Taktisch unklug?
Letzte Woche kam es spontan zu einem Personalgespräch mit meiner Chefin. Sie wollte wissen, wie es um meine Bewerbung für die andere Abteilung steht und wo ich überhaupt in der Zukunft meine Schwerpunkte sehe. Ich war etwas überrascht von der Frage, habe aber kein Blatt vor den Mund genommen und deutlich gesagt, dass mein Ziel nicht ihre Abteilung, sondern der IT-Bereich sei. Sie war sichtlich enttäuscht, da sie gehofft hatte, mich mit dem Angebot einer besser bezahlten Stelle in ihrem Bereich halten zu können. Aber das wäre überhaupt nicht mein Thema und daher auch keine Alternative.
Meine Kollegin meinte, ich hätte mir damit womöglich ein Eigentor geschossen und würde von nun an von meiner Chefin geschnitten bzw. zumindest nicht mehr unterstützt werden. Aber hätte ich ihr deshalb Honig ums Maul schmieren und ihr vorheucheln sollen, wie schön es hier ist?
Meine Kollegin meinte, ich hätte mir damit womöglich ein Eigentor geschossen und würde von nun an von meiner Chefin geschnitten bzw. zumindest nicht mehr unterstützt werden. Aber hätte ich ihr deshalb Honig ums Maul schmieren und ihr vorheucheln sollen, wie schön es hier ist?
Herr B. - 19. Mai, 09:19
Paulaline - 19. Mai, 11:29
Jein.
Ich weiß ein offenes Wort auch zu schätzen und bin bestimmt auch nicht der Honig-ums-Mal-schmierer.
Dennoch habe ich so langsam aber sicher gelernt, daß man sich damit leicht selbst schadet. Ein wenig Diplomatie
ist selten verkehrt.
Dennoch habe ich so langsam aber sicher gelernt, daß man sich damit leicht selbst schadet. Ein wenig Diplomatie
ist selten verkehrt.
Herr B. - 19. Mai, 11:36
Ich bilde mir zumindest ein, sehr sachlich gewesen zu sein und ihr rein aus meinem Blickwinkel heraus richtig erklärt zu haben, warum ich die Abteilung wechseln will. Schließlich möchte ich das, was ich im Augenblick im Studium lerne, später auch anwenden können. Und das kann ich hier, auch in dem Job, den sie eventuell für mich vorgesehen hätte, nun überhaupt nicht. Wenn sie dafür kein Verständnis hat, kann ich es leider nicht ändern. Dazu kommt, dass man mir hier schon seit fünf Jahren verspricht, meine Stellenbewertung anzuheben. Passiert ist bis heute nichts. Ich kann mich also nicht auf ihr Wort verlassen. Das hab ich natürlich nicht laut gesagt, aber es trägt dazu bei, dass ich ihr neuerliches Angebot gleich im Vorfeld eher kritisch sehe.
Ich bin sonst meist diplomatischer, als es mir selbst lieb ist, aber da ich in dem Moment völlig unvorbereitet erwischt wurde, habe ich halt ganz unverblümt über meine erhoffte Zukunft gesprochen. Ich werde schon sehen, was ich davon habe ;-)
Ich bin sonst meist diplomatischer, als es mir selbst lieb ist, aber da ich in dem Moment völlig unvorbereitet erwischt wurde, habe ich halt ganz unverblümt über meine erhoffte Zukunft gesprochen. Ich werde schon sehen, was ich davon habe ;-)
Blitzi - 19. Mai, 15:45
Ich kann mich nur Alex und Pauline anschließen. Es kommt wirklich drauf an wie Deine Chefin drauf ist. Im Prinzip kannst Du jetzt nur abwarten was passiert. Allerdings hätte ich wohl nicht anders reagiert wie Du, vielleicht tröstet Dich das ein wenig. Ich bin auch lieber dafür mit offenen Karten zu spielen, obwohl es mir schon oft das Genick gebrochen hat. Warte erstmal ab was passiert. Mehr kannste jetzt eh nicht machen.
Herr B. - 19. Mai, 15:47
Klar, mehr bleibt mir ja nicht übrig. Und außerdem hoffe ich ja ganz stark auf den Erfolg meiner Bewerbung. Nächsten Mittwoch ist das Gruppengespräch, danach wird es spannend.
Kann aber natürlich auch sein, wie Deine Kollegin es vermutet: wozu soll sie sich jetzt noch um Dich bemühen, wenn Du eigentlich eh wegwillst.
Aber ich bin eigentlich der Meinung, daß ein offenes, anständiges Gespräch immer besser ist, als was vorzuschwindeln. So weiß Deine Cheffin, woran sie ist. Und vielleicht kann sie Deine Sache in Richtung IT ja sogar unterstützen ?