26
Aug
2011

Noch nicht entschieden

Gestern erhielt ich einen Anruf von meinem potenziell neuen Vermieter. Er sei neugierig und wolle gern wissen, ob ich schon eine Entscheidung getroffen habe. Hab ich nicht. Ich zögere noch immer, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich mir das zweite Zimmer wirklich leisten _will_. Immerhin müsste ich für die Mehrkosten mehr als ein komplettes Netto-Monatsgehalt (nach Abzug des zu zahlenden Unterhaltes) pro Jahr investieren. Und das finde ich ganz schön happig. Was könnte man sich dafür alles leisten? Das ist schon mehr als ein Urlaub im Jahr! Auf der anderen Seite ist die Wohnung aber schön und die Miete vergleichsweise günstig im Verhältnis zu anderen Wohnungen dieser Größe. Und ich hätte endlich ein Schlafzimmer und Platz für ein richtiges Bett. Und falls ich später mal umziehen würde wollen, werde ich mich sicherlich ärgern.
Eine schwierige Entscheidung, aber ich muss langsam zu Potte kommen.
bartynova - 26. Aug, 07:12

Wie hoch wären die die Wohnkosten prozentual gesehen von Deinem Nettogehalt?
Und wieviel Platz braucht Dein Sohnemann?
Und steht evt. in den nächsten zwei Jahren eine Gehaltserhöhung an?

Ich gebe Dir recht, man muss sich das sehr gut überlegen. Allerdings würde ich persönliche erhöhte Wohnqualität über ein ganzes Jahr einer Urlaubsreise vorziehen. Aber da hat jede/r eigene Prioritäten.

Herr B. - 26. Aug, 07:25

Ja, Urlaub war auch nur ein Beispiel und nicht unbedingt die Richtschnur für mich. Wenn ich mal von dem ausgehe, was ich zur Verfügung hab, also nach Abzug des Unterhaltes, wären das knapp 42% meines Einkommens. Zum Vergleich: Aktuell sind es 33%. In zwei Jahren wird es zwar mehr Geld geben, aber das sind netto auch "nur" 70 Euro. Die fangen also dann nicht mal die Mehrkosten für das Zimmer auf.
Mein Kind braucht nicht viel Platz, und die Häufigkeit der Besuche nimmt schon jetzt ab. Er ist ja schon 14 ... Mir ginge es vor allem auch um MEINE Wohnqualität, ein richtiges Schlafzimmer mit Bett, eine bessere Wohngegend. Aber zu welchem Preis?
Finchen1976 - 26. Aug, 08:06

Ich sehe das Verhältnis Wohnung und Urlaub so wie Barty. ;-)
Aber dass es nicht wegen Deinem Kind ist, ist schon klar. Mit 14 isser eh bald "flügge". Und bleibt dann vielleicht einfach nicht über Nacht.
Trotzdem ist das viel Geld...
Bin gespannt, wie Du Dich letztendlich entscheidest...
Herr B. - 26. Aug, 08:15

Ich auch ;-)
Rockhound - 26. Aug, 08:15

Meine ganz persönliche Meinung:

Ich möchte Dich zwar etwas beeinflussen damit, aber die Entscheidung sollst Du selber treffen. Ich selber verbringe sehr viel Zeit zuhause in meiner Wohnung. Ich habe kein Auto und gehe nicht gern shoppen. Die Miete für meine Wohnung beträgt ca. 45% meines Einkommens. Ich habe vorher billiger gewohnt und in einer "schlechteren" Gegend. Es war lärmig und schmutzig und die Wohnung befand sich praktisch direkt an einer Strasse. Dann bin ich umgezogen in ein Familienquartier. Es ist ruhig - vorallem nachts. Es ist sicher, es gibt keinen Strassenverkehr. Die Wohnung ist grösser, komfortabler und schöner. Mir geht es definitiv besser. Ich kann durch die Wohnung gehen, ohne mir ständig die Schienbeine irgendwo anzuschlagen, weil alles im Weg steht. Mein Geist ist freier, weil ich genug Platz und Licht habe und dafür nicht irgendwo hingehen muss. Daher bin ich auch wieder lieber zuhause und beschäftige mich mit meinen Hobbies, statt ständig draussen zu sein und Geld zu brauchen. Natürlich bleibt nicht viel Freiraum für Extras. So muss ich zB. gleich nach dem Kauf eines neuen PC's anfangen zu sparen, denn der neue PC wird in 3 Jahren wohl wieder kaputt sein (ich brauche ihn halt auch viel) und bis dahin habe ich mir dann das Geld zusammengespart. Dass ich nicht immer flüssig bin und nicht immer gleich kaufen kann was ich möchte, das ist der Preis für das komfortable Wohnen. Ich bin nicht so anspruchsvoll und brauche nicht immer das Neueste. Meinen Fernseher habe ich von einem Kollegen geschenkt bekommen, der sich einen neuen kaufte. Ebenso meine Polstergruppe - geschenkt. Ich kann mir dann zwar nichts einfach so aussuchen, aber für ein bequemes Leben reicht es allemal. Auch kann ich mir genug zu Essen kaufen und zwar gutes Essen. Meine dringendsten Bedürfnisse sind gedeckt und deshalb kann ich auch verzichten. In diesem und im letzten Jahr konnte ich mir sogar je eine Woche Ferien ins Ausland leisten. Das tat sehr gut, andere Gerüche, andere Geräusche, andere Menschen. Ich zehre noch immer davon. Aber damit muss man umgehen können und man ist kein besonders wertvolles Mitglied der Gemeinschaft, wenn man wenig konsumiert. Mir ist aber mein Wohlbefinden an erster Stelle, das kommt lange vor der Wirtschaft und dem Steueramt. Wenn du wirklich 40% oder mehr für Deine Wohnung ausgeben willst, musst Du lernen überall zu sparen. Vorallem da, wo es Dir am wenigsten wehtut. Meine Geräte sind nicht im Standby, das spart mir etwa CHF 200.-- pro Jahr. Ebenfalls kaufe ich keine teuren Shampoos oder Dusch-Gels. Ich gehe nicht sehr oft zum Friseur. Ich kaufe nicht ständig neue Kleider. Ich ersetze nur, was kaputt ist. Ich kaufe nur Kleider, die gute Qualität haben, dann halten sie länger. Wenn möglich wasche ich meine Kleider nur mit 40°C und hänge sie zum Trocknen auf, statt sie in den Tumbler zu geben. Die Waschmaschine wird nur gestartet, wenn sie auch wirklich voll ist. Genauso der Geschirrspüler, den ich habe, weil ich mehr Miete zu zahlen bereit bin, er läuft 2x pro Woche nachts. Ich dusche nicht zu lange und mache nur Licht, wenn es wirklich dunkel ist. Es gibt viele Möglichkeiten, sich einzuschränken und man gewöhnt sich daran und es macht einem nichts mehr aus.
Wenn es aber bei Dir nicht so ist, wenn Du ein Auto willst, oft ins Kino, immer das neuste Handy, einen Grossbildflachbildschirm-TV der neusten Generation, wenn Du gerne shoppen gehst, dann bleib in deiner kleinen Wohnung. Aber frage dich auch, was ist wichtiger, dein freier Geist oder der Besitz von tollen Sachen.
Ich würde umziehen, an deiner Stelle und dann durchbeissen. :-) Die 70 Euro in zwei Jahren sind dann ein echtes Extra!

Herr B. - 26. Aug, 08:27

Meine Ansprüche sind wirklich nicht hoch - meine Möbel sind schon jetzt alle gebraucht gekauft, ein Auto hab ich nicht und Urlaub war seit Jahren nicht mehr drin. Fast überall sind Energiesparlampen, der Kühlschrank ist meist leer. Viel mehr Sparen geht also nicht - müsste ich aber, wenn ich umziehe. Denn schon jetzt reicht es gerade so. Dazu kommt, dass ich nicht weiß, was nach der Scheidung an Unterhaltsanspruch auf mich zukommt. Eine zusätzliche unbekannte Größe ... Und ich bin kein großer Freund von Risiko, wenn es um Geld geht.
Aber ich fände es auch schön, ein richtiges Wohnzimmer zu haben mit Sitz- und Essecke, und mich abends in ein richtiges Bett zu legen. Wirklich schwierig.
bartynova - 26. Aug, 10:36

Eine neutrale Frage noch zum Unterhalt, Herr B.: bemisst der sich nicht auch nach Deinen Lebenshaltungskosten?
Herr B. - 26. Aug, 10:46

Jein ... Der Unterhalt fürs Kind, der den Löwenanteil ausmacht, berechnet sich lt. Tabelle anhand meines Einkommens. Der Unterhalt bei Trennung für die Frau berechnet sich nach der 3/7-Regelung. Heißt: Von der Differenz unserer beider Einkommen stehen ihr 3/7 zu. Das hat mit meinen Lebenshaltungskosten nichts zu tun. Mir bleibt im schlimmsten Fall halt nur der Selbstbehalt, und der liegt geg. Ehefrau bei 1050 Euro im Monat. Ich liege ganz knapp drüber.
Rockhound - 26. Aug, 11:19

Das heisst also auch, wenn du mehr Geld verdienst, musst du auch mehr Unterhalt zahlen? In diesem Fall würde ich wohl auch lieber auf der sicheren Seite bleiben und in der kleinen Wohnung ausharren...
Herr B. - 26. Aug, 11:23

Genau so ist es. Gilt so allerdings erst mal nur bis zur Scheidung. Was dort beschlossen wird, ist noch völlig offen.
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