Belleeer - 12. Mai, 08:33

Gefährlicher Schnitt,

den die da machen... und die Versprechungen sind tatsächlich immer hanebüchelnd... nicht umsonst gehen in ihrer Verzweiflung immer weniger zum wählen... also... wir wälzen die Gesellschaft von Grund auf um...

Herr B. - 12. Mai, 08:39

Ich finde diese Entwicklung auch erschreckend und frage mich, wohin das führen soll. Ob man mit ehrlicher Politik heutzutage nichts mehr reißen kann? Was wäre, wenn sich jemand hinstellte und uns mal ehrlich sagte, was machbar ist oder warum manche Dinge eben nicht machbar sind? Politik ist doch kein Werbefernsehen, hier geht es schließlich um unsere Zukunft. Schlimm, was Machtstreben so alles anrichten kann.
Und nun? Gar nicht wählen, Protest wählen, oder das, was man sowieso immer wählt, egal, was einem versprochen wird? Gibt es die Biertrinker-Partei noch? Das wäre doch wenigstens etwas Handfestes *gg*
Belleeer - 12. Mai, 08:54

Ja, ja...

immer diese egoistischen NischenPolitikDenkerWähler... BierTrinkerPartei... wasn das?... da fällt mir nur die AGP ein... AlleGenerationenPartei... die ist nämlich für alle da... muss ich nur grad noch gründen... in meiner allumfassenden Liebe kann es natürlich nichts anderes sein... alles andere ist zu marketingtechnisch, da Zielgruppen orientiert... derzeit tendiere ich dazu, die Menschen von Grund auf, glücklich, zufrieden und frei zu "machen"... auf dass sie dem Wahnsinn da draussen entgegnen können... denn welcher Politiker bleibt in diesem System lange mit seinen einstmals oft hehren Vorstellungen bestehen... sie lassen sich kaufen, werden korrupt, gebrochen... oder verschwinden von der BildFläche...
Herr B. - 12. Mai, 09:20

Da hast Du Dir aber viel vorgenommen, auch wenn es ein heeres Ziel ist ... Wann machen wir die Gründungsversammlung? :-)
Leslie House - 12. Mai, 09:25

Ich weiß ehrlich gesagt auch noch gar nicht, was ich wählen soll.
Weil - mal ehrlich - man kennt vielleicht im Groben die Wahlprogramme der "Großen".....von den kleinen Parteien weiß man so gut wie nix. Und die großen Parteien, wenn dann gewählt, halten sich eh nicht an ihr eigenes Wahlprogramm und an ihre Versprechen....

Ich wäre gerne mal so für eine Amtsperiode "Dik.tator"! Also, ich würde - mit meinem von mir eigenes zusammengestellten Stab mal gerne alle Entscheidungen treffen. Klar, das ist unrealistisch, dass man (ich) das überhaupt alleine schaffen könnte.....aber im Herzen würde ich das gerne.
Dann würden keinen Millionen mehr für Brücken ausgegeben, die dann irgendwann an einer Straßen enden, die nicht mehr weitergebaut wird.....ach, ich denk, ich würde erst mal anfangen, in den Kommunen aufzuräumen. Geld gibts nur für vernünftige und notwendige Maßnahmen und eben keinen dicken Topf mehr, der dann ausgegeben wird (werden muss), damit es im nächsten Jahr wieder die gleiche Summe gibt.
Denke, ich könnte an mehreren Ecken jede Menge Geld sparen.....und dann dort einsetzen, wo wirklich nötig.
Belleeer - 12. Mai, 09:26

@herrb...

definitiv sofort...
Herr B. - 12. Mai, 09:54

Es ist mir vollkommen klar, dass es sich mit einem Berg Schulden schwer regieren lässt. Und es ist mir vollkommen klar, dass man Fehler machen kann und dass man auch nicht alle Ereignisse in der Zukunft vorhersehen kann. Aber Politik nur darauf auszurichten, an der Macht zu bleiben, finde ich verwerflich.
alex_blue - 12. Mai, 13:33

"Geld gibts nur für vernünftige und notwendige Maßnahmen" - sicher ein heeres Anliegen. Aber - wie willst Du realistisch und objektiv dies entscheiden ? Ich stimmte Dir absolut zu, daß es Dinge gibt, die einfach (objektiv betrachtet) Schwachsinn sind. Aber was ist mit den 95% im Graubereich ? Für alles findet sich ein Pro und ein Contra-Argument.

IMHO ist es mit der Politik wie mit dem Fußball: man selber würde natürlich alles besser machen. Aber - wie kann man sich selbst anmaßen, die 10000 Kleinigkeiten, die einem von allen Seiten zugetragen werden, selbst noch objektiv beurteilen zu können ? Ist die Unterstützung der 1000sten Lesbengruppe besser als die Unterstützung der 3858sten Buchlesung ? Und so weiter und so fort.

Ich unterstelle eigentlich keinem Politiker, per se nur an Macht interessiert zu sein. Dafür ist das Business viel zu anstrengend, viel zu mühsam, als daß man da nicht auch Idealismus mitbringen muß. Und wenn man dann recht weit oben steht, und auf einmal 2947 Lobbygruppen auf einen zustürmen, und sich alle Argumente irgendwie richtig anhören - ja, was dann ?

Natürlich, ein Diktator hats einfach - er entscheidend nach seinem Gutdünken. Dies können demokratisch gewählte Politiker nicht, zumindest nicht so rigoros.
Und es ist interessant, zu sehen, was aus so idealistischen und viel-versprechenden Parteien wird, wenn sie dann mal mitregieren (mir fällt da Berlin ein), was von den ganzen Versprechungen übrigbleibt, wenn die Realität zuschlägt.

Ich hab mal ein (ganz klein) bißchen Einblick in Politik auf kommunaler Ebene gewonnen, wieviel Idealismus, Engagement und ehrenamtliche Tätigkeit da eingebracht wird. Das hat nix mit Macht-Anspruch im negativen Sinn zu tun. Das hat damit zu tun, daß man aktiv an der Gestaltung teilhaben und daran mitarbeiten möchte.

Sorry, wenn das jetzt sehr lang wurde. Aber ich finde diese Pauschalverurteilungen auf Stammtischniveau unangemessen.

Noch ein Nachtrag:
Ich glaube, daß Politiker/Parteien, die die ungeschminkte Wahrheit sagen würden (vorletzte Wahl hat das eine versucht, und ging unter), unter ferner liefen rauskommen würde. Ich glaube, daß das Groß der Bevölkerung a) populistisch wählt b) sich von gut klingenden Parolen "überzeugen" läßt c) zu wenig über die Gesamtlage in Kenntnis ist, als daß sie eine ehrliche Politik würdigen könnten/würden.

Noch ein Nachtrag: es gibt doch ein paar Politiker/innen, denen ich reine Machtgier unterstellen würde, aber das ist meiner Ansicht nach die Miderheit.
Herr B. - 12. Mai, 13:57

Ich finde vor allem die ehrenamtliche Arbeit an der Basis im wörtlichen Sinne ehrenwert und wichtig. Ich frage mich nur, warum man sich ab einem bestimmten Level dann doch wieder verbiegen muss und - auf den ersten Blick - sinnlose Spagats hinlegen muss? Um auf jeden Fall an der Macht zu bleiben? Warum werden plötzlich fast alle Ideale über Bord geworfen? Warum sind Parteien an der Macht fast beliebig austauschbar und unterscheiden sich nur noch in Nuancen? Liegt es am Druck der Wirtschaft/Lobbygruppen? Ganz ehrlich - ich möchte nicht mit Mer-kel und Co. tauschen. Diesen Stress brauch ich nicht. Aber mit welcher Kaltschnäuzigkeit einem da ins Gesicht gelogen wird, das finde ich erschreckend. Warum ködert man Rentner im Wahljahr mit Rentenerhöhungen? Das hat für mich alles nichts mehr mit Politik zu tun, das sind nur noch Machtspielchen, die ich abstoßend finde. Und ich finde auch Argumente, Bürger würden die Wahrheit sowieso nicht verstehen, also können wir ihnen ruhig Unsinn erzählen, fragwürdig. Wenn wir uns darauf ausruhen wollen, dann gute Nacht.

@Alex: Zu Deinem letzten Nachtrag: Diese schwarzen Schafe gibt es eben in jeder Branche, da macht die Politik keine Ausnahmen. Aber ich denke auch nicht, dass wir von solchen ausnahmslos regiert werden. Sie fallen nur in der Öffentlichkeit aufgrund ihrer Bekanntheit öfter auf ...
alex_blue - 12. Mai, 14:41

Ich hab mal eine Talkshow verfolgt, in der damals Frau M.erkel das vorgestellte geänderte Steuerkonzept mit Bürger/innen diskutiert hat. Aus den gestellten Fragen war ganz klar abzulesen: die Leute kapierens nicht !

Was diese sog. "Steuergeschenke" angeht, sehe ich das zwar nicht als Lüge, aber als sehr populistisch, ja, das stimmt.
Ich sage nicht, man kann (oder sollte) den Leuten Unsinn erzählen. Aber ich denke schon, daß komplexere Sachverhalte nicht unbedingt auf Verständnis stoßen, s.o. Und realistisch betrachtet ist Politik nunmal komplex. Also müssen Politiker versuchen, Formeln und Kommunikationen zu finden, die alle verstehen, Parolen, die eingängig sind.

Außerdem: wer würde denn eine Partei wählen, die ein realistisches Bild entwerfen würde, bei dem aber klar wird, daß man selber dabei nicht gewinnt ? Das man selber dabei Nachteile in Kauf wird nehmen müssen ? Und zwar ganz konkrete, nicht irgendwelche abstrakten, in der Zukunft liegenden Verschlechterungen ? Ich befürchte: niemand. Von daher halte ich es für äußerst schwierig, eine realistische, aber unbequeme Wahrheit unters Volk zu bringen, und dafür dann auch gewählt zu werden.
Herr B. - 12. Mai, 14:49

... zumindest, wenn sich nicht alle Parteien gleichermaßen daran halten. :-(
Aber ist es nicht ein wenig zu einfach, den Leuten mehr Geld zu versprechen? Wenn sogar schon in der eigenen Partei Zweifel an der Glaubwürdigkeit aufkommen? Da wird doch wohl ein wenig viel Schaum geschlagen.
Ich beneide da vor allem den Finanzminister nicht, der immer wieder mit dem Kopf schütteln und beteuern muss, dass es doch nun mal nichts zu verteilen gäbe in den nächsten Monaten/Jahren. DER hat wirklich einen harten Job ...
Ich bin sehr dafür, der Allgemeinheit nicht mit Fachchinesisch etwas erklären zu wollen, manchmal würde ich mir nur etwas mehr Augenmaß und gedämpftere Töne wünschen, als plakative Rufe nach mehr Geld für alle. Egal, ob von rechts oder von links.

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