22
Jul
2010

Ich kämpfe mit Bildern

Es ist sinnlos, hypothetisch und macht mich nur verrückt, trotzdem spukt es in meinem Kopf. Seit zwei Tagen sind die Mails von ihr ganz plötzlich verstummt, kein Laut mehr, keine Nachfrage, ob es mir noch schlecht geht. Dann frage ich mich, warum das wohl so ist, und es machen sich Bilder im Kopf breit, Bilder, die viel mit Eifersucht zu tun haben, die mir ja eigentlich gar nicht mehr zusteht. Bilder, die sie mit ihm zeigen, in ihrem Garten, auf ihrer Terrasse ... Ganz klar, dass das irgendwann wirklich so kommen kann oder wird, und womöglich ist es tatsächlich im Moment nur Einbildung. Aber wenn man nichts hat, an dem man sich festhalten kann, dann kommen diese Geisterbilder und machen mir das Leben schwer.
Thiara - 22. Jul, 09:11

Oh, ich kenne das nur zu gut. Ich bin ja ein ziemlich phantasievoller Mensch und diese Bilder verfolgen mich. Am Tag und bis in den Traum.

Da muß man stark sein. Ich weiß nicht, wie es bei Dir ist, aber bei mir hilft leider auch keine Ablenkung... Ich versuche einfach durchzuhalten, bis die Bilder weg sind...

Alles Liebe für Dich...

Herr B. - 22. Jul, 09:36

Ja, ich fürchte, anders geht das bei mir auch nicht. Ist vermutlich auch mit ein Grund gewesen, warum ich immer froh war, Post von ihr zu bekommen. Diese Geister im Kopf sind fies, und wenn man dann noch den ganzen Tag zu Hause im Bett liegt und die Decke anstarrt, dann kann einen das fertig machen. Ich mach mir schon die Glotze an, nur damit da einer sabbelt und mich vollquatscht ...
Elisabetta1 - 22. Jul, 10:54

warum bist du zu hause?

glaubst du wirklich, daß mit "im bett liegen" irgendetwas besser wird? nein, nicht einmal deine kreuzschmerzen, denn die sind jetzt durch dein er-schüttertes nervenkostüm wahrscheinlich noch schlimmer. alles spielt da zusammen. wärme bekommst du auch, wenn
du dich mit dem rücken in die sonne setzt. du MUSST versuchen, dich abzulenken, geh hinaus und unter die menschen, beobachte sie und tu etwas, besuche ein museum oder eine ausstelung, aber nicht zu hause bleiben vor dich hinsinnieren, dir gedanken über eventuelle geschehnisse machen, die _so_ vielleicht gar nie sind. selbstmitleid ist der total falsche weg.
ich wünsche dir die kraft irgendetwas umzusetzen und dich zu befreien. ;-)

Herr B. - 22. Jul, 10:57

Ich bin wegen der Rückenschmerzen zu Hause, denn das Sitzen fällt mir damit schwer. Und das tue ich ja leider auf Arbeit den ganzen Tag.
Vorhin war ich mal kurz draußen, komme mir da aber vor, als würde ich durch eine Scheinwelt laufen, als würde mich niemand wahrnehmen. Merkwürdiges Gefühl. Aber ich denke, das ist eine Phase, und das wird schon wieder. Die Tränen trocknen, werden weniger, und ich hab mich für heute Abend oder morgen, je nachdem, wie es mir mit den Schmerzen geht, schon mal auf ein Bier verabredet. Mach Dir also keine Sorgen, ich bin noch bei Sinnen ;-)
Kratzbürste - 22. Jul, 11:40

Es tut weh, das kann ich verstehen. Aber ich glaube auch, daß es noch mehr schmerzen würde, wenn sie dir noch Emails schreiben würde. Denn das wäre dann aus Mitleid. Und das würdest du insgeheim auch wissen.

Herr B. - 22. Jul, 11:44

Mein Problem ist, dass ich mich ein wenig weggeworfen fühle, wenn ich daran denke, wie wir uns vor knapp einer Woche verabschiedet haben, und was jetzt davon übrig zu sein scheint ... Aber vielleicht ist die Holzhammer-Methode auch ganz gut, um es schneller verarbeiten zu können.
Leslie House - 22. Jul, 13:50

Oh jeh!
Ich bin seit langem mal wieder hier.....und ich lese.....und ich kanns alles gar nicht glauben.
:-(

Ich weiß, wie es Dir geht. Wie weh es tut. Wie Du Dich fühlst. Kann all das, was Du jetzt gerade mitmachst, sehr sehr sehr gut nachempfinden.

Ich kann der Kratzbürste nur zustimmen, dass es mehr weh tun würde, wenn Du ständig noch von ihr hörst. Weil das Mitleid wäre. Und leider nicht mehr.
Aber ich kann auch verstehen, dass Du Dich weggeworfen fühlst, ausgetauscht. Dass ein anderer jetzt "Deinen" Platz eingenommen hat, denkst Du wahrscheinlich.
Hör auf damit! Kann ich Dir nur raten.
Gib Dich nicht der Versuchung hin, sie Dir jetzt vorzustellen, Situationen vor Deinem geistigen Auge zu konstruieren.
Es bringt Dir nichts, außer Schmerzen. Bringt Dich nicht weiter. Bringt Dir wahrscheinlich noch nicht mal wirklich Wut.

Die Tränen werden weniger, wie Du ja selbst schon merkst.
Lass Deinen Schmerz raus, lass ihm aber auch die Chance zu gehen. Halt ihn nicht krampfhaft fest, um vielleicht nicht ganz die Verbindung zu ihr zu verlieren. Aber das musst Du!

Nimm Dir und Deiner Seele die Zeit, aber versink nicht drin. Je tiefer man sich ein Loch selbst schaufelt, um so schwerer kommt man daraus wieder raus!

Versuch, nicht nur den Schmerz zu sehen über das, was jetzt nicht mehr ist. Nicht mehr sein wird.
Weil in diese Gedanken packt man leider oft Emotionen rein, die nicht reingehören. Ver-positiviert-vieles, relativiert vieles.
In vielem hast Du Dich nicht wohlgefühlt. Vieles hat Dich gestört und Du wolltest es so nicht, hast Kompromisse geschlossen, die eigentlich nicht in Deinem Sinn waren. Vieles hat Dich enttäuscht.....und es war auch nicht alles Gold, was geglänzt hat.
Ich denke, man neigt dazu, diese Dinge zu verdrängen, die schwarzen Flecke auf der Beziehungs-Weste nicht mehr sehen zu wollen und nur noch dem "Schönen" hinterher zu trauern. Dabei wird leider oft "Normales" zu "besonders Tollem" hochgestuft.
Versuch, ein klares sachliches Bild Eurer Beziehung zu bekommen. Wie es WIRKLICH war!
Und stell Dir die Frage - aber sei ehrlich zu Dir selbst - ob Du es so, wie es bei Euch war - bis Du alt und grau wärest hättest haben wollen.
Ich denke, dass Du - wenn Du ehrlich bist - mit NEIN antworten müsstest.

Es ist zwar etwas platt, aber es ist viel Wahres dran:
"Wer Dich nicht will, hat Dich auch nicht verdient!"

Kopf hoch!

Ich denk an Dich!
Herr B. - 22. Jul, 14:03

Hab vielen Dank für die lieben Zeilen. Es ist so, wie Du sagst, und doch möchte man als "Betroffener" eben für eine Zeit lang das alles nicht hören oder lesen. E. hat neulich gesagt, wir sollten diese 3,5 Jahre als Geschenk sehen, als wundervolle Zeit, die wir vielleicht so entspannt, so harmonisch nicht wieder erleben werden, weil niemand den Anderen bedrängt hat oder verändern wollte. Und vielleicht werde ich das eines Tages auch so sehen, aber dafür ist es noch zu früh.
Ich weiß momentan nicht so recht, wohin mit mir, mit meiner Trauer, der Leere. Stattdessen würde ich mich immer gern rückversichern, dass doch nicht alles von heute auf morgen weg sein kann, was war. Aber es kommt nichts zurück ...

Nüchtern betrachtet, und dafür reicht es, wenn man in meinem Blog mal zurückblättert, gab es immer wieder Phasen, in denen ich mir unsicher war, unsicher über die Zukunft, ihre Gefühle für mich. Und es gibt auch einige liebe Menschen hier, die mich schon mit entsprechenden Zitaten aus dieser Zeit "konfrontiert" haben. All das muss ich jetzt erst mal sacken, Raum greifen lassen, dann werde ich vermutlich zur Vernunft kommen und die durchaus auch schöne Zeit als solche in Erinnerung behalten können.
goldfederchen - 22. Jul, 16:43

Nichts davon ist "von heute auf morgen weg", jedenfalls nicht für E. Sie hat sicher eine Zeitlang darüber nachgedacht, hat einen Entschluss gefasst, noch einmal überlegt und ihn Dir schließlich mitgeteilt. Für Dich ist die Situation deutlich schwieriger, weil es Dich offensichtlich "kalt erwischt" hat, wenigstens in diesem Moment.
Ich kann Leslie nur zustimmen, es war längst nicht alles so toll, wie Du es Dir jetzt ausmalst.

Kopf hoch, mein Lieber. Jeder Tag hilft Dir ein bisschen ...
Herr B. - 22. Jul, 16:45

Das tut es sicher ... Und ich denke, auch die fürsorgliche sms, die nun gerade von ihr kam, wird daran nichts ändern ...
Leslie House - 23. Jul, 12:49

Fürsorgliche sms in so einem Zusammenhang werden aber wohl doch eher geschrieben, um das eigene (schlechte) Gewissen zu beruhigen.....
Herr B. - 23. Jul, 12:55

Das stimmt, und das hat sich sicherlich in gewissem Umfang auch, denn meine Situation ist durch ihr Verhalten, ihre Entscheidung entstanden. Solange man ein halbwegs fühlender Mensch ist, dem der andere nicht ganz egal ist, kommen da solche Reaktionen. Daher ziehe ich auch keine Hoffnung daraus, wenngleich es mich schon ein wenig beruhigt, das gebe ich zu.
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