Damals und heute
Mittlerweile sind es zweieinhalb Jahre, seit ich zu Hause ausgezogen bin. Keine Minute habe ich seit dem daran gezweifelt, dass meine Entscheidung falsch sein könnte. So gut wie jetzt ging es mir persönlich viele Jahre nicht.
Und dabei waren es manchmal eigentlich nur Kleinigkeiten: Eine frühere Kollegin aus Wies.baden rief mich an. Sie ist ein Mal pro Jahr hier in der Stadt und dann verabreden wir uns meist auf einen Kaffee. Früher war eine Terminvereinbarung für mich immer mit Druck verbunden - lange Erklärungen zu Hause, (sinnloses) schlechtes Gewissen bei mir, Eifersucht. Meine Frau war immer der Meinung, ihr Zuhause würde ihr ausreichen, sie bräuchte keine Verabredungen, kein Leben außerhalb der Familie (bis auf wenige befreundete Paare, mit denen man sich hin und wieder zum Spieleabend traf). Meine Aufforderung, doch auch mal etwas für sich selbst zu tun, blieben ungehört. Das Gleiche verlangte sie aber stets auch von mir, und so stießen meine Absichten, sich auch _mal_ allein mit jemandem zu treffen (egal, ob Männlein oder Weiblein), immer auf Unverständnis. Dabei hatte das überhaupt nichts mit der Familie zu tun.
Heute mache ich den Termin am Telefon ohne langes Zögern fest und fertig. Das genieße ich, obwohl es eine Selbstverständlichkeit sein sollte.
Und dabei waren es manchmal eigentlich nur Kleinigkeiten: Eine frühere Kollegin aus Wies.baden rief mich an. Sie ist ein Mal pro Jahr hier in der Stadt und dann verabreden wir uns meist auf einen Kaffee. Früher war eine Terminvereinbarung für mich immer mit Druck verbunden - lange Erklärungen zu Hause, (sinnloses) schlechtes Gewissen bei mir, Eifersucht. Meine Frau war immer der Meinung, ihr Zuhause würde ihr ausreichen, sie bräuchte keine Verabredungen, kein Leben außerhalb der Familie (bis auf wenige befreundete Paare, mit denen man sich hin und wieder zum Spieleabend traf). Meine Aufforderung, doch auch mal etwas für sich selbst zu tun, blieben ungehört. Das Gleiche verlangte sie aber stets auch von mir, und so stießen meine Absichten, sich auch _mal_ allein mit jemandem zu treffen (egal, ob Männlein oder Weiblein), immer auf Unverständnis. Dabei hatte das überhaupt nichts mit der Familie zu tun.
Heute mache ich den Termin am Telefon ohne langes Zögern fest und fertig. Das genieße ich, obwohl es eine Selbstverständlichkeit sein sollte.
Herr B. - 6. Okt, 07:47
Blitzi - 6. Okt, 10:28
Gut, das Du den Schritt gemacht hast und Dir ein großes Stück Freiheit dadurch zurück erobert hast. Halte es bei und genieße es in vollen Zügen.
Herr B. - 6. Okt, 10:38
Ja, diese Freiheit ist natürlich teuer erkauft mit dem Verlust der Familie. Daher habe ich es mir auch im Vorfeld nicht leicht gemacht. Aber letztlich gab es dann keine Alternative mehr. Ich hoffe nur, dass mein Sohn dies auch eines Tages versteht ...
Blitzi - 6. Okt, 10:43
Ich denke, daß versteht er sogar heute schon zum Teil. Da mach Dir mal keine zu großen Sorgen.
Herr B. - 6. Okt, 10:49
Naja, es ist manchmal doch schwer, weil er sich oftmals selbst die Schuld gibt. Da hilft nur gebetsmühlenartiges Wiederholen ...
kittykoma - 6. Okt, 12:00
ich könnte mir einen anderen zustand als den der freiheit garnicht vorstellen. (es sei denn, es hängen andere verpflichtungen dran, das kind muß übernommen werden, es gibt familienrituale wie einen festen termin fürs abendessen, aber selbst so etwas läßt sich mit einem kurzen anruf klären.)
ich hatte mal eine fernbeziehung, da hat der mann ausraster bekommen, wenn ich erzählt habe, daß ich verabredet bin. "ich in seit gestern weg und schon triffst du sich mit einem anderen kerl!" so was geht ja mal garnicht.
ich hatte mal eine fernbeziehung, da hat der mann ausraster bekommen, wenn ich erzählt habe, daß ich verabredet bin. "ich in seit gestern weg und schon triffst du sich mit einem anderen kerl!" so was geht ja mal garnicht.
Herr B. - 6. Okt, 12:06
Ganz klar - Termine stehen fest und sollten eingehalten werden. Und in einer Familie, noch dazu mit Kind, sollte ein Elternteil auch nicht jeden Tag/Abend (privat) unterwegs sein. Darum ging es mir auch gar nicht. Aber so ein kleines Stück eigenes Leben muss auch in einer Partnerschaft machbar sein. Und diese Luft zum Atmen hat mir gefehlt, was dazu führte, dass ich mich immer mehr zurückzog, absichtlich länger im Büro blieb usw. Wie Du schon sagst: Das geht eigentlich gar nicht!
Raine - 6. Okt, 19:38
Gerade die Freiräume erhalten eine Partnerschaft. Wie soll man es denn auch mit jemandem aushalten, der einen an die Kette legt?
Und im Grunde hast du genau das getan, was alle anderen auch getan hätten.
Freiheit ist doch was großartiges. :-)
Und im Grunde hast du genau das getan, was alle anderen auch getan hätten.
Freiheit ist doch was großartiges. :-)
Herr B. - 6. Okt, 19:44
Das erlebe ich in den letzten zweieinhalb Jahren mehr denn je :-)
Und trotzdem fällt es oft so schwer, den endgültigen Trennungsstrich zu ziehen.
Und trotz allem hast Du Recht, die Entscheidung für den Weg hat viele Monate gedauert ...
Insofern finde ich es völlig nachvollziehbar, daß Du lange gerbaucht hast, um überhaupt zu erkennen, was los ist, und daraus dann die Konsequenzen zu ziehen (also so hab ichs zumindest verstanden).
Kann mich Lilli nur anschließen: weiter so !
Noch schöner ist es natürlich, sowas in einer funktionierenden Beziehung machen zu können.