alex_blue - 5. Aug, 08:52

Argh, blöde Situation.
Aber wenn es ja ein Papa-Sohn-Urlaub sein soll, wieso kommt dann der Freund mit ? Und wenn er jemanden mitnehmen darf, wieso Du dann nicht ?

Geht das distanzierte Verhältnis zwischen E. und Söhnchen von ihm aus, oder hat E. auch Ressentiments ? Ich könnte mir vorstellen, daß er einfach (noch) nicht akzeptiert, daß an Deiner Seite jemand neues ist, die nicht seine Mutter ist. Andererseits scheinen ja Urlaube mit Mutter und Freund-oder-was-auch-immer ok zu sein...

Vielleicht muß er da dann halt irgendwann mal einfach durch ? Nicht diesesmal, weil erst fragen, und dann doch drüberhinweg gehen ist doof, aber beim nächsten Mal erst gar nicht fragen, sondern tun ?

Herr B. - 5. Aug, 09:08

Wir fahren zum dritten Mal dort hin, zum zweiten Mal mit seinem Freund. Und irgendwie scheint das schon plausibel - gleiches Recht für alle. Ich kenne aber eben die Ursachen seiner Ablehnung nicht genau, daher will ich unbedingt noch mit ihm reden. Das Verhältnis zwischen E. und ihm ist recht reserviert, wobei sich E. redlich Mühe gibt und immer wieder anbietet, dass er doch jederzeit vorbei kommen könnte. Ob es nun bei ihm daran liegt, dass sie nicht so mütterlich rüber kommt oder eher doch mit den von Dir vermuteten Dingen zu tun hat, weiß ich nicht. Möglich ist es, denn genau dieses Festhalten am alten Zustand hat auch der Kindertherapeut bei ihm festgestellt.

Die Urlaube mit meiner Ex und deren "Freund" sind vermutlich deswegen anders, weil dieser eben noch aus der gemeinsamen Zeit stammt, wenn auch unter anderen Voraussetzungen, und außerdem seine Kinder immer noch dabei sind.

@Hallow: Ich kann und will nicht so hart sein, und ihn - zumindest jetzt - vor diese Wahl stellen. Ich bin mir auch gerade nicht sicher, ob man das vergleichen kann. Im Moment bin ich überhaupt ziemlich ratlos ...
Leslie House - 5. Aug, 10:06

Ach das tut mir echt leid, dass er so reagiert hat.
Gründe hat er direkt bei Eurem Gespräch nicht genannt? Du hast auch nicht nachgefragt, warum er dagegen ist? Oder hat er sich darüber ausgeschwiegen?

Denke, Du solltest dann in den sauren Apfel beißen und E. dann nicht zu Eurem Urlaub dazu holen, wenn er so dagegen ist. Das ist natürlich sehr schade für Euch beide.
Es sei denn, Du bekommst noch raus, warum er den gemeinsamen Tagen mit E. so ablehnend gegenübersteht.
Vielleicht kann er es aber auch gar nicht genau definieren, warum er es nicht will.
Denke, das wird vielleicht ein Gesamtkomplex aus vielen Faktoren sein.

Klar, als Erwachsener geht man da mit "Vernunft" dran:
Er und sein Freund sind eh immer unterwegs - da hättest Du dann Zeit für E. und wärest auch nicht so allein.
Die beiden könnten sich in lockerer Atmosphäre besser kennen lernen....
Durch Es. auch-da-sein würde trotzdem Dein Sohn nicht zu kurz kommen...
Und der Freund ist schließlich auch mit dabei - also ist es nicht nur ein reiner Papa-Sohn-Urlaub.

Ja, das sind alles Tatsachen. Die denke ich auch alle stimmen.
Aber ein Kind - was Dein Sohn ja noch ist - geht da vielleicht anders dran, mit anderer Denkweise ... und vor allem Gefühlslage.
Ziemlich schwierig, einem Kind, was so eine Trennung nie gut wegsteckt, auch wenn es augenscheinlich so ausschaut, mit "Erwachsenen-Argumenten" zu kommen.
Da stehen dann gute Argumente einer angekratzen Gefühlswelt gegenüber......

Ich hoffe, ihr findet doch noch einen Weg zu einem gemeinsamen Urlaub.
Herr B. - 5. Aug, 10:19

Ich bin auch ziemlich ratlos, traurig, verwirrt. Allerdings konnte ich gestern nur kurz am Telefon mit ihm sprechen, und da er gerade einen Kumpel bei sich hatte, wollte ich auch nicht nach Gründen fragen. Ab Freitagabend ist er bei mir, dann hoffe ich, noch in Ruhe mit ihm sprechen zu können. Es wäre dann noch genug Zeit zum Planen. Ich fürchte aber, dass es schwierig wird, die wahren Hintergründe zu erfragen, denn da liegt eben genau der wunde Punkt bei ihm: Er hält am Alten fest und will neue Gegebenheiten nicht an sich heranlassen. Das ist nicht nur bei mir so - er ist auch nicht mit zur Beerdigung seiner Oma gegangen, um sich nicht verabschieden zu müssen.
Ich weiß daher noch nicht, ob und welche Argumente ich vorbringe, denn wie Du schon schreibst: Es ist eben schwierig für Kinder, und Gedankengänge sind nicht immer nachvollziehbar. Allerdings sollten nach rund 2,5 Jahren vielleicht doch langsam mal neue Realitäten anerkannt werden. Und ich gehe in dieser Zeit meinem Sohn zuliebe schon einige Kompromisse ein.

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