Der Albtraum geht weiter
Die vergangene Woche war eine Achterbahn der Gefühle zwischen Hoffnung, Bangen, eigenem Willen und Ängsten .... Und am Ende dieser Woche sitze ich hier und muss ein paar Tränen verdrücken.
Wir zwei haben es versucht, haben gegen die Angst gekämpft, haben gelitten, uns angeschrien, Mut zugesprochen, doch es wurde jeden Tag schlimmer, die Angst war gestern schon fast übermächtig, heute war er das zweite Mal in den vergangenen sechs Schultagen nicht in der Schule.
Ich komme mir ein bisschen wie ein Verräter vor, habe ich doch mein Kind in dem guten Glauben mit seiner Mutter in die Klinik geschickt, dort würde "nur" ein Elterngespräch stattfinden. Zuvor habe ich jedoch mit der Therapeutin gesprochen und wir waren uns einig, dass es für ihn momentan nur einen Weg geben kann: zurück in die Klinik, um sich helfen zu lassen.
Weil ich heute Prüfung hatte, konnte ich nicht mitfahren. Aber kaum war ich vorhin zu Hause, klingelte schon das Telefon - meine Ex war dran und meinte, _ich_ solle jetzt entscheiden, ob unser Kind nun da bleiben muss, und soll doch mit meinem Sohn noch mal reden. Hat jemand schon mal einen 12jährigen verzweifelt jammern, flehen und betteln gehört, um nur ja nicht dort bleiben zu müssen? Und kann jemand nachempfinden, dass es einem das Herz aus der Brust reißt, wenn man dann hart bleiben muss? Ich musste es, weil ich gespürt habe, dass meine und die Kraft meines Sohnes nicht reichen werden, um die Angst ohne professionelle Hilfe zu überwinden.
Und so hat meine Ex ihn nach weiteren drei telefonischen Überredungsversuchen und meinem standhaften "nein" da gelassen. Gerade eben rief sie mich völlig aufgelöst und weinend an und teilte es mir mit.
Ich weiß nicht, wie wir ihm morgen begegnen sollen und ob er uns überhaupt sehen will. Nur ganz tief irgendwo in mir hoffe ich, dass es wirklich die richtige Entscheidung für ihn war.
Wir zwei haben es versucht, haben gegen die Angst gekämpft, haben gelitten, uns angeschrien, Mut zugesprochen, doch es wurde jeden Tag schlimmer, die Angst war gestern schon fast übermächtig, heute war er das zweite Mal in den vergangenen sechs Schultagen nicht in der Schule.
Ich komme mir ein bisschen wie ein Verräter vor, habe ich doch mein Kind in dem guten Glauben mit seiner Mutter in die Klinik geschickt, dort würde "nur" ein Elterngespräch stattfinden. Zuvor habe ich jedoch mit der Therapeutin gesprochen und wir waren uns einig, dass es für ihn momentan nur einen Weg geben kann: zurück in die Klinik, um sich helfen zu lassen.
Weil ich heute Prüfung hatte, konnte ich nicht mitfahren. Aber kaum war ich vorhin zu Hause, klingelte schon das Telefon - meine Ex war dran und meinte, _ich_ solle jetzt entscheiden, ob unser Kind nun da bleiben muss, und soll doch mit meinem Sohn noch mal reden. Hat jemand schon mal einen 12jährigen verzweifelt jammern, flehen und betteln gehört, um nur ja nicht dort bleiben zu müssen? Und kann jemand nachempfinden, dass es einem das Herz aus der Brust reißt, wenn man dann hart bleiben muss? Ich musste es, weil ich gespürt habe, dass meine und die Kraft meines Sohnes nicht reichen werden, um die Angst ohne professionelle Hilfe zu überwinden.
Und so hat meine Ex ihn nach weiteren drei telefonischen Überredungsversuchen und meinem standhaften "nein" da gelassen. Gerade eben rief sie mich völlig aufgelöst und weinend an und teilte es mir mit.
Ich weiß nicht, wie wir ihm morgen begegnen sollen und ob er uns überhaupt sehen will. Nur ganz tief irgendwo in mir hoffe ich, dass es wirklich die richtige Entscheidung für ihn war.
Herr B. - 9. Mär, 16:57
kittykoma - 9. Mär, 17:47
wieso schämt ihr euch und habt angst, eurem sohn zu begegnen? letztlich spürt er die konsequenz seines handelns: er ist nicht zur schule gegangen. ich finde es eher problematisch, wie unsicher ihr seid.
Herr B. - 9. Mär, 18:41
Das sagt sich immer so leicht ... Die notwendige Konsequenz war letztlich einer der Gründe, warum ich seinem Betteln nicht wieder nachgegeben habe, aber mir geht das immer noch sehr nah, wenn Dein zwölfjähriges Kind vor Dir auf die Knie geht, heult wie ein Schlosshund und darum fleht, nicht da bleiben zu müssen. Da möchte ich mal die Eltern sehen, die das kalt lässt.
Sun-ray - 9. Mär, 19:23
Sagt sich allenfalls leicht,
wenn man nicht weiß,
wovon man redet.
Du lässt zu,
dass dein Sohn solcherart
sein und dein Gesicht verschleudert?
Schande über dich.
Ganz im Ernst.
Völlig uninteressant,
wie sehr dich dein Schmerz anfasst -
du hast Verantwortung ihm gegenüber.
Wer auf die Knie geht, um zu betteln,
muss lernen, dass das indiskutabler Weg ist.
Und zwar für alle Beteiligten.
Ist er winselnder Hund oder Mensch?
Wenn du ihn nicht den Unterschied lehrst,
weil dir dein eigener Schmerz näher ist,
als das Wohl deines Kindes -
auf wen sonst kann er noch setzen?
Bezahlte Fachkräfte? Pfffff .....
Was dir nahe geht, ist alleine deins.
Und das langfristige Wohl deines Kindes
auf den Weg zu bringen bedeutungsvoll anderes.
Ich wurde mächtig kalt,
als mein Kind mal Winselweg versuchte,
um billig um die ihm obliegende
Herausforderung herumzukommen.
Niemand hat den Effekt schneller erfasst,
als das Kind.
Scheint, als müsstest vor allem du
erstmal lernen, zwischen Effekthascherei
und Wirklichkeit zu unterscheiden.
Wo gibt's denn sowas, dass man zulässt,
dass anvertrautes Leben sich derartig entwürdigt?
wenn man nicht weiß,
wovon man redet.
Du lässt zu,
dass dein Sohn solcherart
sein und dein Gesicht verschleudert?
Schande über dich.
Ganz im Ernst.
Völlig uninteressant,
wie sehr dich dein Schmerz anfasst -
du hast Verantwortung ihm gegenüber.
Wer auf die Knie geht, um zu betteln,
muss lernen, dass das indiskutabler Weg ist.
Und zwar für alle Beteiligten.
Ist er winselnder Hund oder Mensch?
Wenn du ihn nicht den Unterschied lehrst,
weil dir dein eigener Schmerz näher ist,
als das Wohl deines Kindes -
auf wen sonst kann er noch setzen?
Bezahlte Fachkräfte? Pfffff .....
Was dir nahe geht, ist alleine deins.
Und das langfristige Wohl deines Kindes
auf den Weg zu bringen bedeutungsvoll anderes.
Ich wurde mächtig kalt,
als mein Kind mal Winselweg versuchte,
um billig um die ihm obliegende
Herausforderung herumzukommen.
Niemand hat den Effekt schneller erfasst,
als das Kind.
Scheint, als müsstest vor allem du
erstmal lernen, zwischen Effekthascherei
und Wirklichkeit zu unterscheiden.
Wo gibt's denn sowas, dass man zulässt,
dass anvertrautes Leben sich derartig entwürdigt?
kittykoma - 9. Mär, 20:17
ich wuerde das vielleicht anders formulieren, sehe das aber genauso. euer Sohn will an seinen Haltungen und seiner lebensfuehrung nichts aendern. um euch nachgiebig zu machen verstaendnis von euch zu erzwingen, zieht er alle Register.
er haette sich mit Kooperation - zur Schule gehen - die Konsequenzen ersparen koennen.
er ist in einer tiefen Krise und er braucht den Widerstand und die grenzsetzung der Eltern noetiger als erpresste Vertrauensbeweise und Entlastung, um zu reifen. ds ist ihm natuerlich nicht bewusst.
dass ihr ihn liebt und ihm zur Seite steht, schließt nicht aus, dass ihr verlangt, dass er mit eurem Beistand durch diese schwere Zeit durchgeht.
was die Fachleute betrifft, so halte ich ihren Blick von außen fuer wichtig. sie kennen aehnliche faelle und sind nicht verstrickt, das ist gut.
er haette sich mit Kooperation - zur Schule gehen - die Konsequenzen ersparen koennen.
er ist in einer tiefen Krise und er braucht den Widerstand und die grenzsetzung der Eltern noetiger als erpresste Vertrauensbeweise und Entlastung, um zu reifen. ds ist ihm natuerlich nicht bewusst.
dass ihr ihn liebt und ihm zur Seite steht, schließt nicht aus, dass ihr verlangt, dass er mit eurem Beistand durch diese schwere Zeit durchgeht.
was die Fachleute betrifft, so halte ich ihren Blick von außen fuer wichtig. sie kennen aehnliche faelle und sind nicht verstrickt, das ist gut.
Herr B. - 9. Mär, 20:54
Ja, da stimme ich Dir zu. Schon die letzten Aktionen waren grenzwertig, und wir hätten uns unglaubwürdig und zum Spielball gemacht, hätten wir jetzt erneut seinem Wunsch nachgegeben. Meine Ex war kurz davor und hat sich nur durch meine nachdrückliche Haltung umstimmen lassen. Ich denke, das war auch notwendig, auch wenn ich nicht denke, dass mein Kind sich entwürdigt, nur weil er seiner massiven Angst mit Heulen und Betteln Nachdruck verleiht. Das war ganz sicher keine Effekthascherei, sondern schiere Verzweiflung.
claudi_stern - 9. Mär, 17:57
naja zur angst vor der schule kommt jetzt noch die angst vor der klinik... und irgendwann fehlt ihm vielleicht komplett das vertrauen für alles und jeden...
Herr B. - 9. Mär, 18:42
Deswegen muss er lernen, mit Ängsten zu leben. Und das schafft er zu Hause nicht - wir haben es über drei Monate erfolglos versucht, sodass Hausarzt und Therapeut keine andere Lösung hatten.
Raine - 9. Mär, 19:54
:-(
Ich kann deine Gefühle und auch die von deinem Sohn nachvollziehen. Aber schließlich muss ja irgendwas getan werden, damit er so schnell wie möglich wieder ein normales Leben führen kann.
Ich kann deine Gefühle und auch die von deinem Sohn nachvollziehen. Aber schließlich muss ja irgendwas getan werden, damit er so schnell wie möglich wieder ein normales Leben führen kann.
momente - 9. Mär, 20:05
Sein Kind lieben heißt auch den weiteren Horizont zu haben und zu zulassen, dass eine Entscheidung getroffen wird, die zunächst weh tut, aber dann zum Ziel bringt.
Du hast die richtige Entscheidung getroffen!
Du hast die richtige Entscheidung getroffen!
Blitzi - 9. Mär, 20:11
Lieber B.,
ich kann nicht nachfühlen, weil ich keine Kinder habe, aber ich kann Dich verstehen. Es war die einzig richtige Entscheidung ihn in der Klinik zu lassen. Auch wenn er Dich vielleicht morgen keines Blicke würdigt, das ist zwar schlimm und tut sehr weh, aber das wird sich auch wieder legen. Wenn er verstanden hat, daß es nicht so geht wie die letzten 3 Monate. Das muß er lernen und das kann auch noch dauern. Aber Eure Entscheidung war aus meiner Sicht richtig. Ihr habt auch nur begrenzte Kraft, die irgendwann, und zwar jetzt, am Ende ist. *Ich drück Dich mal*
Ich wünsche Dir viel Kraft und hoffe mit Euch, daß alles gut geht.
ich kann nicht nachfühlen, weil ich keine Kinder habe, aber ich kann Dich verstehen. Es war die einzig richtige Entscheidung ihn in der Klinik zu lassen. Auch wenn er Dich vielleicht morgen keines Blicke würdigt, das ist zwar schlimm und tut sehr weh, aber das wird sich auch wieder legen. Wenn er verstanden hat, daß es nicht so geht wie die letzten 3 Monate. Das muß er lernen und das kann auch noch dauern. Aber Eure Entscheidung war aus meiner Sicht richtig. Ihr habt auch nur begrenzte Kraft, die irgendwann, und zwar jetzt, am Ende ist. *Ich drück Dich mal*
Ich wünsche Dir viel Kraft und hoffe mit Euch, daß alles gut geht.
Kratzbürste - 11. Mär, 15:31
Ich möchte mich Blitzi anschließen. Denke auch, daß ihr das Richtige getan habt. Irgendwann wird er auch erkennen, daß es sein mußte.
Herr B. - 9. Mär, 20:56
Danke Euch für die Kommentare. Er hat mich inzwischen angerufen und hatte sich auch wieder beruhigt. So wichtig, wie die Entscheidung war, so richtig war sie sicherlich auch für das Verhältnis Eltern-Kind.
Paulaline - 9. Mär, 21:42
Oh mein Gott... das muss verdammt schlimm gewesen sein - für alle beteiligten.
Versteh mich nicht falsch, aber ich total stolz auf Dich, dass du nicht nachgegeben hast!
ihr kommt so nicht weiter. Und dann gibt es (leider) nur den einen Weg. Und schön, dass wenigstens
Du standhaft geblieben bist, denn deine ex wäre es ohne dich ja anscheinend nicht gewesen.
Ich fürchte, ihr seid am Ende Eures "Könnens" angelangt. Was ja natürlich nicht heißt, dass ihr ihn
alleine lasst. Eher im Gegenteil. Es ist - sofern ich das von hier beurteilen kann - wahrscheinlich die
einzige Chance und damit auch die einzig richtige Entscheidung gewesen...
Ich hoffe sehr, dass er das sehr bald einsehen wird. Aber irgendwann zumindest wird er Dir/Euch bestimmt dafür dankbar sein.
*Drück Dich mal unbekannt aus der ferne...
Versteh mich nicht falsch, aber ich total stolz auf Dich, dass du nicht nachgegeben hast!
ihr kommt so nicht weiter. Und dann gibt es (leider) nur den einen Weg. Und schön, dass wenigstens
Du standhaft geblieben bist, denn deine ex wäre es ohne dich ja anscheinend nicht gewesen.
Ich fürchte, ihr seid am Ende Eures "Könnens" angelangt. Was ja natürlich nicht heißt, dass ihr ihn
alleine lasst. Eher im Gegenteil. Es ist - sofern ich das von hier beurteilen kann - wahrscheinlich die
einzige Chance und damit auch die einzig richtige Entscheidung gewesen...
Ich hoffe sehr, dass er das sehr bald einsehen wird. Aber irgendwann zumindest wird er Dir/Euch bestimmt dafür dankbar sein.
*Drück Dich mal unbekannt aus der ferne...
Herr B. - 9. Mär, 21:59
Das ist lieb von Dir, danke :-)
Je mehr Zeit verstreicht, desto sachlicher kann ich die Situation vorhin einschätzen und bin froh, dass ich nicht "umgekippt" bin. Die Lage hier bei mir zu Hause war aussichtlos, und wir hätten allein keinen Ausweg gefunden. Es musste also sein. Und das wird er hoffentlich irgendwann auch verstehen.
Je mehr Zeit verstreicht, desto sachlicher kann ich die Situation vorhin einschätzen und bin froh, dass ich nicht "umgekippt" bin. Die Lage hier bei mir zu Hause war aussichtlos, und wir hätten allein keinen Ausweg gefunden. Es musste also sein. Und das wird er hoffentlich irgendwann auch verstehen.
Paulaline - 10. Mär, 10:01
Das wird er sicher! ;-)
Elisabetta1 - 10. Mär, 00:02
es musste wohl sein!
alles gute für dich und deinen sohn.
Herr B. - 10. Mär, 08:37
Vielen Dank, liebe Elisabetta!
flyhigher - 10. Mär, 07:17
Ich kann dir nicht sagen, ob es die richtige Entscheidung ist. "Etwas" muss getan werden. Ob die Klinik das richtige ist, weiss ich nicht. Ich glaube, das kann dir keiner sagen. Hinterher ist man immer klüger...
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft! Für den Moment, finde ich, ist es das Einzige, was ihr tun könnt.
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft! Für den Moment, finde ich, ist es das Einzige, was ihr tun könnt.
Herr B. - 10. Mär, 08:41
Rein sachlich betrachtet, gab es wirklich keine Alternative. Aber gerade in der Situation gestern war das emotional wirklich nicht einfach umzusetzen.
viennacat - 10. Mär, 07:26
die schilderungen sind tatsächlich herzerweichend und ich beneide euch nicht..
das war sicher eine der schwersten entscheidungen, hart zu bleiben.
ich wünsche dir weiterhin viel kraft und ohren-steif-halten
alles leibe
das war sicher eine der schwersten entscheidungen, hart zu bleiben.
ich wünsche dir weiterhin viel kraft und ohren-steif-halten
alles leibe
Herr B. - 10. Mär, 08:33
Vielen Dank. Ja, es war wirklich schwer, schließlich fühlte es sich ein bisschen wie Wegsperren an. Aber ich hoffe auch, dass es gut und wichtig war.
alex_blue - 10. Mär, 08:32
Ich kann zwar auch nix aus eigener Erfahrung dazu sagen, aber bin auch der Meinung, daß Grenzen setzen ganz wichtig ist, auch wenn (natürlich) das Kind das anders sieht.
Wünsche Dir ganz viel Kraft auf dem weiteren, sicher schweren Weg zurück zur Normalität !!
Wünsche Dir ganz viel Kraft auf dem weiteren, sicher schweren Weg zurück zur Normalität !!
Herr B. - 10. Mär, 08:37
In dieser Beziehung denke ich auch, dass es Zeit war, Grenzen aufzuzeigen, auch wenn es gerade in diesem Moment besonders schwer war. Heute Nachmittag bin ich bei ihm und werde sehen, wie er die erste Nacht überstanden hat.
Leslie House - 10. Mär, 13:12
Erst mal drück ich Dich!!
Ich hab schon auf diesen Eintrag gewartet, weil genau das passiert ist, was ich Dir schon im vorherigen Beitrag gesagt habe, dass es passieren wird.
Es war genau die richtige Entscheidung, ihn jetzt da zu lassen.
Und ich kann nur nochmal betonen, dass Ihr ihm klarmachen solltet, dass es nicht Eure Entscheidung war, dass Ihr gar nicht entscheiden könnt, weil auch Ihr damit überfordert seid. Und dass Ihr die Entscheidung den Ärzten überlassen habt, die ihm helfen können.
Im Gegenteil, Ihr habt die Entscheidung den Ärzten überlassen, weil Ihr nur das Beste für ihn wollt, dass es ihm besser geht....und dass Ihr ihn ganz doll lieb habt. Und Euch wünscht, dass er gesund wird.
Wenn er jetzt bettelt und fleht, dann spricht die Krankheit aus ihm.
Ebenso wird der Tag kommen, an dem er Euch "hasst" und das auch wahrscheinlich lautstark verkünden wird.
Das dann nicht persönlich zu nehmen, fällt schwer. Das nicht an sich ran zu lassen.
Aber sag Dir immer wieder, dass nicht ER das wirklich sagt, sondern seine Ängste und seine Wut ihn ihm drin. Seine Krankheit.
Und dass es Dein gutes Recht war, die Entscheidung abzugeben an jemanden, der außenstehend ist und die Situation noch klar überblickt. Eben Ärzte.
Und dass DU das gar nicht gekonnt hättest. Weil Du Laie bist....und sein Vater. Emotional extrem gebunden.
Manchmal muss man einfach loslassen.
Drück Dich nochmal!
Denke, kannst Du brauchen.
Ich hab schon auf diesen Eintrag gewartet, weil genau das passiert ist, was ich Dir schon im vorherigen Beitrag gesagt habe, dass es passieren wird.
Es war genau die richtige Entscheidung, ihn jetzt da zu lassen.
Und ich kann nur nochmal betonen, dass Ihr ihm klarmachen solltet, dass es nicht Eure Entscheidung war, dass Ihr gar nicht entscheiden könnt, weil auch Ihr damit überfordert seid. Und dass Ihr die Entscheidung den Ärzten überlassen habt, die ihm helfen können.
Im Gegenteil, Ihr habt die Entscheidung den Ärzten überlassen, weil Ihr nur das Beste für ihn wollt, dass es ihm besser geht....und dass Ihr ihn ganz doll lieb habt. Und Euch wünscht, dass er gesund wird.
Wenn er jetzt bettelt und fleht, dann spricht die Krankheit aus ihm.
Ebenso wird der Tag kommen, an dem er Euch "hasst" und das auch wahrscheinlich lautstark verkünden wird.
Das dann nicht persönlich zu nehmen, fällt schwer. Das nicht an sich ran zu lassen.
Aber sag Dir immer wieder, dass nicht ER das wirklich sagt, sondern seine Ängste und seine Wut ihn ihm drin. Seine Krankheit.
Und dass es Dein gutes Recht war, die Entscheidung abzugeben an jemanden, der außenstehend ist und die Situation noch klar überblickt. Eben Ärzte.
Und dass DU das gar nicht gekonnt hättest. Weil Du Laie bist....und sein Vater. Emotional extrem gebunden.
Manchmal muss man einfach loslassen.
Drück Dich nochmal!
Denke, kannst Du brauchen.
Herr B. - 10. Mär, 13:27
Ganz so war es zwar leider nicht (die Ärzte haben die Entscheidung ganz bewusst _uns_ überlassen), aber Du hast natürlich Recht. Und wir müssen da jetzt durch, weil wir wissen (ich gehe mal davon aus, dass das bei meiner Ex auch so ist), dass nach dem gescheiterten Versuch keine Alternative gibt. Und ich werde auch mit dem Hass leben können, weil ich guter Hoffnung bin, dass ihm dort geholfen werden kann.
Leslie House - 10. Mär, 16:21
Klar "überlassen" Euch die Ärzte die letztendliche Entscheidung.
Aber ich denke, dass es doch im Sinne der Therapeuthen war, die das "befürwortet" haben oder Euch nahegelegt haben, ihn da zu lassen.
Zwingen können die Euch ja nicht, Euren Sohn da zu lassen.
Aber das müsst Ihr ihm echt klar machen, dass Ihr - als Eltern - einfach nicht mehr die Verantwortung tragen könnt. Weil Ihr machtlos seid, ihm bei seinem Problem zu helfen.
Eben weil ihr ihn so lieb habt und das besste wollt....und ihn daher auch am liebsten mit nach Hause nehmen würdet, aber dass es ihm dann nie besser gehen wird, wenn er sich jetzt nicht helfen lässt. Und dass Ihr eben dann in diesem Fall nur noch die Möglichkeit habt, auf die Ärzte zu hören.
Nein, es ist auch kein richtiger Hass, der Euch ggf. entgegenschwappt.
Es ist einfach seine Krankheit und seine Machtlosigkeit, die ihn ggf. sowas sagen lässt. Aber nicht sein Herz.
Das musst Du Dir immer und immer wieder sagen.
Halt die Ohren steif!
Aber ich denke, dass es doch im Sinne der Therapeuthen war, die das "befürwortet" haben oder Euch nahegelegt haben, ihn da zu lassen.
Zwingen können die Euch ja nicht, Euren Sohn da zu lassen.
Aber das müsst Ihr ihm echt klar machen, dass Ihr - als Eltern - einfach nicht mehr die Verantwortung tragen könnt. Weil Ihr machtlos seid, ihm bei seinem Problem zu helfen.
Eben weil ihr ihn so lieb habt und das besste wollt....und ihn daher auch am liebsten mit nach Hause nehmen würdet, aber dass es ihm dann nie besser gehen wird, wenn er sich jetzt nicht helfen lässt. Und dass Ihr eben dann in diesem Fall nur noch die Möglichkeit habt, auf die Ärzte zu hören.
Nein, es ist auch kein richtiger Hass, der Euch ggf. entgegenschwappt.
Es ist einfach seine Krankheit und seine Machtlosigkeit, die ihn ggf. sowas sagen lässt. Aber nicht sein Herz.
Das musst Du Dir immer und immer wieder sagen.
Halt die Ohren steif!
Herr B. - 10. Mär, 21:33
Es war heute eine Mischung aus Wut, Verzweiflung und Ärger über sich selbst, mal wieder versagt zu haben ... Er fühlt sich darin bestätigt, ein Looser zu sein und seinem Wunsch, mir nacheifern zu können, nicht entsprechen zu können. Da ist viel Aufbauarbeit zu leisten, und dafür fehlen uns einfach die Möglichkeiten. Wir haben ihm das heute erneut versucht klar zu machen. Ich hoffe, er wird das irgendwann verstehen.
bartynova - 10. Mär, 17:40
ohjehmineh, das liest sich sehr anstrengend!
Zu dem bereits gesagten lässt sich nicht viel hinzufügen, außer: atmen, bitte atmen, und soweit wie möglich einen kühlen Kopf bewahren.
Fühl dich gedrückt und liebe Grüße!
Zu dem bereits gesagten lässt sich nicht viel hinzufügen, außer: atmen, bitte atmen, und soweit wie möglich einen kühlen Kopf bewahren.
Fühl dich gedrückt und liebe Grüße!
Herr B. - 10. Mär, 21:43
Vielen Dank! Gerade, wenn das eigene Kind betroffen ist, ist das mit dem kühlen Kopf halt leider nicht so ganz einfach. Und wenn man dann wie heute sein Kind mit hängendem Kopf wortlos durch den Park gehen sieht, macht einen das halt traurig, auch wenn man weiß, dass es keine Alternative gibt.
Er muss jetzt erst einmal wieder Mut schöpfen, damit es überhaupt vorwärts geht. Ich hoffe, dass ich ihm zumindest dabei ein bisschen helfen kann. Daher bin ich auch morgen wieder "on the road" quer durchs Land, um ihn nach der Arbeit zu besuchen ...
Er muss jetzt erst einmal wieder Mut schöpfen, damit es überhaupt vorwärts geht. Ich hoffe, dass ich ihm zumindest dabei ein bisschen helfen kann. Daher bin ich auch morgen wieder "on the road" quer durchs Land, um ihn nach der Arbeit zu besuchen ...
Lilli2412 - 10. Mär, 23:43
Herrje :-((
Leslie und einige Andere haben schon alles gesagt, was mir jetzt dazu einfällt - bis auf eines:
Ich weiß nicht, ob es so gut ist, dass ihr ihn so oft besucht. Es erstaunt mich auch, dass das so häufig von der Klinik zugelassen wird, ich kenne aus der Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie die Regel, dass in den ersten 14 Tagen möglichst wenig Kontakt zur Familie und zum Umfeld 'nach draußen' hergestellt werden sollte, damit man sich erstmal besser auf die Therapie besinnen kann. Klingt erstmal hart, hilft aber, sich auf die Therapie einzulassen und verhindert meist, dass es so eskaliert wie du oben beschreibst.
Ich wünsche dir sehr, dass dein Sohn seinen Weg findet und sich seinen Ängsten erfolgreich stellen wird!
Es umarmt dich ganz fest
die Lilli
Leslie und einige Andere haben schon alles gesagt, was mir jetzt dazu einfällt - bis auf eines:
Ich weiß nicht, ob es so gut ist, dass ihr ihn so oft besucht. Es erstaunt mich auch, dass das so häufig von der Klinik zugelassen wird, ich kenne aus der Jugend- und Erwachsenenpsychiatrie die Regel, dass in den ersten 14 Tagen möglichst wenig Kontakt zur Familie und zum Umfeld 'nach draußen' hergestellt werden sollte, damit man sich erstmal besser auf die Therapie besinnen kann. Klingt erstmal hart, hilft aber, sich auf die Therapie einzulassen und verhindert meist, dass es so eskaliert wie du oben beschreibst.
Ich wünsche dir sehr, dass dein Sohn seinen Weg findet und sich seinen Ängsten erfolgreich stellen wird!
Es umarmt dich ganz fest
die Lilli
Leslie House - 11. Mär, 08:40
Ja, das mit dem vielen Kontakt wundert mich auch.
Bei der Tochter meiner Kollegin war das so, dass das Hdy abgegeben werden musste bei der Einlieferung und die ersten zwei Wochen kein Kontakt da sein durfte.
Danach durften die Eltern in den nächsten Wochen Dienstags abends für ne Stunde kommen. Die anderen Tage abends durften die wenn nötig kurz miteinander telefonieren, aber nur über Stationstelefon.
Das Hdy war komplett tabu.
Dann irgendwann, als es gut lief, durften die Eltern zusätzlich zum Dienstags-Besuchsabend und kurzen Telefonaten an den anderen Tagen die Tochter von Freitag Abend bis Sonntag Nachmittag mit heim nehmen.
Bei der Tochter meiner Kollegin war das so, dass das Hdy abgegeben werden musste bei der Einlieferung und die ersten zwei Wochen kein Kontakt da sein durfte.
Danach durften die Eltern in den nächsten Wochen Dienstags abends für ne Stunde kommen. Die anderen Tage abends durften die wenn nötig kurz miteinander telefonieren, aber nur über Stationstelefon.
Das Hdy war komplett tabu.
Dann irgendwann, als es gut lief, durften die Eltern zusätzlich zum Dienstags-Besuchsabend und kurzen Telefonaten an den anderen Tagen die Tochter von Freitag Abend bis Sonntag Nachmittag mit heim nehmen.
Herr B. - 11. Mär, 08:45
Danke Dir. Mit dem Telefonieren ist das dort genauso, Handyverbot und nur 10 Minuten pro Kind Telefonerlaubnis am Abend. Besuch ist allerdings jederzeit erwünscht, allerdings nur von den Eltern. Lediglich die Wochenend-Urlaube dürfen erst nach zwei Wochen beginnen (und das nur von Samstag bis Sonntag). Und wir wollen ihm natürlich auch vermitteln, dass wir ihn immer unterstützen und für ihn da sind.
Lilli2412 - 11. Mär, 10:29
Lieber Herr B.,
ich hoffe du hast mich nicht falsch verstanden?! Sicher sollt ihr ihm immer vermitteln, dass ihr ihn unterstützt und für ihn da seid und ich finde es immer wieder schön zu lesen, wie sehr du / ihr für euren Sohn da seid, da könnten sich so einige Eltern eine Scheibe von abschneiden!!
Doch gerade anfangs ist es so wichtig für ihn, dass er lernt, sich dort einzulassen, und auch, dass er etwas Abstand zu seinem Umfeld bekommt.
Ich lese aus deinen Texten heraus, dass fast jeden Tag? einer von euch bei ihm ist und am Wochenende sowieso?! Oder liege ich da jetzt ganz falsch? Und ich glaube ehrlich gesagt, wenn er euch jeden Tag sieht und sich jeden Tag von (einem von) euch wieder trennen muss, dann schürt das sein Heimweh ganz gewaltig.
Vielleicht liege ich da jetzt auch ganz falsch, so per 'Internet-Ferndiagnose' ist es ja auch nur eine Vermutung und ich kenne weder euch so richtig, noch euren Sohn.
Aber vielleicht ist ja auch was dran.
Alles Liebe und Kopf hoch!!
P.S.: wie lief denn deine Klausur? Dass du das neben dem ganzen Theater noch schaffst... pass auf dich auf, ja?! ;-)
ich hoffe du hast mich nicht falsch verstanden?! Sicher sollt ihr ihm immer vermitteln, dass ihr ihn unterstützt und für ihn da seid und ich finde es immer wieder schön zu lesen, wie sehr du / ihr für euren Sohn da seid, da könnten sich so einige Eltern eine Scheibe von abschneiden!!
Doch gerade anfangs ist es so wichtig für ihn, dass er lernt, sich dort einzulassen, und auch, dass er etwas Abstand zu seinem Umfeld bekommt.
Ich lese aus deinen Texten heraus, dass fast jeden Tag? einer von euch bei ihm ist und am Wochenende sowieso?! Oder liege ich da jetzt ganz falsch? Und ich glaube ehrlich gesagt, wenn er euch jeden Tag sieht und sich jeden Tag von (einem von) euch wieder trennen muss, dann schürt das sein Heimweh ganz gewaltig.
Vielleicht liege ich da jetzt auch ganz falsch, so per 'Internet-Ferndiagnose' ist es ja auch nur eine Vermutung und ich kenne weder euch so richtig, noch euren Sohn.
Aber vielleicht ist ja auch was dran.
Alles Liebe und Kopf hoch!!
P.S.: wie lief denn deine Klausur? Dass du das neben dem ganzen Theater noch schaffst... pass auf dich auf, ja?! ;-)
Herr B. - 11. Mär, 11:17
Ich denke, ich hab Dich schon richtig verstanden. :-) Besuch ist dort jedoch durchaus erwünscht, und ab dem dritten Wochenende _müssen_ alle Kinder übers Wochenende zu Hause sein. Den Therapeuten ist es gerade wichtig, dass der Kontakt zum "normalen" Umfeld möglichst aufrecht erhalten wird und dort nicht auch noch Leere entsteht. Ob das nun in jedem Fall gut ist, weiß ich nicht. Aber nach dieser Restwoche werden wir die Frequenz auch wieder zurückfahren.
Klausuren sind alle super gelaufen, danke. Irgendwie klappt es letztlich dann doch immer :-)
Klausuren sind alle super gelaufen, danke. Irgendwie klappt es letztlich dann doch immer :-)
Lilli2412 - 11. Mär, 11:26
Ah okay, dann ist es ja gut so ;-)
Na das ist ja prima :-))
Na das ist ja prima :-))
AmnesiaGirl - 11. Mär, 15:24
Herr B.,
ich glaube auch, ihr seid richtig mit der Situation umgegangen. Und irgendwann kommt der Punkt, an dem dein Sohn merkt, dass er nicht versagt hat, sondern aufgrund seiner Angst keine Möglichkeit hatte anders zu agieren.
Wünsche dir viel Kraft und zunehmend leichtere Tage für euch!
Lieben Gruß
ich glaube auch, ihr seid richtig mit der Situation umgegangen. Und irgendwann kommt der Punkt, an dem dein Sohn merkt, dass er nicht versagt hat, sondern aufgrund seiner Angst keine Möglichkeit hatte anders zu agieren.
Wünsche dir viel Kraft und zunehmend leichtere Tage für euch!
Lieben Gruß
Herr B. - 12. Mär, 07:16
Ja, das wünsche ich mir auch, vielen Dank. Momentan überwiegt bei ihm noch der Frust und auch der Ärger über sein eigenes Versagen. Auch daran muss er unbedingt arbeiten. Leider finden diese Woche gar keine Termine mit seiner Therapeutin statt - wieder fünf verschwendete Tage aus seiner Sicht ...
Lilli2412 - 19. Mär, 10:45
Aber er hat dort doch nicht nur die Gespräche mit 'seiner' Therapeutin - da gibt es doch noch weitere Therapien und andere Mitarbeiter / Therapeuten, die ihn behandeln oder etwa nicht??
Herr B. - 19. Mär, 10:47
Ja, reichlich davon, von Ergo über Sport bis zu Theater. Und das scheint ihm, zumindest teilweise, auch gut zu gefallen. Überhaupt machte er gestern beim Besuch einen guten Eindruck. Heute Abend kommt er übers Wochenende nach Hause (zu seiner Mutter). Ich bringe ihn dann am Sonntag zurück.
Lilli2412 - 19. Mär, 10:56
Hey, das liest sich doch schonmal ganz positiv ;-)
Oha - ich hoffe, dass das Wochenende daheim und die Rückkehr am Sonntag dann besser verlaufen als letztes Mal ... *daumendrück*
Oha - ich hoffe, dass das Wochenende daheim und die Rückkehr am Sonntag dann besser verlaufen als letztes Mal ... *daumendrück*
Ich fürchte, derzeit gibt es keine Alternative, auch wenn er es sich wünscht und es mir das Herz zerreißt.