Wenn die Frage erst einmal gestellt wird, ist die Antwort NEIN.
Wenn man die rein religiöse Annotation (Sakrament etc.) außer Acht lässt, gibt es in der heutigen Zeit überhaupt nichts, was für die Ehe spricht. Wir selbst haben geheiratet, damit meine Frau in den Genuss des Mieterschutz kommt, falls mir etwas passiert. Als wir uns später einmal scheiden wollten, haben wir die Wartezeit einhalten wollen, (3 Jahre) um den Scheidungsmodus zu erhalten, bei dem meine Frau die Rechte an Pension etc. behält. Wir haben uns dann doch nicht scheiden lassen und sind jetzt 38 Jahre verheiratet. Man könnte sogar behaupten glücklich verheiratet.
Und aus meiner Generation gibt es ein paar Familien, die noch zusammen sind.
Generell ist heute eine Ehe aber nicht mehr zeitgemäß.
Wer weiß, was die Zukunft bringt? Wir leben doch nur im Jetzt. Wir wollen alles, jetzt, sofort. Die Überlegung, was einmal später im Leben sein wird, gewöhnt man der Jugend ganz systematisch ab. Lebensplanung ist Unsinn. Heute wollen die Jungen ja nicht einmal mehr Lokomotivführer oder Pilot werden. Sie wollen gar nichts werden. "Weiß nicht!" ist die Standardantwort. An der Uni wird inskribiert, wo die Warteschlange am kürzesten ist. Ehe bedeutet eine gemeinsame Vorstellung einer Zukunft, das Planen eines Lebens, von dem man nicht genau weiß, wie es sich entwickeln wird. Da aber die heute gepflogene Selbstverwirklichung die Beziehung zum Anderen gar nicht erst einbeziehen will, muss diese Gemeinsamkeit zwangsläufig zerbrechen.
Ich verstehe jetzt meinen Vater besser, der mir versucht hat klar zu machen, dass die sexuelle Aufklärung nicht so wichtig ist wie die soziale Aufklärung. Kann es neben der Leidenschaft noch etwas geben, was neben der Sexualität noch Bestand hat.
Es ist ja nicht von ungefähr, dass Affären, die zu einer Scheidung führen, bei den Männern in der Regel nach 2 bis maximal 4 Jahren beendet sind. Dann gibt es auch möglicherweise noch ein kleines Kind, doch die neue "unverheiratete" Beziehung ist auch am Ende.
Nein, heute ist die Ehe ohne Bedeutung, weil sie in den meisten Fällen auf der Basis einer "Affäre" begonnen wird. Die von den Eltern geschlossenen Ehen sind ja bei glücklicherweise uns aus der Mode gekommen.
Der einzige Vorteil, den ich sehen kann, ist der gewisse Sicherheitsabstand eines noch vorhandenen Vertrauens,der dann in Anspruch genommen wird, wenn es gerade kriselt.
Aber das funktioniert ja auch nur in bestimmten Fällen von Verantwortlichkeit.
Und das gendermäßige Rollenspiel leistet natürlich keinerlei Begründung mehr im Gegensatz zu früher, als wesentlich mehr Männer Alleinverdiener waren.
Und wie viel das Zusammengehörigkeitsgefühl wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Erweisen tut sich das ja erst, wenn es wirklich etwas Schlimmes zu bewältigen gibt. Es ist leichter, die Last in einer Ehe zu tragen als in die Unverbindlichkeit der "Beziehung" zu flüchten.
Dem kann ich recht wenig hinzufügen :-) Ob diese Entwicklung nun gut oder schlecht ist, mag ich gar nicht entscheiden. Ich denke aber auch, dass dieser Weg, den unsere Gesellschaft geht, die Kurzlebigkeit von Werten, die Ausrichtung auf Profit und Besitz, nicht zuletzt auch die vielen Möglichkeiten, die die neuen Medien bringen, dazu führen, dass Kontinuität und Beständigkeit heute kaum noch zu finden sind. Und so hat auch die Ehe einen großen Teil ihrer Wertigkeit verloren.
Auf der anderen Seite muss ich allerdings auch sagen, dass ich den Mut, sich auch nach 20 Ehejahren noch zu trennen, durchaus wünschenswert finde. Ich kenne Ehen, die praktisch nur noch auf dem Papier existieren. Man lebt nebeneinander her, viel mehr als eine WG ist da nicht mehr zu erkennen. Und das verstehe ich nicht unter dem Sinn einer Ehe. Bis dass der Tod euch scheidet - ein schönes Ziel, aber kann man sich das überhaupt versprechen? Um jeden Preis?
Ich ziehe übrigens den Hut: 38 Jahre glücklich verheiratet zu sein, ist eine tolle Leistung. Damit habt ihr rund die Hälfte des Lebens zusammen verbracht. Krisen gibt es überall, aber sie zu meistern und den Weg zurück zueinander zu finden, das ist die große Kunst!
Wenn die Frage erst einmal gestellt wird, ist die Antwort NEIN.
Und aus meiner Generation gibt es ein paar Familien, die noch zusammen sind.
Generell ist heute eine Ehe aber nicht mehr zeitgemäß.
Wer weiß, was die Zukunft bringt? Wir leben doch nur im Jetzt. Wir wollen alles, jetzt, sofort. Die Überlegung, was einmal später im Leben sein wird, gewöhnt man der Jugend ganz systematisch ab. Lebensplanung ist Unsinn. Heute wollen die Jungen ja nicht einmal mehr Lokomotivführer oder Pilot werden. Sie wollen gar nichts werden. "Weiß nicht!" ist die Standardantwort. An der Uni wird inskribiert, wo die Warteschlange am kürzesten ist. Ehe bedeutet eine gemeinsame Vorstellung einer Zukunft, das Planen eines Lebens, von dem man nicht genau weiß, wie es sich entwickeln wird. Da aber die heute gepflogene Selbstverwirklichung die Beziehung zum Anderen gar nicht erst einbeziehen will, muss diese Gemeinsamkeit zwangsläufig zerbrechen.
Ich verstehe jetzt meinen Vater besser, der mir versucht hat klar zu machen, dass die sexuelle Aufklärung nicht so wichtig ist wie die soziale Aufklärung. Kann es neben der Leidenschaft noch etwas geben, was neben der Sexualität noch Bestand hat.
Es ist ja nicht von ungefähr, dass Affären, die zu einer Scheidung führen, bei den Männern in der Regel nach 2 bis maximal 4 Jahren beendet sind. Dann gibt es auch möglicherweise noch ein kleines Kind, doch die neue "unverheiratete" Beziehung ist auch am Ende.
Nein, heute ist die Ehe ohne Bedeutung, weil sie in den meisten Fällen auf der Basis einer "Affäre" begonnen wird. Die von den Eltern geschlossenen Ehen sind ja bei glücklicherweise uns aus der Mode gekommen.
Der einzige Vorteil, den ich sehen kann, ist der gewisse Sicherheitsabstand eines noch vorhandenen Vertrauens,der dann in Anspruch genommen wird, wenn es gerade kriselt.
Aber das funktioniert ja auch nur in bestimmten Fällen von Verantwortlichkeit.
Und das gendermäßige Rollenspiel leistet natürlich keinerlei Begründung mehr im Gegensatz zu früher, als wesentlich mehr Männer Alleinverdiener waren.
Und wie viel das Zusammengehörigkeitsgefühl wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Erweisen tut sich das ja erst, wenn es wirklich etwas Schlimmes zu bewältigen gibt. Es ist leichter, die Last in einer Ehe zu tragen als in die Unverbindlichkeit der "Beziehung" zu flüchten.
Auf der anderen Seite muss ich allerdings auch sagen, dass ich den Mut, sich auch nach 20 Ehejahren noch zu trennen, durchaus wünschenswert finde. Ich kenne Ehen, die praktisch nur noch auf dem Papier existieren. Man lebt nebeneinander her, viel mehr als eine WG ist da nicht mehr zu erkennen. Und das verstehe ich nicht unter dem Sinn einer Ehe. Bis dass der Tod euch scheidet - ein schönes Ziel, aber kann man sich das überhaupt versprechen? Um jeden Preis?
Ich ziehe übrigens den Hut: 38 Jahre glücklich verheiratet zu sein, ist eine tolle Leistung. Damit habt ihr rund die Hälfte des Lebens zusammen verbracht. Krisen gibt es überall, aber sie zu meistern und den Weg zurück zueinander zu finden, das ist die große Kunst!