18
Apr
2016

Ein Warnschuss

Es gibt Momente im Leben, über die mag man gar nicht nachdenken, und erst recht mag und kann man sie sich nicht ausmalen. Ich denke dabei an den Tod der Eltern. Mein Schatz musste diese bittere Erfahrung bereits machen, und bei mir gab es letzte Woche ein bedenkliches Signal dafür, dass auch die gemeinsame Zeit mit meinem Vater endlich sein wird.

Per Whats*app hatte er mir mitgeteilt, dass er mir etwas Schlechtes am Telefon mitteilen müsse. Ich hatte keine Ahnung, was er damit meinen könnte. Als wir dann telefonierten, brach er schon in Tränen aus, bevor er noch den ersten Satz zu Ende gesprochen hatte: Am Tag zuvor hatte er einen leichten Schlaganfall! Ich glaubte, meinen Ohren nicht zu trauen und war für den Moment mit der Situation fast überfordert - schon die Nachricht an sich war ein schwerer Schlag, und den eigenen Vater so aufgelöst zu erleben, setzte mir sehr zu. Natürlich ist er nicht mehr der Jüngste, aber seine Vitalwerte waren bisher immer bestens, und so kam diese Diagnose sehr überraschend für uns alle.

Man kann sich wohl schwer vorstellen, wie es ist, die Endlichkeit des Lebens am eigenen Körper zu spüren. Dabei hatte er noch Glück, denn es war nur ein ganz leichter Anfall. Aber die Frage, ob es dabei bleibt oder dies nur ein Vorbote war, kann niemand wirklich beantworten. Und die Tatsache, dass er als Kassenpatient erst im Juni einen Termin für eine MRT bekommt, beruhigt da auch überhaupt nicht.

Die Erkenntnis aus diesem Vorfall für ihn war neben der Sorge aber positiv: Alles noch mitnehmen, was möglich ist. Ein gewichtiger Grund mehr auch, um den gemeinsamen Ausflug in die Schweiz im Juni zu meinem Geburtstag so richtig zu genießen. Es könnte schließlich der letzte sein. Und wir werden alles tun, damit diese Tage unvergesslich bleiben!

22
Mrz
2016

Rainer, fahr ab!

Aus welcher ehemaligen Sendung stammt dieser Spruch? Erstausstrahlung 1969, monatliche Sendungen, 11 Kandidaten, vier davon durften insgesamt drei Mal dabei sein ... Alle Leser/-innen unter 40 werden es wohl recht schwer haben, die richtige Antwort zu finden. Ich helfe mal nach: Es geht um die ZDF-Hitparade mit D. H. Heck!

Keine Sorge, die Songs aus dieser Zeit laufen nicht den ganzen Tag bei mir zu Hause. :-) Trotzdem kenne ich so gut wie jeden Interpreten, jedes Lied. Sämtliche Ausgaben der Show laufen zurzeit gerade mal wieder auf dem Kultursender, und ich hab Spaß dabei, sie mir anzuschauen. Allein die Mode dieser Zeit mit den Schlaghosen, riesigen Kragen, schicken Fönfrisuren und fast bis zum Bauchnabel offenen Hemden der Herren - einfach köstlich!

Und mein Bezug dazu? Die Sendetermine waren damals in den Siebzigern Pflichtprogramm in meinem Elternhaus. Ich erinnere mich noch, dass meine Mutter Buch führte über jede Sendung, alles, inkl. Autogramm-Adressen, wurde feinsäuberlich notiert, jede Platzierung diskutiert. Meine Mutter hätte sicher Vieles gegeben, um ein Mal persönlich dabei zu sein im Studio 3 der BUFA. Leider war das damals unmöglich ...

Immerhin hatte ich zu Beginn der 90er Jahre die Gelegenheit, Herrn Heck persönlich kennen zu lernen, die MAZ dazu habe ich mir kürzlich per DVD besorgt. Nein, singen musste ich dort nicht, nur reden. ;-)

Es ist schade, dass ich recht wenige Erinnerungen an meine frühe Kindheit habe, vielleicht auch deswegen hänge ich an diesen wenigen, die noch dazu auch immer wieder abrufbar sind. Es sind lebendige Bilder aus einer Zeit, als die Welt daheim noch in Ordnung war.

2
Mrz
2016

Blinder Fleck?

CH_mini Die Zahl der Bewerbungen und Absagen steigt immer weiter, und natürlich machen wir uns Gedanken, was wir bei der Jobsuche noch verbessern müssen. Die wichtigste Frage dabei ist, wohin es überhaupt gehen könnte. Suche ich in der falschen Branche? Welche Qualitäten sollte ich mehr in den Vordergrund stellen, und was ist tatsächlich meine Berufung? Auch die abstrakte Idee, mich selbständig zu machen, taucht immer wieder auf. Aber womit, und hätte ich genügend Knowhow und Mut dafür? So eine Idee muss sicherlich reifen, auch, indem man Kontakte knüpft, recherchiert, sich informiert, aufmerksam und offen für neue Impulse ist. Das braucht Zeit und ist um so schwieriger, wenn man nicht ständig vor Ort sein kann, sondern nur an den Wochenenden. Nebenbei verschleiße ich bereits den zweiten Personalvermittler. Sie versprechen immer viel und halten wenig. Zu Beginn der Zusammenarbeit ist das Interesse (scheinbar) groß, aber wenn sich dann nach kurzer Zeit kein Erfolg einstellt, wird der Kontakt immer spärlicher. Und schließlich hört man gar nichts mehr. Aber dafür ist dieser Service für mich zumindest kostenlos ...

Während ich das schreibe, kommt die nächste Absage mit dem immer gleichen, nichtssagenden Textbaustein an. Verwunderlich ist das nicht, wenn man hört, dass es für fast jede Stelle weit über 100 Bewerbungen gibt. Und mir fehlt dabei meist irgendein entscheidendes Alleinstellungsmerkmal, um mich von jüngeren und/oder einheimischen Kandidaten abheben zu können, und Erfahrung zählt da leider fast gar nicht. Immer wieder gibt es zudem auch Gesuche, in denen ein Maximal-Alter angegeben ist, in der Schweiz durchaus nicht unüblich. Da liege ich natürlich immer drüber ...

Bei aller Geduld: Ein Plan B muss wohl irgendwann her, wenn ich nicht noch bis zur Rente mit dem Umzug warten möchte. Und ohne Vitamin "B" wird es ganz schwer. Gleichzeitig geht an meinem jetzigen Arbeitsplatz nichts mehr voran, da jeder meine Pläne kennt und bei Bewerbungen - aus Sicht meiner Chefin verständlich - lieber Andere den Vorzug erhalten. Das motiviert nicht sonderlich und führt zu weiterem Frust.

Doch ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit habe, Überstunden heraus zu arbeiten und damit alle zwei Wochen einen freien Freitag für ein langes Wochenende mit meinem Schatz nutzen zu können. Das ist schon ein gewisser Luxus, der mich nicht mehr als 1:12 h zusätzlicher Arbeitszeit pro Tag kostet. Die nehme ich gern in Kauf, um an den wundervollen Wochenenden Kraft und neue Motivation für die Jobsuche zu tanken!

2
Feb
2016

3 Jahre - eine Liebeserklärung

CH_mini Vor kurzem fand ich zufällig in meinem Mantel ein Zeitdokument: meine erste Bordkarte für einen Flug in die Schweiz, datiert auf den 13. Februar 2013. Das ist nun rund drei Jahre her. Drei Jahre, die zweifellos zu den schönsten meines Lebens gehören.

Die meisten Leser werden unsere Geschichte vermutlich kennen, die im Internet ihren Anfang nahm. Aus ein paar zaghaften, zurückhaltenden Kommentaren in einem Blog wurden schnell intensive Mails, und nach wenigen Wochen wagten wir das Abenteuer - ich mit dem Flug in ein mir noch fast unbekanntes Land, und mein Schatz mit der Buchung eines Hotelzimmers. Wie verrückt muss man wohl sein, um 800 km zu einer Frau zu fliegen, mit der man zuvor noch nicht einmal telefoniert hat? Von Beginn an war eine große Vertrautheit da, ein Glücksgefühl schon bei der ersten Umarmung, ein unglaubliches Kribbeln bei jedem Kuss. Diese ersten 24 Stunden werden wir wohl nie vergessen, und da wir bis heute noch regelmäßig an DEM Hotel vorbei kommen, ist dies immer eine schöne Erinnerung.

Kurz danach folgte eine emotionale Achterbahnfahrt, aber die Gefühle füreinander waren stark genug, um diese Wochen des Zweifelns zu überstehen. Und so wurde ich zum Frequent Flyer und lernte die eigentlich ungeliebte Nähe meiner Wohnung zum Flughafen sehr bald zu schätzen. Zunächst alle vierzehn Tage, später jede Woche setzte ich mich ins Flugzeug und wir verbrachten wunderschöne Wochenenden. Vorerst trafen wir uns noch ganz heimlich und auswärts, nach ein paar Monaten dann auch zaghaft immer öfter mit den Kindern und Freunden daheim. Und natürlich durften und dürfen auch ein paar Besuche in Berlin nicht fehlen!

Zum Ende des ersten Jahres entstand der Wunsch, mehr Zeit miteinander verbringen zu können. Und so begann ich Ende 2013 mit der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz. Wir hatten es uns deutlich einfacher vorgestellt, aber bis heute blieben alle Versuche erfolglos.

Doch auch mit dieser Belastung genießen wir noch immer unsere wundervolle Beziehung und jeden gemeinsamen Tag. Es mag sein, dass sich manche Dinge weniger stark abschleifen, wenn man eine Fernbeziehung führt. Aber es gehören auch intensive Gefühle dazu, um über eine so lange Zeit durchzuhalten und den Mut nicht zu verlieren. Wir stellen immer wieder fest, wie sehr es "matcht", wie gut wir uns ergänzen und wie schön es ist, dass wir uns haben. Das kann uns niemand nehmen, und auch die Probleme um uns herum ändern daran nichts.

Wir halten an unseren Träumen und Plänen fest, und irgendwann werden sie in Erfüllung gehen. Schon jetzt fühle ich mich zu Hause, wenn mein Flugzeug auf Schweizer Boden aufsetzt und der Flight Attendant sich mit einem "Uf Wiederluege" verabschiedet, und ich freue mich auf die Zeit, wenn wir sonntags nicht mehr auf die Uhr schauen müssen, um den Flieger zu erreichen.

Ich habe das tolle Glücksgefühl, einen großen, wertvollen Schatz gefunden zu haben, der mein Leben so sehr bereichert und mich immer lächeln lässt, auch wenn wir nicht zusammen sind. Und so blicke ich voller Vorfreude auf die nächsten Jahre, egal, was uns auch bevorstehen mag. Wir werden das Beste daraus machen!

27
Jan
2016

Geld und Freundschaft

D_mini Ich bin enttäuscht! Offenbar sind Geld und Freundschaft tatsächlich schlecht miteinander vereinbar, da siegt manchmal doch die Gier.

Nachdem ich zuvor in einem Problemviertel eine winzige Wohnung hatte, bot mir ein guter Bekannter (wir kennen uns seit 1993 über meine Ex) an, seine zweite Eigentumswohnung zu mieten, in der bis dahin seine Tochter mit ihrem Freund wohnte. Die Höhe der Miete war im normalen Bereich und für mich finanziell gerade noch tragbar, also willigte ich gern ein.

Die erste "Überraschung" folgte nach zwei Jahren: Mieterhöhung um über 8 Prozent 8 (wir reden hier nicht von Betriebskosten, sondern von der Kaltmiete!). Schließlich würde der Mietspiegel steigen und überhaupt ... Ja, alles richtig und erlaubt, aber ich war trotzdem verärgert, zumal ich in der Wohnung zuvor in den fünf Jahren nicht eine einzige Erhöhung zu verkraften hatte. Gut, dachte ich mir, wenn sie der Meinung sind, ich würde zu wenig zahlen, dann heben wir also die Miete auf das Normalniveau an. Haken dran, ich würde ja dann wohl Ruhe haben.

Aber falsch gedacht! Knappe zwei Jahre später, vor zwei Wochen, flatterte schon die nächste Erhöhung ins Haus - diesmal sogar um mehr als 10 Prozent. Beim Lesen bin ich fast vom Stuhl gefallen! Wollen die mich unbedingt vergraulen? Gar kein schlechtes Gewissen? Ich wäre damit klar gekommen, wenn dies die erste Erhöhung während der Laufzeit gewesen wäre, aber dass die Gier unter Freunden so groß ist, aber auch noch den letzten Cent heraus zu pressen, das hat mich umgehauen. Und finanziell nötig haben sie es nun wirklich nicht mit Beamtengehalt, abgezahlter Wohnung, zwei Autos ...
Dumm nur, dass sie die Gesetze nicht kennen, und so konnte ich wenigstens noch kontern und ihnen mitteilen, dass ich die Änderung in der Höhe leider aus rechtlichen Gründen nicht akzeptieren könne! Hier in der Stadt gibt es nämlich seit 2013 eine Grenze von 15 Prozent innerhalb von drei Jahren. Und so mussten sie die neue Miete nach unten korrigieren. Doch anstatt wie bisher einen runden Betrag draus zu machen, haben sie tatsächlich noch jede Nachkommastelle ausgerechnet, um genau auf die 15 Prozent zu kommen. Wie gesagt - rechtlich alles okay, denn auch ohne irgendwelche Verbesserungen in der Wohnung darf die Miete regelmäßig einfach so erhöht werden, solange der Mietspiegel es hergibt, aber unter "Freunden" hätte ich mir etwas mehr Fingerspitzengefühl gewünscht, zumal sie wissen, dass mein Gehalt im Vergleich eher gering ist. Ansonsten hätte ich mir eine Wohnung mitten in der Einflugschneise, die noch dazu im Winter sehr kalt ist, damals nicht aussuchen müssen!

Immerhin weiß ich nun, woran ich bin. Geschäft ist Geschäft, wenn das wichtiger ist als alles Andere, dann ist das eben so. Auf weiteren Kontakt kann ich dann auch gut und gern verzichten. Und Eigenleistungen in der Wohnung, um die sich eigentlich der Vermieter kümmern müsste (undichte Fenster und Türen, verstopfter Abfluss), werde ich ab sofort nur noch delegieren. Ich bin schließlich nur Mieter.

20
Jan
2016

Schwierige Zeiten

Da ist es also, das neue Jahr, schon wieder ein paar Wochen alt, und bisher nicht gerade von positiven Ereignissen geprägt, ganz so, wie das Horoskop es vorausgesagt hat. Wenig funktioniert mal einfach so - statt eines bestellten Akkus erhalte ich einen Plastik-Filterring, bei noch recht neuen Schuhen lösen sich in der letzten Woche gleichzeitig beide Sohlen ab (natürlich bei nassem Wetter), neue PC-Lautsprecher lassen sich erst gar nicht einschalten, eine in Auftrag gegebene Brille ist beim Optiker nicht mehr auffindbar, ein neues Notebook muss ich gleich zwei Mal zurückschicken, weil mangelhaft, ein gültiger Gutschein für einen Shop wird beim Bezahlen als "schon eingelöst" angezeigt, die zweite Mieterhöhung in zwei Jahren flattert ins Haus, noch dazu mit einem Betrag, der die gesetzliche Kappungsgrenze übersteigt und damit von mir nicht akzeptiert und angefochten werden wird ... Und das sind nur meine kleinen Probleme und Peanuts im Vergleich zu meinem Schatz. Bei ihr jagt eine schlechte Nachricht die nächste. Irgendwie will das Jahr uns noch einmal richtig fordern und wir sollen offenbar unsere Lektionen lernen!

Dabei steht bei mir zu Beginn des Sommers ein runder Geburtstag an, ein Tag, den ich richtig schön feiern möchte! Eigentlich war das Ziel, an diesem Tag schon umgezogen zu sein, aber dieses Vorhaben rückt mangels Job in immer weitere Ferne. Doch daran kann ich wenig ändern, also machen wir das Beste draus, und an meinem Jubiläum "müssen" halt trotzdem alle in die Schweiz kommen! :-) Für meine Eltern sind sogar schon Flüge gebucht. Allerdings hängt der Haussegen dort seit meiner Einladung nun wieder extrem schief, weil die (böse) Stiefmutter keine Lust auf Schweiz hat und meinem Vater das Leben deswegen mal wieder zur Hölle macht. Und ich frage mich kopfschüttelnd, warum man sich mit rund 70 Jahren das Leben noch gegenseitig dermaßen schwer machen muss ...

9
Jan
2016

Letzte Etappe

Es ist schwer, einen der Orte als Höhepunkt der Reise zu bezeichnen. Jede Station, jedes Hotel hatte seine Vorzüge. Beim letzten war es sicherlich seine Exklusivität, die geschmackvolle Gestaltung und die Lage direkt am Wasser. Der Ort zeichnet sich durch ein riesiges Wasserstraßensystem aus, und genau am Ufer einer dieser "Straßen" liegt das Hotel. Frühstück und Abendessen kann man damit direkt auf dem Dock am Wasser genießen. Das war unglaublich idyllisch!
Zur Begrüßung gab es gleich ein Glas Wein gratis, und da wir ganz allein zu sein schienen in der kleinen Anlage, haben wir dabei den erfrischenden Pool ausprobiert.





Im Großen und Ganzen waren wir während dieser letzten Tage relativ faul. Doch ein Tag ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Auf diesen Wassertraßen fahren so genannte Wassertaxis (Busse wäre vielleicht der treffendere Begriff). Sie sind in recht kurzen Abständen auf insgesamt drei Routen quer durch die Stadt unterwegs und haben feste Haltepunkte. Ein zusätzlicher "Whistle-Stop" ist, ganz exklusiv, direkt am Dock des Hotels, sofern man sich zuvor an der Hotel-Rezeption dafür anmeldet. Für eine Flatrate von 26 Dollar pro Person kann man dann einen ganzen Tag lang überall mitfahren, ein- und aussteigen, so oft man möchte. Dabei geht es vorbei am großen Hafen "Port Everglades", in dem wir eines der größten Kreuzfahrtschiffe der Welt passiert haben, und an zahlreichen unfassbar großen Villen, u. a. von Nick Nolte oder dem kürzlich verstorbenen Mr. Spock. Und weil zu der Zeit die weltgrößte Bootsmesse vorbereitet wurde, haben wir genauso unfassbare Yachten gesehen. Ich hab keine Ahnung, wie viele Millionen Dollar da zusammen gekommen waren ... Jedenfalls waren wir an diesem Tag über acht Stunden lang auf dem Wasser, und es war nie langweilig. Ständig gab es etwas zu sehen, und die Crew wusste die eine oder andere interessante Geschichte zu berichten. Erst zum Sonnenuntergang haben wir dann an "unserem" Steg wieder ganz exklusiv zum Aussteigen anlegen lassen.

Bereits in Key West waren sie uns begegnet, hier in Fort Lauderdale gab es aber noch viel mehr von diesen Tieren hier. Große, beeindruckende Exemplare, und ganz kleine, putzige. Bei den Einheimischen sind sie nicht ganz so beliebt, da sie gern die Blüten von Pflanzen fressen. Wir jedoch hatten Freude am Zuschauen und Fotografieren der Tiere.





Leider gehen auch 2,5 Wochen irgendwann zu Ende, und so mussten wir am letzten Tag gegen Mittag Richtung Miami zurück, um von dort heimwärts zu fliegen. Die Rückreise war dann nicht ganz so erfreulich. Die Crew stand im Stau und unser Flugzeug hatte damit über 30 Minuten Verspätung. Das allein wäre noch nicht so schlimm gewesen, aber ich verpasste dadurch meinen Anschlussflug nach Berlin und musste FÜNF Stunden auf dem Züricher Flughafen verbringen. Dank meines Status konnte ich die Wartezeit zwar in der Business Lounge verbringen, aber wenn man müde ist, spielt das auch kaum eine Rolle. Da ich auch im Flugzeug nicht schlafen konnte, war ich schon 26 Stunden wach, als ich zu Hause ankam.

Doch diese "Panne" tritt in den Hintergrund, wenn ich an all die schönen Erinnerungen denke und mir die Bilder ansehe. Ich glaube, mit dieser Reise sind wir beide Florida-Fans geworden, und es ist wohl nur eine Frage der Zeit und des Geldes, bis wir noch einmal dorthin fliegen. Der Amerikaner an sich ist auch eine spezielle, aber angenehme Spezies - fast immer sehr nett, freundlich, hilfsbereit, wenn auch etwas oberflächlich. Und er fragt ständig neugierig, woher man komme, um dann unmittelbar zu antworten, dass er entweder selbst schon in Europa war oder aber zumindest jemanden kenne, der von D oder CH schwärme. Nur die Winter hierzulande, die mag man dann doch nicht. Einmal fragte mich jemand, wie kalt es denn gerade in Berlin sei, und auf meine Antwort "nur 6 Grad" meinte er, das würde ja nicht mal sein Kühlschrank schaffen ...

So hat also mein Haupt-Gewinn zu einer der schönsten Urlaubsreisen meines Lebens geführt: Ein tolles Land, eine wundervolle Frau an meiner Seite - was gibt es Schöneres?





22
Dez
2015

Auf der Suche nach Crockett

Gegen 12:30 Uhr brachen wir auf zu einer gemütlichen Fahrt entlang der wunderschönen Keys Richtung Miami. Begleitet vom Radiosender Easy 93.1 fuhren wir mehrere Stunden entlang der oft schnurgeraden Straßen über die kleinen Inseln und Brücken. Mit der Zeit wurden die Straßen größer und der Verkehr dichter. Irgendwann zählte ich sechs Fahrspuren pro Richtung! Dann, nach einem kräftigen Regenguss, war die Skyline von Miami Beach zu sehen, und gegen 17 Uhr hatten wir unser neues Domizil erreicht - ein großes Hotel im Retro-Stil, direkt am Strand. Wie in vielen anderen Hotels auch, konnte man verschiedene Zimmerkategorien buchen, ich hatte mich natürlich für Ocean View entschieden. Doch irgendwie hatten wir ein ungutes Gefühl, ob das denn auch funktionieren würde, und tatsächlich entsprach das Zimmer nicht unserer Vorstellung von Meerblick, denn gegenüber sah man nur auf ein weiteres Hotel, und lediglich ein Blick nach rechts über die Balkonbrüstung verhalf zum Blick auf das Meer.
Mein Schatz griff sofort zum Telefon und bemängelte die Aussicht. Nach anfänglichem Hin und Her konnten wir schließlich mit der Managerin sprechen, die sich entschuldigte und uns zumindest versprach, nach drei Tagen in ein angeblich wunderschönes Zimmer umziehen zu können. Mit Zähneknirschen stimmten wir zu und bezogen also erst einmal unser Zimmer. Für das Parken am Hotel wären übrigens unglaubliche 39 Dollar pro Tag fällig geworden. Zum Glück war mir das schon vorher bekannt und ich hatte mich im Netz nach Alternativen umgesehen. Ganz in der Nähe gab es ein öffentliches Parkhaus, dort bezahlten wir nur 8 Dollar pro Tag und nahmen dafür den zehnminütigen Fußweg gern in Kauf.

Am ersten Abend besuchten wir den Art Deco District, also South Beach. Hier tobt das Nightlife, eine Bar reiht sich an die nächste, überall wird man von jungen Frauen oder Männern an der Tür angesprochen und fast hinein gezogen. Es ist laut und schrill hier und wir hatten etwas Mühe, ein Restaurant zu finden, in dem man halbwegs in Ruhe etwas essen konnte. Wir haben schließlich eines gefunden, in dem man einen schönen Blick auf die Straße hatte und gut das Publikum beobachten konnte. Hier gibt es wirklich alles, von Oma und Opa bis hin zu den buntesten, schrillsten Typen, die man sich vorstellen kann, und das in allen Hautfarben. Auffallend war dabei die - zum Teil ganz sicher künstliche und gern zur Schau gestellte - Oberweite der allermeisten Frauen. Dies scheint dort fast ein MUSS zu sein! Man zeigt, was man hat, und manchmal auch etwas mehr.
"Etwas mehr" galt auch für die Autos - unendlich lange Stretch-Limousinen und sonstige Luxus-Karossen in großer Zahl konnte man bestaunen. An Geld scheint es hier nicht mangeln.

Ein Abend dort hat uns dann aber doch gereicht. Für die folgenden Tage haben wir uns etwas ruhigere Plätzchen ausgesucht, u. a. einen tollen kleinen Italiener mit einer super leckeren Pizza zu einem erstaunlich moderaten Preis. Ansonsten war es hier im Durchschnitt genauso teuer wie in NY oder Key West.

Neugierig war ich auf die Everglades. Allerdings hatte ich keine Lust auf den Touri-Nepp mit Alligatorenfarm und Propellerbootsfahrt. Ich wollte die Tiere lieber naturnah erleben. Also entschlossen wir uns, mit dem Auto zum An*hinga-Tra*il zu fahren, etwa eine Autostunde von Miami entfernt. Ein etwa 1 km langer Rundweg führt mitten im Naturschutzpark durch ein Gebiet, das voll von Krokos, Schildis und diversen Vogelarten sein soll. Aber leider hatten wir Pech und haben, versteckt unter einem Gebüsch, nur einen einzigen Alligator sehen können. Trotzdem war es ein schöner Ausflug und ein kleiner Einblick in dieses noch fast ursprüngliche Stück Natur.

Dank des Autos haben wir recht viel von Miami (Beach) gesehen. Und wir entwickelten uns langsam zu Kreuzfahrt-Schiff-Experten. Schon während der Ankunft hatten wir in der Ferne im Hafen ein paar riesige Exemplare gesehen, und in den Reiseführern war beschrieben, dass man in South Beach eine gute Aussicht auf diese Riesen hätte, wenn sie ankommen oder den Hafen wieder verlassen. Nach kurzer Recherche im Netz fanden wir Webseiten, die in Echtzeit die Positionen von Schiffen anzeigen, und so fanden wir heraus, wann welches Schiff den Hafen verlassen würde. Also nahmen wir uns einen schönen Tisch im Restaurant direkt an der Hafen-Ausfahrt, aßen sehr gut und bestaunten die unglaublichen Riesen beim Vorbeifahren. Gut, ich erhielt die teuerste Restaurant-Rechnung für zwei Personen in meinem Leben, aber es war wirklich ein schöner Nachmittag! :-)

Nach drei Tagen stand dann der zugesagte Zimmerwechsel an. Und die Managerin hatte tatsächlich nicht zu viel versprochen! Es war ein Zimmer, wie ich es erwartet hatte: Man öffnet die Zimmertür und schaut geradeaus über den Balkon direkt aufs Meer und den wirklich schönen, breiten und sehr feinen Sandstrand. Einfach toll! Und der Clou: dieses Zimmer verfügte über eine separate, private Dachterrasse mit Liegestühlen, Tisch und Stühlen auf Kunstrasen. Es war wirklich der Hammer! Hier hätten wir es noch eine ganze Weile ausgehalten. Aber nach weiteren drei Nächten war unsere Zeit in Miami schon wieder vorbei und wir fuhren nach Fort Lauderdale ...

Hier noch ein paar Imressionen:









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