe bedeutet eine gemeinsame Vorstellung einer Zukunft, das Planen eines Lebens, von dem man nicht genau weiß, wie es sich entwickeln wird. Da aber die heute gepflogene Selbstverwirklichung die Beziehung zum Anderen gar nicht erst einbeziehen will, muss diese Gemeinsamkeit zwangsläufig zerbrechen.
Ich verstehe jetzt meinen Vater besser, der mir versucht hat klar zu machen, dass die sexuelle Aufklärung nicht so wichtig ist wie die soziale Aufklärung. Kann es neben der Leidenschaft noch etwas geben, was neben der Sexualität noch Bestand hat.
Es ist ja nicht von ungefähr, dass Affären, die zu einer Scheidung führen, bei den Männern in der Regel nach 2 bis maximal 4 Jahren beendet sind. Dann gibt es auch möglicherweise noch ein kleines Kind, doch die neue "unverheiratete" Beziehung ist auch am Ende.
Nein, heute ist die Ehe ohne Bedeutung, weil sie in den meisten Fällen auf der Basis einer "Affäre" begonnen wird. Die von den Eltern geschlossenen Ehen sind ja bei glücklicherweise uns aus der Mode gekommen.
Der einzige Vorteil, den ich sehen kann, ist der gewisse Sicherheitsabstand eines noch vorhandenen Vertrauens,der dann in Anspruch genommen wird, wenn es gerade kriselt.
Aber das funktioniert ja auch nur in bestimmten Fällen von Verantwortlichkeit.
Und das gendermäßige Rollenspiel leistet natürlich keinerlei Begründung mehr im Gegensatz zu früher, als wesentlich mehr Männer Alleinverdiener waren.
Und wie viel das Zusammengehörigkeitsgefühl wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Erweisen tut sich das ja erst, wenn es wirklich etwas Schlimmes zu bewältigen gibt. Es ist leichter, die Last in einer Ehe zu tragen als in die Unverbindlichkeit der "Beziehung" zu flüchten.

Herr B. - 15. Jan, 12:45

Dem kann ich recht wenig hinzufügen :-) Ob diese Entwicklung nun gut oder schlecht ist, mag ich gar nicht entscheiden. Ich denke aber auch, dass dieser Weg, den unsere Gesellschaft geht, die Kurzlebigkeit von Werten, die Ausrichtung auf Profit und Besitz, nicht zuletzt auch die vielen Möglichkeiten, die die neuen Medien bringen, dazu führen, dass Kontinuität und Beständigkeit heute kaum noch zu finden sind. Und so hat auch die Ehe einen großen Teil ihrer Wertigkeit verloren.
Auf der anderen Seite muss ich allerdings auch sagen, dass ich den Mut, sich auch nach 20 Ehejahren noch zu trennen, durchaus wünschenswert finde. Ich kenne Ehen, die praktisch nur noch auf dem Papier existieren. Man lebt nebeneinander her, viel mehr als eine WG ist da nicht mehr zu erkennen. Und das verstehe ich nicht unter dem Sinn einer Ehe. Bis dass der Tod euch scheidet - ein schönes Ziel, aber kann man sich das überhaupt versprechen? Um jeden Preis?
Ich ziehe übrigens den Hut: 38 Jahre glücklich verheiratet zu sein, ist eine tolle Leistung. Damit habt ihr rund die Hälfte des Lebens zusammen verbracht. Krisen gibt es überall, aber sie zu meistern und den Weg zurück zueinander zu finden, das ist die große Kunst!
Elisabetta1 - 15. Jan, 22:35

Gerade eben habe ich den folgenden Aphorismus gelesen und sofort an diesen Beitrag gedacht.
Ein bißchen Augenzwinkern ist angesagt :
**Man heiratet mangels Erfahrung, läßt sich scheiden mangels Geduld und heiratet wieder mangels Gedächtnis.**
Irgendwie klemmts da mit dem Heiraten. ;-))))

Herr B. - 16. Jan, 06:11

Ja, aber da ist durchaus ein Fünkchen Wahrheit dran :-)
Paulaline - 19. Jan, 23:00

Nun kommt sie daher...

die Frischverheiratete, die niemals heiraten wollte. Eigentlich.

Wir haben es aus mehreren Gründen getan, die allesamt nicht sehr romantscih sind.
Zum ersten, der geplante Hauskauf, der durch eine Ehe sehr viel einfacher wird bei
der Bank. Als nächstes auch, weil mein Mann (!nicht mehr LAG, was sich wirklich
sch*** anhört), durch steuervorteile demnächst dann um die 500€ mehr haben wird
im MOnat, was uns auch enorm helfen wird beim Kaufen.

Und... aus meiner Sicht... er hat einen recht gefährlichen Beruf und seine Mutter
ist eine Katastrophe, die mich hasst. Würde ihm etwas passieren, ich hätte nicht
einmal das Recht, ihn im Krankenhaus zu besuchen geschweige denn, eine Auskunft
zu bekommen,wie es ihm geht. Da kann man noch so lange zusammensein! Was für
mich ein Horror wäre, denn sie würde mir nichts mitteilen.

Der "besondere Tag" war bei uns echt lustig, wir haben das aber auch kurz entschlossen
mit einer ordentlichen Dorf-Garten-Grill-Party gemacht, und kein Riesen Tam-Tam.
Geänderthat sich "gefühlt" nichts, rechtlich hat es bis jetzt für mich nur Nachteile.

Ich frage mich manchmal (und in auch) ob das wohl mit uns gutgehen wird. Schließlich
sind alle am Anfang überzeugt davon, dass es das bei Ihnen gerade tun wird. Wir sind
da relativ nüchtern dran gegangen, erwarten nun keine Geiger im Wohnzimmer nur auf
Grund des Ringes (den eh immer einer von uns irgendwo verlegt hat - darum erst einmal
billige Übungsringe, bis wir es drauf haben ;) ).

Würde ich nochmal heiraten? Klar, wir haben uns sogar vorgenommen, das ein paar Mal
im Jahr zu machen. Die Party war toll und ich kann das Kleid mal wieder anziehen, was ja
sonst nur auf dem Dachboden rumhängt. Nur lassen wir diesmal ie Zeremonie weg ;)

schlafmuetze - 19. Jan, 23:09

Ich breche eine Lanze für die Ehe ..

Für mich fühlt sich eine unverheiratete Partnerschaft an wie: mal sehen, ob sich nicht noch etwas besseres findet.
Ich bin zum zweiten Mal verheiratet. Mein erster Mann starb mit 41 Jahren nach 20 Jahren Ehe. Trotz zwischenzeitlich auch mal schwierigen Phasen ( jung geheiratet, 3 Kinder ), hätte unsere Ehe ewig gehalten. Das ist uns in den zwei Jahren seiner Krankheit ganz besonders bewußt geworden.
Mein jetziger Mann ist einmal geschieden, hat es trotzdem ein zweites Mal gewagt. Und es fühlt sich einfach gut an .. :-) .. für uns beide.
Vielleicht liegt es an der Einstellung der Partner zu einer Ehe/Partnerschaft. Kaum jemand möchte sich festlegen. Gefürchtet sind wohl die "schlechten Zeiten", die im Ehegelöbnis vorkommen. Aber wenn beide alles geben und nicht leichtfertig Vertrauen und Ehrlichkeit aufs Spiel setzen, sind diese "schlechten Zeiten" wohl eher selten. :-)
Man darf sich selber nur nicht zu wichtig nehmen.
Grüßli :-)

Herr B. - 20. Jan, 06:17

Schön, mal zwei PRO-Meinungen zu lesen :-) Ich will für mich auch nicht behaupten, dass meine beiden Fehlversuche von Anfang an schlecht waren. Gut, der erste war einfach zu früh und eher eine Jugendsünde - aus rein taktischen Gründen (Wohnung, Geld ...). Der zweite Versuch war wirklich ernst gemeint und ich war auch guter Hoffnung, dass es sehr lange halten wird. Aber es zeigte sich, dass sich Lebenseinstellungen, Ideale, Werte auch ändern können, und irgendwann hat es einfach nicht mehr gepasst. Das musste dann auch die Therapeutin, zu der wir uns begeben haben, erkennen. Es ist also nicht so, dass wir gleich aufgegeben hätten, aber es "passte" einfach nicht mehr. Sie hat sich zum absoluten Familienmensch entwickelt, mir hat das nicht. Die Frau, die ich geheiratet hatte, war eine ganz andere. Nach 14 Jahren (10 Ehejahre) war Schluss. Und ich bin der Meinung, es ist dann das Beste, einen Schlussstrich zu ziehen, anstatt sich Tag für Tag zu quälen, heile Welt zu spielen und den Schein zu wahren.
Ich wünsche Euch alles Gute für die nächsten 50 Jahre :-)

Yulega - 10. Apr, 19:40

Für mich gäbe es nur zwei Gründe für eine Hochzeit: Die finanziellen Vorteile und das Mitspracherecht im Krankheitsfall. Ich bin gesetzliche Betreuerin meiner Mutter und auch da ist es manchmal schon schwierig, als nächste Angehörige Informationen zu erhalten. Wirklich mitsprechen kann man eh nicht, die Ärzte machen im Endeffekt eh, was sie wollen. Ich meine aber auch, dass man solche Dinge heute gut in einer Patientenverfügung regeln kann, also wäre auch das nicht unbedingt ein Grund für die Ehe.

Ein dritter Grund, ok, wenn Kinder da sind. Ich denke, für Kinder ist es schöner und verlässlicher, wenn die Eltern verheiratet sind.

Ich bin der Meinung, dass viele Paare heutzutage viel zu schnell aufgeben. Die Erwartungshaltungen und Ansprüche sind oft völlig überzogen und durch romantische Liebesfilme völlig verfälscht. Eine gute Beziehung ist oft auch harte Arbeit, jeder will sich selbst verwirklichen und erwartet immer nur das Beste für sich. Um den Schritt der Ehe zu wagen, müsste ich mir schon sehr sicher sein, dass es auch hält. Meine Mutter ist zweimal geschieden, das brauch ich für mich selbst keinesfalls.

Herr B. - 10. Apr, 19:48

Für mich war das Kind in diesem Fall mit der Hauptgrund für die zweite Ehe. Wir waren beide schon vorher verheiratet und kannten alles, was damit zusammen hängt. Und ich hätte es mir sicherlich länger überlegt, wenn da nicht unser Sohn plötzlich da gewesen wäre. Und für ihn fand ich es einfach schön ...
Letztlich hat sich durch ihn aber auch vieles geändert, und nach zehn Jahren Ehe war für mich nichts mehr zu retten. Dass es richtig war, sich zu trennen, zeigt sich heute. Ich denke, es geht damit allen besser, auch wenn die erste Zeit vor allem fürs Kind sehr schwer war. Da spielte es allerdings keine Rolle, ob man nun einen Ring am Finger trug oder nicht. Das schmerzt jetzt vor allem, wenn es um die Kosten für Anwalt und Gericht geht ...
Yulega - 10. Apr, 19:55

Ich bin auch der Meinung, eine Trennung ist in so einem Fall für alle das Beste. Ein Schrecken mit Ende, tut dem Kind ja auch nicht gut wenn es daheim ständig Zoff gibt und es spürt, dass die Eltern sich nicht mehr lieben. Dann zieht man sich ein verkorkstes Menschlein groß.

Eine Hochzeit wäre für mich eine rein formelle Angelegenheit auf dem Standesamt, kein Trara, keine große Feier. Ich bräuchte nicht mal einen Ring. Früher hab ich da auch noch viel romantischer darüber gedacht ;-) Da ich aber aller Wahrscheinlichkeit nach unverheiratet bleiben werde, ist das alles reine Theorie.
Herr B. - 10. Apr, 20:10

Irgendwie träumen ja wohl vor allem Frauen von der großen, romantischen Hochzeit. Muss aber letztlich jeder für sich entscheiden. Natürlich ist der Tag etwas Besonderes, aber das kann er auch sein, wenn man ihn in aller Stille begeht ... Oder aber aus oben genannten Gründen ganz darauf verzichtet ;-)
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