Mein Leben steht Kopf
Seit zwei Wochen geht mein Sohn nun nicht mehr zur Schule. Jeden Abend verspricht er, dass es am nächsten Tag besser werden würde, und jeden Morgen dann das gleiche Spiel: Ich gehe nicht! Heute früh rief meine Ex an und bat mich, vorbeizukommen. Sie wisse sich keinen Rat mehr. Also hab ich nun den ganzen Tag dort verbracht, abwechselnd mit ihm und ihr gesprochen. Ergebnis: Mein Sohn schläft heute hier und wird dann morgen von mir aus zur Schule fahren. Kann gut sein, dass er danach für eine ganze Weile hier wohnen wird. Nicht gerade komfortabel in einem Zimmer ... Und der nächste Schock für meine Ex kam (auch für mich überraschend) auch gleich - mein Sohn möchte mit mir und E. Weihnachten feiern. Ihr könnt Euch das Gesicht von meiner Ex vorstellen? Sie kämpfte mit den Tränen. Nicht nur, dass ihre Mutter in diesem Jahr verstorben und damit nicht mehr dabei sein wird, nun möchte auch noch ihr Sohn woanders feiern. Ich finde es ja schön, dass er sich das wünscht, werde aber noch einmal mit ihm reden. Vielleicht können wir uns, wie in den Jahren zuvor, die Tage aufteilen.
Herr B. - 24. Nov, 15:06
Hoffende - 24. Nov, 16:45
Kann der Grund des Ganzen sein, dass dein Sohn lieber zu dir will? Vielleicht hat das alles mit der Schule gar nix zu tun?
Herr B. - 24. Nov, 17:54
Das glaube ich eigentlich nicht, denn diese Option kam nicht von ihm, sondern von seiner Mutter. Allerdings bin ich ein ganz anderer Typ und gehe mit dem Thema daher auch anders um. Vielleicht liegt ihm das besser ...
Elisabetta1 - 24. Nov, 19:46
na bravo...
... mit dieser entwicklung hat ja wohl niemand gerechnet und E. wird ja, irgendwie auch ganz ungläubig, staunen und schauen!
meiner meinung nach, kann ich dir keinen rat geben, denn dein sohn wird von einer sekunde auf die andere, eine seiner momentanen gemütsverfassung entsprechende lösung, bevorzugen.
ich denke im moment ist ER an der reihe, seine vorstellungen durchzusetzen - sei es in der schule, aber auch zu hause.
du kannst nur auf sein verständnis für seine mutter pochen - mehr wird da momentan nicht möglich sein. der nächste schritt wäre ein crash_kurs und das wäre erst wirklich fatal.
ich drücke dir die daumen und bewahre die ruhe ;-)
meiner meinung nach, kann ich dir keinen rat geben, denn dein sohn wird von einer sekunde auf die andere, eine seiner momentanen gemütsverfassung entsprechende lösung, bevorzugen.
ich denke im moment ist ER an der reihe, seine vorstellungen durchzusetzen - sei es in der schule, aber auch zu hause.
du kannst nur auf sein verständnis für seine mutter pochen - mehr wird da momentan nicht möglich sein. der nächste schritt wäre ein crash_kurs und das wäre erst wirklich fatal.
ich drücke dir die daumen und bewahre die ruhe ;-)
Herr B. - 25. Nov, 08:12
Danke Dir, ich sehe das genauso wie Du. Immerhin ist der erste kleine Schritt getan - er ist jetzt in der Schule! Von mir aus ging es heute früh ohne Probleme (wenn ich mal davon ausgehe, dass er vom Bahnhof dann wirklich zur Schule gegangen ist ...). Nun müssen wir sehen, dass wir mit diesen kleinen Schritten weitermachen, ihm weiter die Hand reichen und Ruhe bewahren.
C. Araxe - 25. Nov, 02:25
Wenn ich das so bei dir lese, bin ich heilfroh, dass das bei meiner Patchwork-Situation so halbwegs harmonisch verläuft. Dass das so läuft, hat zwar nach der Trennung etwas gedauert und es hat mich sehr viel Kraft gekostet, um das zu verwirklichen, was ich in einer solchen Situation optimal empfinde. Nämlich, dass trotzdem beide Eltern für das Kind da sind und eben auch Eltern bleiben, auch wenn man nicht zusammen lebt.
Herr B. - 25. Nov, 08:14
Das stimmt und es gelingt uns auch ganz gut. Aber meine Ex und ich sind halt ganz unterschiedliche Charaktere und wirken daher auch ganz anders auf unseren Sohn. Während meine sie sehr impulsiv und aufbrausend ist, bin ich mehr der ruhige, ausgleichende Typ, und das scheint meinem Sohn momentan mehr zu liegen. Heute früh lief alles ganz harmonisch und ohne jegliche Diskussion ab, gerade so, als hätte es nie irgendein Problem gegeben.
flyhigher - 25. Nov, 07:44
Harte Bandagen. In einem obigen Kommentar schreibst du, du weisst nicht, ob das nur ein "An-der Oberfläche-Kratzen" ist - das bleibt abzuwarten. Die Maßnahme, dass er eine Weile bei dir bleibt, ist schon mal ein Schritt. Ein guter, möcht ich sagen. Rat hab ich keinen für dich. Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, wie tief das geht - ist es "nur" eine pubertäre Erscheinung oder steckt mehr dahinter.
Was Weihnachten betrifft, ich weiss ja nicht, wie gut du dich mit deiner Ex verstehst und ob E. damit klar kommt. Vielleicht solltet ihr die Ex einfach für ein paar Stunden zu euch einladen, wenn's garnicht anders geht. Aber eines solltest du dir bewußt sein: Für den Schmerz deiner Ex bist du nicht verantwortlich. Diese Verantwortung trägt sie nur selbst.
Was Weihnachten betrifft, ich weiss ja nicht, wie gut du dich mit deiner Ex verstehst und ob E. damit klar kommt. Vielleicht solltet ihr die Ex einfach für ein paar Stunden zu euch einladen, wenn's garnicht anders geht. Aber eines solltest du dir bewußt sein: Für den Schmerz deiner Ex bist du nicht verantwortlich. Diese Verantwortung trägt sie nur selbst.
Herr B. - 25. Nov, 08:16
Ja, sicher ist das so, ich kann mich aber nicht ganz davon frei machen. Sie tut mir ja dann auch ein bisschen leid ... Schließlich hat sie in diesem Jahr ihre Mutter verloren und säße damit ganz allein an Weihnachten da. Deswegen bemühe ich mich schon, ein wenig zu vermitteln. Ich weiß aber auch nicht, warum mein Sohn plötzlich diese Linie fährt und was _da_ nun wieder hinter steckt. Kinder sind schon manchmal ein einziges großes Rätsel.
Es war wohl Schicksal, dass ich ausgerechnet in dieser Woche krank geschrieben bin und mich darum kümmern kann ...
Es war wohl Schicksal, dass ich ausgerechnet in dieser Woche krank geschrieben bin und mich darum kümmern kann ...
alex_blue - 25. Nov, 08:59
Ich dachte, Deine Ex hat auch quasi einen neuen Partner ? Feiert sie nicht mit ihm Weihnachten ?
Ich kann mangels eigener Erfahrung nix sinnvolles beitragen, drücke Dir aber die Daumen, daß Ihr die ganze Situation bald auflösen könnt, und vor allem klar wird, was mit Deinem Sohn wirklich los ist (sofern ihm das selbst überhaupt bewußt ist...).
Ich kann mangels eigener Erfahrung nix sinnvolles beitragen, drücke Dir aber die Daumen, daß Ihr die ganze Situation bald auflösen könnt, und vor allem klar wird, was mit Deinem Sohn wirklich los ist (sofern ihm das selbst überhaupt bewußt ist...).
Herr B. - 25. Nov, 09:06
@alex_blue: Dieser "rein platonische" Freund war und ist tatsächlich eine Alternative. Da er 250 km entfernt wohnt, gäbe es entweder die Möglichkeit, dort oder hier zu feiern. Obwohl mein Sohn ihn und seine Kinder lange Jahre kennt, wollte er da aber diesmal nicht hin. Ich fand es sehr überraschend, dass er E. momentan vorzieht und hab keine Ahnung, woher dieser Sinneswandel so plötzlich kommt (das kann sich natürlich auch wieder ändern, zumal meine Ex offenbar schon gedanklich sehr daran arbeitet, wie sie ihm das schmackhaft machen kann ...).
Danke fürs Daumendrücken!
Danke fürs Daumendrücken!
flyhigher - 25. Nov, 12:27
GUTE BESSERUNG!
Ich hoffe und wünsche für Dich, daß er morgen wirklich wieder zur Schule geht. Da muß was passieren, denn lange mach die Schule das auch nicht mit.
Ich drück Dir ganz fest die Daumen. Und Du weißt, wenn was ist.........
Puh!
Ja, denke auch, dass da was passieren muss mit ihm.
Anscheinend sitzt so viel in ihm drin......
Vieleicht ist es ganz gut, wenn er einige Zeit bei Dir bleibt, obwohl das ja echt sehr eng wird bei Dir in der Wohnung und für beide aufgrund des Platzes nicht einfach wird.
Aber anscheinend scheint er zu seiner Mum gerade keinen Draht zu haben (bzw. sich durch sie noch belasteter zu fühlen), sonst würde er sich ja auch nicht wünschen, mit Dir und E. (und ohne seine Mum) Weihnachten zu feiern.
Ehrlich: Ich würde es nur maximal einmal ganz leise ansprechen, dass ihr ja Weihnachten auch aufteilen könntet....aber wenn er nicht mag, dann nicht. Da müsste Deine Ex, so leid es mir tut für sie, einmal tief schlucken und seine Entscheidung dann akzeptieren.
Du hast ja schon seit längerem berichtet, dass er und Deine Ex ständig Probleme haben.....daher kann ich gut verstehen, dass er da momentan raus will und nicht bleiben kann - gerade vor dem Hintergrund seines "Gesamtpaketes" was er anscheinend rumschleppt.
Denke, er braucht Dich (als Mann und Papa) momentan mehr als Deine Ex (bzw. überhaupt ne weibliche Bezugsperson).
Ich hoffe nur, dass er nun wirklich morgen zur Schule geht. Das wäre ein erster, wichtiger Schritt zur Normalität ...