22
Jan
2009

Was kann ich tun?

Gestern Abend war ich ein zweites Mal binnen einer Woche bei einer guten Bekannten meiner Ex, da ich mit dem Schrauben am PC nicht fertig geworden war. Nachdem die Arbeit erledigt war, druckste sie rum, erzählte mir dann schließlich doch, dass meine Ex am Dienstag anrief und sie ausfragte, wie es mir denn ginge und was sie für einen Eindruck von mir haben würde. Sie meinte, in dem Gespräch wäre es ihr vorgekommen, als seien wir erst seit zwei Wochen getrennt. Meine Ex-Frau habe nach zwei Jahren noch immer Hoffnungen und - aus ihrer Sicht - angeblich begründete Verdachtsmomente, ich könne und würde zurückkommen, wisse vielleicht nur nicht, wie ...
Als ich das hörte, bin ich aus allen Wolken gefallen. Wir haben dann überlegt, wie sie darauf nur kommen mag. Ich vermute, es sind ganz kleine Kleinigkeiten, Indizien, aus denen sie sich das zusammen reimt: eine gemeinsame Versicherung mit ihr, die ich aus bürokratischen und finanziellen Gründen auf unserer beider Namen habe weiterlaufen lassen; die Tatsache, dass ich nach zwei Jahren mit E. noch immer allein wohne, der Fakt, dass ich in zwei Wochen mit zwei Kolleginnen ins (schon erwähnte) Konzert gehe, und E. da nicht mitkommt (dabei hat das überhaupt nichts mit E. zu tun, die anderen bringen schließlich auch keine Partner mit), und nicht zuletzt vielleicht auch der Punkt, dass ich bis heute nicht über Scheidung gesprochen habe. Auch das hat aber nur finanzielle Gründe, denn eine Scheidung ist bekanntermaßen teuer, und das Thema drängt momentan überhaupt nicht.
Jedenfalls hat mich die Bekannte vorbereitet, dass meine Ex in den nächsten drei Wochen in irgendeiner Form auf mich zukommen werde, weil sie das Warten nicht mehr aushalte. Und ich hatte gehofft, wir hätten dieses Thema und die Endgültigkeit meines Entschlusses inzwischen in aller Ausführlichkeit und oft genug behandelt. Schließlich hat mein Auszug damals nur bedingt mit E. zu tun gehabt, denn die Absicht war schon viel früher da. Ich weiß gar nicht, wie oft ich ihr das schon gesagt habe ... Sie denkt aber noch immer, mir würden mein altes Zuhause und die Familie ganz sicher fehlen.
Ich kann ja verstehen, dass sie sich an jeden Strohhalm klammert, wenn die Gefühle noch immer da sind. Aber das kann doch nicht ewig so weitergehen?

Ach ja - gestern war es dann auch mal wieder so weit: ER hatte wieder genug gedrängelt und war mit E. ein Bier trinken. Zum Glück wusste ich es erst hinterher ;-) Sie hat mir dann gestern am Telefon auch berichtet, dass sie sich ganz spontan für diesen Termin entschieden habe, da ER am Abend noch einen Termin hatte und die Zeit daher nur für ein Bier gereicht habe. Und schließlich waren sie ja mittags in der Pause schon zusammen spazieren.
Kratzbürste - 22. Jan, 08:50

Also bei dir geht es ja mal richtig rund in letzter Zeit. Was man da tun kann? Ehrlich sein.
Und dieser Typ hat langsam mal eins auf die Nase verdient. Was soll denn das?

Herr B. - 22. Jan, 12:08

Der Typ bin ich nun weniger ;-) Daher bleibt mir nur, weiter darauf zu vertrauen, dass E. die Grenzen kennt und alt genug ist, die Situation immer richtig zu beurteilen. Es ist nun mal so, dass ER sie unter dem Strich pro Woche wesentlich öfter sieht als ich. Darüber könnte ich jetzt verzweifeln, aber ändern kann ich es nicht. Also ist es das Beste, ihr zu vertrauen und ihn machen zu lassen in der Hoffnung, dass er mal wieder selbst eine neue Freundin findet ...
Elisabetta1 - 22. Jan, 11:05

nur keine diplomatie anwenden....

.... sondern wahrheit.....wahrheit..... und nichts als die wahrheit.
ich könnte mir vorstellen, daß du ihr in einem amikalen ton, sehr ruhig aber doch bestimmt, rüberbringen kannst, daß sich an der jetzigen situation nichts mehr ändern und diese trennung , eine trennung für immer bleiben wird.
vielleicht kannst du ihr auch sagen, daß sich die lage auch dann nicht ändern würde, wenn du mit E. nicht (mehr) zusammen bist. möglich, daß ihr dann dein entschluß noch klarer wird.
es ist sicher schwierig für sie, denn sie ist die *verlassene* und wenn noch gefühle vorhanden sind umso mehr. auch sie tut mir irgendwie leid, denn ihre zukunftsplanung hat sicher anders ausgesehen, als die derzeitige realität und in einem solchen fall sieht
man sich nur als *opfer*, obwohl man selbst sicher mitdran schuld ist, daß die lage so ist, wie sie ist.
du bist nicht zu beneiden, findet
elisabetta ;-(

Herr B. - 22. Jan, 12:05

Ich verstehe ihre Sichtweise durchaus und habe auch Verständnis dafür. Allerdings bin ich davon ausgegangen, dass nach nunmehr rund zwei Jahren eigentlich alles gesagt sein sollte. Und das, was Du vorschlägst, haben wir auch alles schon mehrfach durchdiskutiert, auch die Endgültigkeit meines Entschlusses, ganz unabhängig von der Existenz von E. Aber was bleibt mir letztlich, als dies alles immer und immer wieder zu sagen, wenn ich danach gefragt werde. Mich hat halt vor allem verwundert, dass offenbar gerade im Moment wieder eine so schwierige Phase bei ihr zu beginnen scheint, wo ich das Gefühl hatte, es würde jetzt alles klar sein und wir könnten beide unser Leben leben.
nike- - 22. Jan, 13:18

Das erinnert mich ein bißchen daran, dass mein Ex ganz am Anfang, direkt nach meinem Auszug, ja auch meinte, mir erzählen zu müssen, wenn dann die rosarote Brille bei und mit Micha erstmal weg sei.. und so weiter.. und so weiter. Allerdings ist der Unterschied der, dass ich seitdem kaum noch ein Wort mit ihm gewechselt hab... DU dagegen scheinst bei Deiner Ex ja schon geredet und geredet zu haben. Und solche Kleinigkeiten, die Du aufgezählt hast, bei denen sie sich Hoffnung macht.. die sind wohl nie ganz zu vermeiden, wenn der Kontakt zwischen Euch nicht ganz abbricht - und das wird er ja nie tun

Eine schwierige Situation, mehr als reden und erklären geht ja nicht.. Und es scheint fast so, dass Du keine Chance hast, die richtigen Worte zu finden, wenn bei ihr anscheinend noch Gefühle da sind.

Um es mit einer meiner Vorrednerinnen zu sagen - wenn's dicke kommt, dann aber auch richtig...

Lg, Nike

Herr B. - 22. Jan, 13:38

Ich war in der Tat gestern Abend nach dem Gespräch richtig aufgewühlt, da ich mit so viel Hoffnung und immer noch vorhandenen Gefühlen wirklich nicht gerechnet hatte.
Schon durch unser Kind wird der Kontakt natürlich immer vorhanden sein, aber ich frage mich wirklich, ob ich mich ansonsten noch weiter zurückziehen müsste, wobei das kaum noch möglich ist. Auch fürchte ich, dass unser Sohn da öfter mal ausgefragt wird, wenn auch sicher ganz subtil.
Also hilft wohl wirklich nur, auf Anfrage immer wieder ganz ehrlich darauf zu verweisen, dass es kein Zurück mehr. Irgendwann wird es hoffentlich ankommen.
Hoffende - 22. Jan, 13:51

Meiner Meinung nach...

hilft hier nur die baldigste Scheidung.
Ich bin ja auch 'ne Frau und kann irgendwie nachvollziehen, dass deine Ex es nicht rafft. Hier helfen nur Tatsachen, ansonsten findet deine Ex immer wieder Dinge, die sie "zwischen den Zeilen" lesen kann.

Alles Gute für dich.

Herr B. - 22. Jan, 14:02

Ich fürchte das auch so langsam. Dabei hatte ich gehofft, warten zu können, bis sich die Wogen wirklich geglättet haben und vielleicht auch die finanzielle Situation besser ist. Denn leider kostet so eine Scheidung eine Menge Geld, das ich nicht habe :-(
Danke für die guten Wünsche!
claudi_stern - 22. Jan, 15:13

Ach Herr B. Das gefällt mir nicht.

Zu Mister "Ich-bin-scharf-auf-E": Ich würde mein Revier markieren. Wieso musst Du Dir das denn antun? Klar E. ist alt genug und so weiter und so fort. Aber Dir tut das doch nicht gut. Und wieso solltest Du Dinge ertragen, die Dir nicht gut tun?

Und zu der Ex-Geschichte: Natürlich sind nur klare wahre Worte sinnvoll. Die wirst Du sicher auch finden. Aber ich befürchte, dass die verschmähten Gefühle bei ihr dann hochkommen und es nicht ohne Provokationen ablaufen wird.
Da kannst du dann aber zur Abwechslung wohl nicht viel machen. Du bist trotzdem ein guter Mensch! :-)

Bleiben Sie stark!

Herr B. - 22. Jan, 20:57

Revier abstecken? Wie soll ich das anstellen? Ich habe keinerlei Kontakt zu ihm. Und bei E. merke ich, dass sie mir - da sie weiß, dass ich eifersüchtig bin - ohnehin schon weniger erzählt. Das ist also schwierig und kann eher nach hinten losgehen.

Ansonsten gebe ich Dir Recht - Provokationen befürchte ich auch. Ich hoffe zumindest, dass sich meine Ex bis nach den Klausuren zurückhält. Dann habe ich auch den Kopf frei und kann mich damit erneut auseinandersetzen.
momente - 22. Jan, 17:17

Welche Frau, die verlassen wurde, würde sich keine Hoffnung machen, so lange die Scheidung nicht durch ist?

Ich weiß, es gibt genügend finanzielle Gründe, aber in meinem Bekanntenkreis haben sich die Frauen (zwei an der Zahl) Hoffnung gemacht, bevor die Ehe nicht aufgehoben wurde.

Es ist schwer.

Herr B. - 22. Jan, 20:59

Schön, dass Du noch da bist - alles okay bei Dir?
So langsam beginne ich, mir auch darüber Gedanken zu machen. Je nachdem, wie das jetzt weitergeht, muss ich mir dann wohl tatsächlich ernsthaft Gedanken über dieses Thema machen. Ist ja einerseits vielleicht auch nicht schlecht, einen deutlichen Schlussstrich zu ziehen, andererseits weiß ich nicht, wie ich das bezahlen soll ...
momente - 23. Jan, 08:49

Bei mir ist alles ok. Setze meine Energie in andere Dinge. (neuer Blogaufbau im Hintergrund) Aber ich bin täglich treuer im Hintergrundleser. ;-)

Ich weiß, dass es finanziell ein Fiasko ist. Aber ich glaube, verlassene Frauen hoffen halt so lange es geht.
Weißt du welcher Eintrag von dir mich nachdenklich gemacht hat? Dass du deiner Ex und deinem Sohnemann das Internet eingerichtet hast. Ich glaube, dass sind Momente, die die Abhängigkeit von deiner Ex zu dir deutlich machen. Frauen, die auf sich selbst stehen, suchen sich andere Wege, und nicht unbedingt den Vater ihres Sohnes.
Herr B. - 23. Jan, 08:56

Das ist ein Missverständnis, denn dabei ging es um die ebenfalls erwähnte Bekannte meiner Ex und deren Sohn. Trotz allem überlege ich gerade, in wieweit das bei mir zutreffen könnte ... Ich denke, es hält sich in engen Grenzen. Meine Ex hat sich z. B. das Wohnzimmer neu eingerichtet, inkl. Laminat usw. Da hat sie auf meine Hilfe vollkommen verzichtet. Lediglich bei Fragen, für die sie keinen Ansprechpartner im Umfeld hat, und das sind in diesem Fall meist technische Fragen zum PC oder zur Erstellung von Bewerbungsschreiben, greift sie mal auf mich zurück, wenn ich alle zwei Wochen einen Abend lang da bin, um meinen Sohn zu besuchen. Aber vielleicht ist selbst schon diese kleine Regelmäßigkeit in der momentanen Situation zu viel?

Ich bin dann mal gespannt auf Deine neue Seite :-)
momente - 23. Jan, 09:08

Ich habe gerade den Eintrag gesucht ... und nicht mehr gefunden. Wollte überprüfen, ob ich es richtig in meinem Hirn abgespeichert habe. Aber so ist es ja aufgeklärt. Hmmm, mein Bauchempfinden sagt mir allerdings, alle 2 Wochen abends sehen, sollte eine EX UND Mutter aushalten.... Ist das schwierig.

Gespannt darfst du sein, aber finden wirst du mich nicht. ;-)
Herr B. - 23. Jan, 09:18

Na, ich hoffe doch, Du hilfst mir beim Suchen *liebguck*
Ich denke eigentlich auch, dass dieser Rhythmus durchaus praktikabel sein sollte, zumal klar ist, dass ich meines Sohnes wegen komme, und nicht Ihr zuliebe. Das kann ich doch nicht jedes Mal aufs Neue betonen ...
goldfederchen - 22. Jan, 17:43

Ich weiß ja nicht, ob Du Dich immer wieder auf diese Gespräche einlassen solltest. Überlege doch mal, einfach sie nur anzusehen, wenn sie wieder damit anfängt und dann klar und bestimmt zu sagen: "alles, was es zu diesem Thema zu sagen ist, haben wir besprochen, schau der Realität ins Auge, auch wenn es schwer ist." Hör einfach auf zu diskutieren und zu reden. Komm ihr nicht immer wieder so weit entgegen und lass Dich vor allem nicht immer wieder auf solche Gespräche ein.
Und auf der anderen Seite: wie verlässlich ist diese Bekannte, die Dir das gesagt hat? Ich will ja niemandem etwas Böses unterstellen, aber manche Menschen meinen, sich einmischen zu müssen. Vielleicht ist ja auch gar nichts dran - und schon alleine diese Aussage mit den nächsten drei Wochen kommt mir schon irgendwie seltsam vor.
Halt den Kopf oben, mein Lieber, es wird sich schon wieder alles zurecht laufen. Und irgendwann wird auch Ruhe einkehren. Sie ist einfach Teil Deiner Vergangenheit, Ihr habt einen gemeinsamen Sohn und müsst einen Weg finden, mit einander auch in der Trennung zurecht zu kommen.

Herr B. - 22. Jan, 21:02

Diese Frage habe ich mir gestern Abend auch gestellt. Diese Frau ist zwar sehr naiv und einfach gestrickt, ich denke aber nicht, dass sie es darauf abzielt, sich einmischen zu wollen. Mich hat halt stutzig gemacht, wie intensiv sie darüber gesprochen hat, wo ich doch das Gefühl hatte, wir hätten das Thema nun abgehakt ... Ich werde sehen, wie und ob sich überhaupt etwas tut.
Ich bin übrigens bei solchen Gesprächen auch schon aufgestanden und (fast) gegangen, weil ich nach dem xten Mal einfach keine Lust mehr hatte, es immer und immer wieder zu sagen. Nur ihr Flehen hat mich dann doch weich gekocht und wir haben wieder und wieder diskutiert. Es ist mir klar, dass sie das brauchte, aber irgendwann konnte ich dann auch nicht mehr.
Ich war eigentlich der Meinung, wir seien auf einem guten Weg. Es wäre schön, wenn ich mich NICHT irrte ...
Raine - 22. Jan, 22:06

Das ist ziemlich schwierig mit Frauen, die sich "verrennen". Manchmal hilft es nicht einmal, wenn man ihnen die Wahrheit ins Gesicht sagt. Aber ich glaube, mehr als das, kannst du da auch nicht tun. Lass dich aber auf keine Diskussionen ein. Wie über mir schon einmal erwähnt: in einem Satz und damit hat sichs. Denn ein längeres Gespräch gibt ihr womöglich noch die Hoffnung, dass du "darüber nachdenkst" oder dich überzeugen lässt.

Herr B. - 22. Jan, 22:12

Ich weiß ja wirklich schon langsam nicht mehr, was ich überhaupt noch sagen kann und soll, ohne irgendwelche Gedanken zu wecken. Sie ist aber so ein Typ, der sich mit einer einfachen Aussage nicht zufrieden gibt, sondern dann immer weiter bohrt und keine Ruhe gibt. Da fällt es sehr schwer, längere Gespräche abzuwürgen und nicht in Diskussionen ausarten zu lassen.
Vermutlich reicht allein schon der Gedanke, dass ich noch immer nicht mit E. zusammenwohne, um Hoffnung zu erhalten ...
Hoffende - 22. Jan, 23:07

Wo ist dein finanzielles Problem?

Ihr könnt euch für die Scheidung - sofern ihr euch einig seid und keine finanziellen Forderungen bestehen - einen Anwalt teilen (und somit auch die Kosten). Übrigens gibt es auch Anwälte, die Ratenzahlung akzeptieren.

Und bei Gericht kannst du einen Antrag auf Prozesskostenbeihilfe stellen. Diese musst du zwar abstottern, aber nur, wenn das deine finanziellen Gegebenheiten zulassen. Die fragen immer mal wieder nach, aber die Fristen dazwischen sind echt lang... Wir haben das hier vor einiger Zeit erst durch.

Wenn du magst, mail mir, ich nehm mal meine E-Mail-Adresse in meinen Blog.

Herr B. - 23. Jan, 07:12

Schon geschehen :-)
kittykoma - 22. Jan, 23:44

es gibt frauen, die nie loslassen. die exfrau meines freunds steht auch noch 8 Jahre nach der scheidung zu ihrer aussage: das ist mein mann. er ist ja schließlich gegen ihren willen gegangen. allerdings lehnt sie jeglichen kontakt zu ihm - abgesehen von der einen oder anderen organisatorischen mail - ab. sie informiert sich aber über verwandte, zu denen sie noch kontakt hat.
mit den diskussionen, die deine ex mit dir oder nur als monolog in ihrem kopf führt, baut sie immer wieder eine beziehung zu dir auf bzw. verhindert, daß diese abbricht. deshalb würde ich auch meinen, daß es besser ist, jegliche aussprache abzulehnen.
eine scheidung ist gerade, wenn es bei dir finanziell nicht so toll aussieht, angeraten. erstens sind die streitkosten geringer und du bekommst, wie schon gesagt, unterstützung. zweitens ist dann auch erstmal die unterhaltsvereinbarung geringer (angepaßt wird sie ohnehin, aber die geschiedenen männer, die ich kenne, klagen immer darüber, daß sie von einem hohen unterhalt schlecht runterkommen, wenn es mal nicht so gut läuft). drittens könnte ich mir vorstellen, daß dein studium und dein nachfolgender beruflicher aufstieg (das ist doch sicher dein ziel) die interpretation zulassen, daß deine frau dir den "rücken freigehalten" hat für deine qualifikation und dann auch davon profitieren sollte.
ob deine frau danach loslassen kann, ist fraglich. aber es gibt dann einfach viele festgeschriebene regelungen, die ihr das klarmachen könnten.
die art deiner beziehung zu e. halte ich auch eher als auslöser dafür, daß sie sich hoffnung macht.
jetzt mal ohne sch... e. sieht ihren verehrer häufiger als dich. fühlst du dich nicht verarscht? für dich hat sie keine zeit, du wirst hier und da eingeplant und kommst mit "sitz" wieder in die ecke, ja gehst gut dressiert sogar freiwillig. der typ ist offensiver und sie sagt ja zu seinen wünschen. und das ist die crux bei emanzipierten frauen. sie mögen offiziell dressierte männer, im stillen faszinieren sie die offensiven typen. da nehme ich mich nicht aus.
es muß ja jeder nach seiner fasson glücklich werden, aber ich fürchte, das geht nicht gut aus. im schlimmsten fall endet das in einer unguten menage a trois. und du hast, auf grund deines vorhergehenden wohlwollenden verhaltens, je länger die sache läuft, um so weniger berechtigung, deine kränkung zu zeigen. nicht handeln oder unterlassen ist nicht nur im juristischen sinne eine einverständniserklärung.
ich möchte dir nicht zu nahe treten, wahrscheinlich habe ich es sogar schon getan. aber ich fürchte, deine konfliktscheu ist in diesem zusammenhang kontraproduktiv. du hast alles recht, eine exklusive beziehung zu verlangen, wenn du sie wirklich willst.

Herr B. - 23. Jan, 06:57

Danke Dir für Deinen langen Text! Er ist mir sehr wertvoll, vor allem in zwei Punkten: Die Geschichte mit dem Unterhalt ist nicht von der Hand zu weisen. In der Tat hat meine Ex sich immer bemüht, mein Studium zu ermöglichen, sprich "mir den Rücken freizuhalten". Das rechne ich ihr auch hoch an, jedoch kann das keine Abrechnung für die Ewigkeit sein. Insofern spricht das sicher für eine Scheidung. Was die Kosten dafür angeht - wir haben im Grunde ja bereits alles besprochen und geteilt, und damit habe ich ein bisschen Geld von ihr überwiesen bekommen. Das reicht, um mal eine kaputte Waschmaschine zu ersetzen oder eben mit meinem Sohn im Sommer auf den Zeltplatz zu fahren. Ich fürchte nur, dass das dann auch weg ist, weil es zu wenig ist, um sich keine Sorgen machen zu müssen, aber vielleicht zu viel, um Beihilfe zu bekommen ...
Und E.? Ich bin da hin- und hergerissen. Gestern Abend im Bett habe ich noch mal darüber nachgedacht: Momentan sehen wir uns (wenn ich mal die Nachtstunden abziehe) etwa 12 Stunden pro Woche, also von Sonntag zu Montag. Da sie 34 Stunden arbeitet, sind sie also auch so lange - mehr oder weniger - zusammen, denn sie sitzen sich gegenüber, verbringen die Pausen zusammen etc. Nun hoffe ich mal, dass zumindest unsere gemeinsame Zeit in gewissem Sinne intensiver ist ;-) Trotz allem ist da wohl mehr Kontinuität drin als bei uns. Wenn sie mir aber sagt, er sei ein netter Typ, aber nicht der Typ für eine längere Beziehung - was soll ich davon halten? Wirke ich nicht albern, wenn ich da anfange zu intervenieren und den eifersüchtigen Freund spiele? Zumindest weiß auch ihr ganzes Büroteam, dass wir zusammen sind und auch in ihrem Bekanntenkreis stellt sie mich als ihren Freund vor. Tut man das, wenn man sich nicht sicher ist?
Na ja, ist alles hypothetisch. Es ist schade, dass ich unsere Beziehung nicht mehr so ganz entspannt sehen kann. E. weiß sehr wohl um meine Sorgen (wir haben ja darüber gesprochen), nur bin ich nicht sicher, ob es sie eher anspornt oder bremst.
momente - 23. Jan, 09:01

Ich glaube, man muss damit leben, dass Männlein und Weiblein Kollegen und Kolleginnen haben, die mit ihnen auf einer Wellenlänge schwimmen, dass sie zusammen ein Bierchen trinken gehen. Das gehört zum Leben dazu. Mein Gatte hatte auch eine Kollegin, ein richtiger Schuss und auch noch richtig nett, -- und ich musste hinnehmen, dass er mit ihr charmant umging, wie es nun mal seine Art ist (Andere würden dazu sagen: Er hat geflirtet.) Und? Es tat seinem Ego gut. Wahrscheinlich genießt E. den Gedanken, dass du eifersüchtig bist. Aber: Ich würde meine Klappe halten, solange du keinen berechtigten Grund hast. Vertrauen ist das a und o einer Beziehung, auch jetzt.
Lass E. laufen, dann kehrt sie auch zu dir zurück. Wie in der Geschichte von dem Vogel im Käfig, dessen Besitzer das Törchen die ganze Zeit offen stehen lies. Er konnte sich des Vogels Zuneigung sicher sein.

Vielleicht mag sie ja auch dieses Spielchen sich "rar zu machen", damit du noch mehr an ihr hängst.
Herr B. - 23. Jan, 09:16

Das ist genau der Punkt - das Genießen der Freiheit und allem, was damit zusammen hängt, auf der einen Seite, und der Beziehung auf der anderen Seite. Bisher hatte ich auch keine Probleme damit, wenn sie mit anderen, vorwiegend männlichen, Kollegen unterwegs war. Das Vertrauen war stets da. Und, wenn ich ehrlich bin, gibt es, soweit ich das an ihr festmachen kann, auch keinen Grund, daran etwas zu ändern. Es ist "lediglich" das Wissen, dass "der Andere" keine Gelegenheit auslässt, um sie zu umschwärmen. Warum mich das früher nicht so gestört hat, lag daran, dass er bis vor kurzem selbst eine Freundin hatte. Nun, da er solo ist, kommen da eben manchmal diese Gedanken. Aber wie Du schon sagst: Solange E. mir selbst keinen Anstoß gibt, an unserer Beziehung zu zweifeln, sollte das Vertrauen da sein. Das ist halt nicht immer leicht, wenn in jedem fünften Satz der Name desjenigen vorkommt ... Die Frage, die auch kittykoma schon angedeut hat, ist, wie deutlich ich meinen Anspruch machen sollte. Und da fürchte ich halt, dass ich mich bei E. schnell ins Abseits manövrieren könnte, denn in Sachen Eifersucht/Vertrauen hat sie schlimme Erfahrungen hinter sich, sodass vermutlich schnell die Alarmglocken läuten, wenn ich an diesem Punkt zu stark einsteige.
Ach ja, noch eins: Ich glaube eher, dass sie froh ist, wenn ich nicht all zu sehr an ihr hänge. Das hat wieder was mit der oben erwähnten Freiheit zu tun :-)
Elisabetta1 - 24. Jan, 22:11

habe heute den ganzen text...

,,, und all die kommentare nocheinmal gelesen. wie wäre es, wenn du deiner ex-frau zuvorkommen würdest und ihr einen brief schreibst. daß eure gemeinsame bekannte zu dir etwas gesagt hat, ist ja sicher auf geheiß deiner ex-frau passiert , also weiß
sie bescheid, daß du bescheid weißt! ein, in netter form gehaltener brief, der aber schon kein bißchen zweifel aufkommen läßt
wie DU die sache siehst und daß *jede*,aber absolut *jede* hoffnung auf eine rückkehr illusorisch ist;selbst dann nicht wenn
du mit E. nicht, oder nicht mehr, zusammen sein solltest. vielleicht hilft es ihr, wenn sie schwarz auf weiß liest, was sie verbal
gesagt, nicht wahrhaben will.
war nur so eine idee.
halte die ohren steif! und liebe grüße

Herr B. - 24. Jan, 22:20

Danke für Deine Gedanken! Ganz so ist es zwar nicht - die Bekannte hat ihre Aussagen ohne das Wissen oder die Absicht meiner Ex getan, sie wollte mich nur vorwarnen - trotz allem wäre es natürlich eine Option. Ich könnte mich ja darauf berufen, dass ich das Gefühl hätte, sie würde sich Hoffnung machen. Im Moment habe ich allerdings den Kopf dafür nicht frei; das ginge frühestens in zwei Wochen. Vielleicht mache ich das dann auch tatsächlich. Mal abwarten, wie die nächsten Wochen verlaufen. Das hätte den Vorteil, dass ich dann nicht direkt in eine Diskussion einsteigen müsste und sie diese Zeilen erst einmal verarbeiten könnte.
Heute hat sich meine Vermutung schon mal bestätigt (was aber auch Zufall gewesen sein kann): Man sieht ja, wenn ich zu Hause mein Kind anrufe, meine Rufnummer. Und heute dachte ich mir, könnte sie ja "prüfen" wollen, ob ich vielleicht auch am Wochenende zu Hause, und damit nicht bei E. bin. Und prompt wollte sie mich heute unbedingt noch sprechen, nachdem ich meinem Sohn eine gute Nacht gewünscht hatte ... Ich fürchte, all diese Kleinigkeiten sind es, die das Ganze für sie so unnötig hoffnungsvoll erscheinen lassen mögen.
Liebe Grüße!
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