11
Jan
2009

Der Andere oder: Männer sind so

Wir Männer können nicht aufgeben, die ewige Jagd nach dem anderen Geschlecht treibt uns immer weiter, egal, welche Hürden im Weg stehen, welche Körbe man sich auch abholt.
Der "nette" Kollege von E., ein ganzer Kerl, gut gebaut, cool, extravagant, hat ein neues Hobby entdeckt: Meditieren! Ich konnte es kaum fassen, als sie mir davon erzählte. Während ihres gemeinsamen Abends hatte er sie dabei beobachtet und fand das so toll, dass er jetzt alles darüber wissen möchte, angeblich gute Fortschritte macht und - natürlich - bei einem Bierchen nochmal ausführlich mit ihr darüber sprechen möchte. Tja, unglaublich, wozu Männer fähig sind, wenn es um das EINE geht, und zu welcher Hochform sie plötzlich auflaufen können ;-)

Herrlicher Sonnenschein heute! E. ist krank, liegt bei sich zu Hause auf der Couch und will niemanden sehen, also werde ich gleich mal meine vier Wände verlassen und die frische Luft genießen. Jetzt könnte es gern Frühling werden!
Elisabetta1 - 11. Jan, 12:10

irgendwie....

.... bedrückt mich dein eintrag ;-(
sie hat in *seiner* gegenwart meditiert? das bedeutet mit ihm *zusammen*
beide arbeiten im selben büro , sehen sich also immer
und trotzdem, will er bei einem bierchen über meditation
sprechen?
wie sagte ich letzthin in meinem weblog - man muß geduld haben - dem darf
ich jetzt natürlich nicht widersprechen, obwohl es mir sehr danach wäre.
liebe grüße elisabetta

Herr B. - 11. Jan, 12:20

Genau so geht es mir auch. Momentan habe ich mich ganz gut im Griff, aber innerlich beschäftigt es mich schon. Ich könnte mir sagen 'solange sie mir davon erzählt, wird es schon nichts Schlimmes sein', aber genau die Punkte, die Du beschrieben hast, machen mich auch nachdenklich ...
Wir waren übrigens gestern Mittag mal wieder zusammen in ihrem neuen Haus. War auch ein komische Situation, da ich mich dort so gar nicht wiedergefunden habe.

viennacat - 11. Jan, 12:57

was mich ebenfalls befremdet, daß sie in seiner gegenwart mediteirt hat. eigentlich würde ich das nur machen, wenn mir jemand sehr nahe steht. gut. soll so sein. allerdings gehe ich nach deinem bericht ebenfalls davon aus, daß diese neu entdeckte leidenschaft weniger der eigenen erkenntnis als vielmehr der jagd dient.

Herr B. - 11. Jan, 14:00

Dieses Meditieren - zu dem Zeitpunkt waren wohl beide nicht mehr ganz "klar" im Kopf, denn die zusammen gebackenen Kekse enthielten so ein paar besondere Zusätze ... Sie wollte das unbedingt mal ausprobieren, und da er Erfahrung "damit" hat, sollte es unter seiner Aufsicht sein. Immerhin gehe ich hoffnungsfroherweise davon aus, dass DIES ein einmaliges Erlebnis bleiben wird. Aber selbst die Beichte im Nachhinein hat mich unruhig und nachdenklich gemacht.
Ansonsten bleibt mir lediglich ihre Aussage, dass sie mit ihm nichts anfangen will. Was soll ich mehr tun, als dem zu glauben? Sie arbeitet täglich rund sieben Stunden an seiner Seite, verbringt die Pausen mit ihm, geht mit ihm - vielleicht demnächst mal wieder - abends ein Bier trinken. Das kann ich so hinnehmen oder die Segel streichen. Da es bisher (bis auf die oben erwähnte Situation) aber für mich keinen triftigen Grund zum Zweifeln gibt, bleibe ich erst mal Optimist. Immerhin gehen wir ab kommenden Sonntag 10x zum Tanzkurs; darauf sollte ich mich einfach mal freuen!
claudi_stern - 11. Jan, 18:16

ich mag diese geschichte irgendwie nicht.... mach was dran...

Herr B. - 12. Jan, 09:35

Es fällt mir schwer, was dran zu machen. Mag sein, dass ich mir damit selbst die Karten lege, aber wenn wir zusammen sind, habe ich eigentlich keinen Grund zum Zweifeln. Oder ich bin zu blauäugig und erkenne die Zeichen nicht ...
DespoZicke - 12. Jan, 10:22

schwierige Situation. Ich wäre da ja eher impulsiv. Vielleicht will sie aus dir auch rauskitzeln, wie du es findest, wenn sie dir das erzählt. Ich glaub, ich würde sie schon drauf hinweisen (mit hinterfragen zB), dass du es nicht so toll findest, sonst meint sie nachher noch es sei dir egal. Oder sie hätte einen Freifahrtschein...

Herr B. - 12. Jan, 10:32

Nee, das habe ich ihr schon deutlich gemacht nach der Aktion neulich. Sie hat gemerkt, dass mir das nahe ging, sodass wir recht lange darüber gesprochen haben. Ich will aber auch nicht den unendlich eifersüchtigen Freund spielen ... Ist eine nicht gerade einfache Gratwanderung zwischen Vertrauen und Skepsis.
Heute Morgen (E. ist krank, ich musste in ihrem Team was von ihr abgeben) bin ich besagtem Kollegen in ihrem Büro über den Weg gelaufen. Wenn Blicke töten könnten, wäre ich mit Sicherheit umgefallen.
fata morgana - 12. Jan, 10:33

ach, lieber herr b, das klingt alles nicht ganz so toll -
und helfen oder raten, kann dir dabei nicht wirklich jemand...

suche und finde DICH und dann...höre auf deine innere stimme.
ganz viel liebes dir -herzliche grüße antje.

Herr B. - 12. Jan, 11:05

Danke Dir, Antje.
Mit meiner inneren Stimme ist das so eine Sache - im Grunde fühle ich mich nach wie vor sehr wohl bei und mit ihr und möchte das eigentlich nicht aufgeben. Vielleicht sollte ich es einfach dabei belassen, solange es noch so läuft. Aber diese Gelassenheit kann ich leider nicht immer aufbringen.
Liebe Grüße auch an Dich!
claudi_stern - 12. Jan, 14:57

das "mach was dran" war mehr so ne formulierung von mir, die sagen soll "ich kann mir nicht helfen, ich hab halt das schlechte gefühl" - keine aufforderung an dich! ;)
alles andere dazu von meiner seite lieber mal auf anderem wege ;)

Herr B. - 12. Jan, 15:04

Okay, auch gern so :-) Die Frage ist trotzdem, ob ICH was dran machen sollte ...
nike- - 12. Jan, 21:06

Hmpf

Ich muss erstmal meine Gedanken ordnen, um einen vernünftigen Kommentar hinzubekommen, der dann auch noch das aussagt, was ich sagen will *lach*
Auch wenn ich mich nie viel zu Wort melde, so verfolge ich (natürlich) Deinen blog und damit auch diese unsägliche Geschichte. Ich finde das alles schon auch eher komisch, genau wie meine ganzen Vorrednerinnen. Ob sie Dich nun eifersüchtig machen will oder einfach nur nicht darüber nachdenkt, wie es wirkt (ob nun auf Dich oder allgemein) - das zu lesen macht ein komisches Gefühl. Aber letztendlich musst Du ja damit klarkommen... Es hört sich so an als würdest Du das. Wenn nicht, muss doch mal ein Gespräch her. Obwohl... sie wird sich den Umgang mit diesem Typen wohl kaum verbieten lassen.

Blöde Situation....

Herr B. - 12. Jan, 22:21

Ja, irgendwie schon. Und, wie Du schon schreibst: Den Umgang mit ihm kann und will ich natürlich nicht verbieten. Ginge schon wegen dem gemeinsamen Arbeitsumfeld gar nicht. Also, wie gesagt - entweder ich lebe damit und akzeptiere die Situation in der Hoffnung, es wird schon nichts passieren, oder ich setze ihr die Pistole auf die Brust, was aber vermutlich einem "Selbstmord" gleich käme ...
kittykoma - 14. Jan, 11:07

ich weiß nicht. im grunde wäre ich ähnlich tolerant und gelassen. was mich daran stört, ist, daß eine scheinbar recht offene beziehung (wo ein bewerber offiziell den hof machen darf) dann noch langfristig together-apart läuft, da sie von dir weiter wegzieht, in ein haus, das keinem partner platz bietet. was ist daran das bindende und einigende? findet es vor allem im kopf statt? oder in den wenigen stunden, die ihr euch in der woche seht? dann wäre (zumindest nach meinem empfinden) platz für mehrere beziehungen, die nach diesem schema laufen.
und daß du nicht damit leben kannst, sondern die situation irgendwie versuchst zu verarbeiten, ist offensichtlich, denn du schreibst darüber. meine erfahrung ist, daß allzuviel toleranz wenig wertschätzung zum ergebnis hat. sie scheint es zu provozieren, daß du deinen anspruch formulierst - warum auch immer.
ich war vor einem jahr in einer ähnlichen situation. plötzlich war die ex single und zwischen meinem freund und ihr gab es wieder eine intensive kommunikation. anders als bei dir, sie saß in shanghai. aber ich merkte, daß die beiden wieder begannen, eine mental intensive nebenbeziehung aufzubauen, die sich nie im realen leben bewähren muß. (sie war während seiner ehe schon einmal 4 jahre die geliebte.) da bin ich dann dazwischengegangen. da er nicht ansprechbar war: was hast du denn? du spinnst! habe ich mich an sie gewendet und ihr gezeigt, wie sehr mich die sache verletzt. sie hat sich dann sehr schnell zurückgezogen. das gab natürlich eine menge knatsch, aber ich bereue es nach wie vor nicht, ganz klassisch die grenzen meines reviers abgesteckt zu haben.

Herr B. - 14. Jan, 11:45

Du hast völlig Recht, auf diesem Terrain bewege ich mich auch. Ich weiß, dass sie sich nach dem letzten intensiven Anbaggern von ihm auch zurückgezogen hat, sich aber dann offenbar doch davon in irgendeiner Form angezogen fühlte, und so intensivierte sich der Kontakt wieder, vor allem, weil auch er jetzt wieder solo ist und natürlich damit auch wieder auf der Suche.
Es war von Anfang an klar, dass eine engere Beziehung als jetzt b. a. w. nicht angedacht, also ein Zusammenziehen nicht geplant ist. Damit hatte ich eigentlich bis neulich auch kein Problem, was offenbar daran lag, dass ich keine Konkurrenz sah. Das ist nun anders, zumal dieser gewisse Reiz am Neuen ganz offenbar auf Gegenseitigkeit beruht. Und so spüre ich, dass die Gelassenheit, die bisher da war, ein wenig gewichen ist und einer ärgerlichen Eifersucht Platz gemacht hat. Und genau damit manövriere ich mich auf Dauer noch weiter weg, denn ihr war schon immer wichtig, einen ausgeglichenen, in sich ruhenden Partner zu haben, der ihr Halt gibt und sie weiterbringt, anstatt ständig an ihrem Rockzipfel zu hängen und sie zu behindern.
Ich ertappe mich dabei, in manche ihrer Sätze Dinge hinein zu interpretieren, die sie so vermutlich nicht gemeint hat, Anspielungen auf meine Diät ("Du bist ganz schön dürre geworden") als gefährliche Zeichen zu deuten und immer mal wieder zu hinterfragen. Das gefällt mir selbst nicht, aber es ist schwer, sich dagegen zu wehren.
Eines steht für mich fest: E. sucht nicht das "bindende und einigende", egal, ob mit oder ohne neuem Zuhause. Eine Beziehung hat für sie begleitenden Charakter, soll aber nicht ihr Leben ausfüllen; Freiräume müssen reichlich vorhanden sein. Ich bin wohl gerade dabei, diese Grundsätze an mir auf Verträglichkeit zu prüfen ...
kittykoma - 14. Jan, 13:50

"denn ihr war schon immer wichtig, einen ausgeglichenen, in sich ruhenden Partner zu haben, der ihr Halt gibt und sie weiterbringt"
dann sollte sie sich auch adäquat verhalten und ähnliches zurückgeben, ausgeglichenheit, verläßlichkeit, halt. und sich nicht wie ein backfisch in der bewunderung eines verehrers sonnen. wenn sie zu dir steht, macht sie klare kante mit ihm. und sie sollte zu dir stehen, bei diesen ansprüchen an dich.
ich habe mit meinem freund ein ähnliches problem gehabt. für ihn war ok. wenn die beziehung räumlich getrennt nebenbei läuft, auf highlights und gemeinsame unternehmungen beschränkt ist und viel in seinem kopf stattfindet. das bin ich nicht. ich will alltag und unkomplizierte nähe. für den standby-modus eigne ich mich nicht. ich packe menschen, die nicht in meiner nähe sind, komplett innerlich weg. was heißt, daß ich nach ein paar tagen anfange zu fremdeln, wenn ich sie wieder sehe und die beziehung erst wieder neu aufbauen muß. dadurch fühlte ich mich in der beziehung extrem benutzt und mich hat das sehr viel energie gekostet. ich habe darauf bestanden, daß wir eine lösung finden, die auch meinen bedürfnissen rechnung trägt. wir ziehen in 6 wochen zusammen.
aber ich habe monate gebraucht, bis ich meine verunsicherung formulieren konnte (ich konnte nie verstehen, warum ich so kippelig und unglücklich war), mir eingestehen konnte, daß ich mehr nähe brauche als ich dachte und das dann auch noch als forderung an einen anderen menschen formulieren mußte...
Herr B. - 14. Jan, 14:22

So, wie Du das beschreibst, erkenne ich mich da ein Stück weit auch wieder. Vermutlich ist das in der Geschlechterverteilung bei uns nur anders herum. Das erforsche ich gerade, aber ein paar Deiner beschriebenen Phänomene habe ich an mir auch schon bemerkt.
Ich glaube, sie sieht das gar nicht so dramatisch, wie es bei mir ankommt. Für sie ist dieser Kollege vermutlich nicht das, wofür ich ihn halte. Nur weiß ich nicht, ob sie das schönredet, um mich zu beruhigen, oder ob da in ihrem Kopf vielleicht doch andere Dinge ablaufen. Bei so einigen Bermerkungen ihrerseits in der Vergangenheit war und bin ich mir da nicht so sicher.
Danke für Deine Zeilen, die geben mir zu denken!
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