Ich sitz hier grad mit einem arg dummen Gesichtsausdruck vor dem PC...
Erstmal - dass ihr euch so klasse um euer Kind kümmert, verdient höchste Anerkennung. Wie schwer es ist und wie hilflos man sich in so einer Situation vorkommt, habe ich an meinen Eltern gesehen. Vor einem Jahr war bei mir der Punkt erreicht, an dem dein Sohn wohl auch ist, 5 Monate vor dem Abitur habe ich es nicht mehr geschafft zur Schule zu gehen und mich völlig abgekapselt.
Ich wünsch euch viel Kraft und Zuversicht für die Therapie, sie ist bestimmt der richtige Weg, das merk ich auch an mir!
Lieben Gruß von Fräulein Amnesia
Danke Dir für die Aufmunterung, das macht Mut. Wann war denn bei Dir der Punkt erreicht, als Du selbst merktest, dass _Du_ was tun musst? Mein Kind ist ja erst 12, ich denke, er hat da noch eine andere Sichtweise, aber trotzdem ist das wohl die Voraussetzung, um sich überhaupt erfolgreich helfen zu lassen.
Dauert Deine Therapie noch an oder kommst Du inzwischen ohne Hilfe klar? Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute! Was machst Du inzwischen?
Leslie House - 26. Jan, 14:41
Schön mal wieder was von Dir zu hören. Auch wenn es aus diesem Anlass ist.
Hoffe, dass Euer Sohn die Therapie annimmt und sie ihm hilft.
Ganz viel Kraft weiterhin für Dich!
Vielen Dank! Ich hoffe, die Therapeuten und Betreuer dort finden einen Weg zu ihm und er öffnet sich auch mehr, als er das bis zuletzt bei seinem bisherigen Therapeuten getan hat. Das wäre schon eine Menge wert.
Vom Kopf her war mir die ganze Zeit klar, dass ich mir Hilfe suchen müsste. Ebenso wie ich jeden Morgen gedacht habe "Du musst jetzt aufstehen!"... nur lag ich halt zwei Stunden später immer noch da. Es hat gut zwei Monate gedauert, bis ich anfing mich um Schadensbegrenzung zu bemühen. Erst kam der Papierkrieg mit dem JobCenter dran, danach hat die Sachbearbeiterin dort einen Termin bei einer Beratungsstelle für mich ausgemacht, so dass ich seit Ende November in Therapie bin. Ein Klinikplatz ist als nächstes dran, denn obwohl es im Augenblick leichter ist mich dem Alltag zu stellen, versteck ich mich immer noch sehr in dem Schneckenhaus, das aus meinem Bett, Büchern, Internet und Musik besteht.
Aber ich glaub mittlerweile daran, dass die Angst und die Apathie zu überwinden sind. Wenn euer Sohn in der Therapie merken wird, dass es nicht darum geht, dass er versagt hätte oder zu schwach wäre, sondern ihm vielmehr nahegebracht wird, was für Mechanismen in seinem Körper die Kontrolle übernommen haben und wie er damit umgehen kann, wird die erste Erleichterung eintreten. Dieser erste Schritt ist imho echt der Schwerste.
Danke auch für die guten Wünsche... ich beende den Roman hier erstmal. :)
Ich denke, dieses "Du musst aufstehen" war bei ihm auch lange zu spüren, aber es wurde immer schwächer. Und über diese Mechanismen hat er in den Wochen, seitdem seine Probleme ans Tageslicht kamen, schon mit seinem Therapeuten gesprochen. Aber so etwas dauert natürlich, bis es im Kopf ankommt, und Veränderungen lassen sich halt leider nicht von heute auf morgen erzielen. Und zum Schluss ging er nicht mal mehr dort hin ... Ich bin schon froh, dass er überhaupt noch Besuch bekommt und es Kumpels gibt, denen er vertraut. Ist ja auch für ihn nicht leicht, sich zu offenbaren.
Wie stehen denn die Chancen auf einen baldigen Klinikplatz für Dich? Ich hab zwar gehofft, dass es bei meinem Sohn schnell geht, aber man weiß ja nie. Schön, dass Du den Glauben noch hast und und den Willen, das Schneckenhaus wieder dauerhaft zu verlassen. Das Internet hilft zwar ein wenig über die Einigelung hinweg, ersetzen kann es aber eben das reale Leben nicht (ist ja auch gut so ;-)).
Ich drücke Dir jedenfalls die Daumen, dass Du auf Deinem Weg voran kommst! Danke für Deine ausführliche Antwort. Ist gar nicht so einfach, mal mit jemandem Kontakt aufzunehmen, der solche Erfahrungen schon selbst gemacht hat.
Hallo!
Erstmal - dass ihr euch so klasse um euer Kind kümmert, verdient höchste Anerkennung. Wie schwer es ist und wie hilflos man sich in so einer Situation vorkommt, habe ich an meinen Eltern gesehen. Vor einem Jahr war bei mir der Punkt erreicht, an dem dein Sohn wohl auch ist, 5 Monate vor dem Abitur habe ich es nicht mehr geschafft zur Schule zu gehen und mich völlig abgekapselt.
Ich wünsch euch viel Kraft und Zuversicht für die Therapie, sie ist bestimmt der richtige Weg, das merk ich auch an mir!
Lieben Gruß von Fräulein Amnesia
Dauert Deine Therapie noch an oder kommst Du inzwischen ohne Hilfe klar? Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute! Was machst Du inzwischen?
Hoffe, dass Euer Sohn die Therapie annimmt und sie ihm hilft.
Ganz viel Kraft weiterhin für Dich!
Aber ich glaub mittlerweile daran, dass die Angst und die Apathie zu überwinden sind. Wenn euer Sohn in der Therapie merken wird, dass es nicht darum geht, dass er versagt hätte oder zu schwach wäre, sondern ihm vielmehr nahegebracht wird, was für Mechanismen in seinem Körper die Kontrolle übernommen haben und wie er damit umgehen kann, wird die erste Erleichterung eintreten. Dieser erste Schritt ist imho echt der Schwerste.
Danke auch für die guten Wünsche... ich beende den Roman hier erstmal. :)
Wie stehen denn die Chancen auf einen baldigen Klinikplatz für Dich? Ich hab zwar gehofft, dass es bei meinem Sohn schnell geht, aber man weiß ja nie. Schön, dass Du den Glauben noch hast und und den Willen, das Schneckenhaus wieder dauerhaft zu verlassen. Das Internet hilft zwar ein wenig über die Einigelung hinweg, ersetzen kann es aber eben das reale Leben nicht (ist ja auch gut so ;-)).
Ich drücke Dir jedenfalls die Daumen, dass Du auf Deinem Weg voran kommst! Danke für Deine ausführliche Antwort. Ist gar nicht so einfach, mal mit jemandem Kontakt aufzunehmen, der solche Erfahrungen schon selbst gemacht hat.