Es gibt sehr viele Ursachen für solche Verhalten.
Natürlich Aufmerksamkeitssuche. Wenn schon nicht die Eltern auf einen achten, dann soll wenigstens die Welt sehen, zu was man fähig ist. Aber dann wird man natürlich auch von Eltern und anderen nahe stehenden Personen geprägt. Wenn die Mutter fröhlich ihre Zigarettenkippen durch die Innenstadt schnipst oder der Vater gerne mal seinen Müll im Keller eines anderen abläd, woher soll man dann die Vorbilder nehmen? Hauptsache, es gehört einem nicht selber. Der Rest ist egal.
Gibt es da (noch) Unterschiede zwischen Stadt und Land? Gibt es vielleicht sogar erhebliche Unterschiede innerhalb von Großstädten, die einfach soziale Ursachen haben? Ich bemühe mich immer, meinem Kind entsprechende Werte zu vermitteln, was es wirklich gebracht hat, werden aber erst die nächsten Jahre zeigen. Jedenfalls war er gestern entsetzt über das Gesehene ...
Oja, ich bin der Meinung, daß es da sogar riesengroße Unterschiede gibt.
Hier laufen die Kinder (ab ca 3 Jahren) in Gruppen jeden Alters rum. Rasselbanden. D.h. die "großen 10 Jährigen" kümmern sich um die Kleinen.
Letztes Jahr hat so eine ca 25 Kider starke Horde aus geklautem Sperrmüll ein Baumhaus auf privatem Gelände gebaut.
Und was für eines. Das war schon echt toll!
Wahrscheinlich hätte ich als Mutter die zusammenpfeifen müssen, damit sie das alles schön wieder zurücktragen.
(Hätten die auch gemacht. Hier auf dem Dorf hört man nämlich noch auf Erwachsene.)
Hab ich aber nicht. Ich hab Zwerg erklärt, wo er Nägel in meinem Keller findet. Die waren denen nämlich ausgegangen.
Die Hammer hatten sie sich von ihren Papas "ausgeliehen". Da stand ein kompletter Werkzeugkasten dort.
Die Großen haben zusammengebaut, die etwas Kleineren angereicht. Die ganz Kleinen haben so sinnbefreite Aufgaben bekommen,
um sie zu beschäftigen - doch, die hatten das gut im Griff dort!
Natürlich gab es dann irgendwann Ärger, als ein spaßbefreiter Erwachsener das gesehen hat. Aber auch das gehört dazu.
Und sie waren wochenlang (meiner Meinung nach gut) beschäftigt.
Hier kann man noch rumstreunern, Mist bauen und sich austoben.
Hier achtet aber auch jeder Erwachsene auf jedes Kind.
Sehe ich ein Kind, das Mist macht, bekommt es Ärger von mir.
Wird mein Sohn gesehen, wie er Mist macht, bekommt er den Anschiß von jemand anderem.
Eine afrikanische Weisheit sagt: "Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen."
Und ich glaube, das ist richtig.
Das habe ich ähnlich auch so erlebt bei meinem Kind. Hat es also auch etwas mit der Großstadtanonymität zu tun, den Hochhausghettos und den sozialen Kompetenzen der Leute, die in solchen Ghettos leben?
Oh ja, das glaube ich auf jeden Fall.
Wenn ich meine Omi besuche, die in einer mittelgroßen Stadt lebt, gehe ich mit dem Zwerg dort in der Gegend gern mal
auf den Spielplatz zum Toben.
Das ist eine riesige Grünanlage, die sehr gepflegt ist mit verschiedenen Spielplätzen. Am Rand der Grünanlage stehen
Unmengen von Hochhäusern. Man sieht Kinderfahrräder, Laufräder, Kinderwägen im Flur. Einzig Kinder sieht man nicht.
Nicht in der Anlage, nicht auf dem Spielplatz. Da müssen Hunderte Kinder wohnen! Wo sind die alle? Ich verstehe das nicht.
Die Wände der Hochhäuser sind alle vollgesprayt oder beschmiert.
Bei uns hier ist im Verhältnis ähnlich viel Platz. Hier sind immer Gören unterwegs, liegt auch immer Spielzeug rum, was
genommen und liegengelassen wird für die Nächsten. Vorgestern veranstalteten sie ein Picknick, jeder brachte etwas
von zuhause an und dann saßen die da auch Decken wie die Großen und teilten. Sicher, das haben sie uns Großen
abgeschaut. Irgendwann im Laufe des Tagen treffen sich dort Mütter und irgendwer holt ne Kanne Kaffee.
Ich verstehe nicht, wieso das dort in der Stadt nicht klappt.
Genausowenig wie ich nachvollziehen kann, daß es Menschen gibt, die ihre Nachbarn nicht kennen.
Hier kennt jeder jeden - und weiß auch noch alles über den. Und wenn es was Neues gibt, verbreitet
sich das auch in windeseile. Aber das müsste soch in solchen Hochhäusern ähnlich sein. Wo so viele
Leute auf wesentlich engerem Raum zusammenleben.
Ja, ähnliche Erfahrungen habe ich auch gemacht, als ich in die Stadt zurück zog. Die Anonymität kannte ich noch von früher, aber der Umgang von und mit Kindern hat sich in den letzten Jahrzehnten leider gar nicht zum Vorteil entwickelt. Ich habe wirklich Sorge, wo das noch hinführen wird.
Ich kenne übrigens in meinem Hochhaus, in dem "nur" 18 Parteien wohnen, auch kaum jemanden. Gerade mal meinen direkten Nachbarn würde ich wohl auf der Straße identifizieren können ...
Natürlich Aufmerksamkeitssuche. Wenn schon nicht die Eltern auf einen achten, dann soll wenigstens die Welt sehen, zu was man fähig ist. Aber dann wird man natürlich auch von Eltern und anderen nahe stehenden Personen geprägt. Wenn die Mutter fröhlich ihre Zigarettenkippen durch die Innenstadt schnipst oder der Vater gerne mal seinen Müll im Keller eines anderen abläd, woher soll man dann die Vorbilder nehmen? Hauptsache, es gehört einem nicht selber. Der Rest ist egal.
Hier laufen die Kinder (ab ca 3 Jahren) in Gruppen jeden Alters rum. Rasselbanden. D.h. die "großen 10 Jährigen" kümmern sich um die Kleinen.
Letztes Jahr hat so eine ca 25 Kider starke Horde aus
geklautemSperrmüll ein Baumhausauf privatem Geländegebaut.Und was für eines. Das war schon echt toll!
Wahrscheinlich hätte ich als Mutter die zusammenpfeifen müssen, damit sie das alles schön wieder zurücktragen.
(Hätten die auch gemacht. Hier auf dem Dorf hört man nämlich noch auf Erwachsene.)
Hab ich aber nicht. Ich hab Zwerg erklärt, wo er Nägel in meinem Keller findet. Die waren denen nämlich ausgegangen.
Die Hammer hatten sie sich von ihren Papas "ausgeliehen". Da stand ein kompletter Werkzeugkasten dort.
Die Großen haben zusammengebaut, die etwas Kleineren angereicht. Die ganz Kleinen haben so sinnbefreite Aufgaben bekommen,
um sie zu beschäftigen - doch, die hatten das gut im Griff dort!
Natürlich gab es dann irgendwann Ärger, als ein spaßbefreiter Erwachsener das gesehen hat. Aber auch das gehört dazu.
Und sie waren wochenlang (meiner Meinung nach gut) beschäftigt.
Hier kann man noch rumstreunern, Mist bauen und sich austoben.
Hier achtet aber auch jeder Erwachsene auf jedes Kind.
Sehe ich ein Kind, das Mist macht, bekommt es Ärger von mir.
Wird mein Sohn gesehen, wie er Mist macht, bekommt er den Anschiß von jemand anderem.
Eine afrikanische Weisheit sagt: "Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen."
Und ich glaube, das ist richtig.
Wenn ich meine Omi besuche, die in einer mittelgroßen Stadt lebt, gehe ich mit dem Zwerg dort in der Gegend gern mal
auf den Spielplatz zum Toben.
Das ist eine riesige Grünanlage, die sehr gepflegt ist mit verschiedenen Spielplätzen. Am Rand der Grünanlage stehen
Unmengen von Hochhäusern. Man sieht Kinderfahrräder, Laufräder, Kinderwägen im Flur. Einzig Kinder sieht man nicht.
Nicht in der Anlage, nicht auf dem Spielplatz. Da müssen Hunderte Kinder wohnen! Wo sind die alle? Ich verstehe das nicht.
Die Wände der Hochhäuser sind alle vollgesprayt oder beschmiert.
Bei uns hier ist im Verhältnis ähnlich viel Platz. Hier sind immer Gören unterwegs, liegt auch immer Spielzeug rum, was
genommen und liegengelassen wird für die Nächsten. Vorgestern veranstalteten sie ein Picknick, jeder brachte etwas
von zuhause an und dann saßen die da auch Decken wie die Großen und teilten. Sicher, das haben sie uns Großen
abgeschaut. Irgendwann im Laufe des Tagen treffen sich dort Mütter und irgendwer holt ne Kanne Kaffee.
Ich verstehe nicht, wieso das dort in der Stadt nicht klappt.
Genausowenig wie ich nachvollziehen kann, daß es Menschen gibt, die ihre Nachbarn nicht kennen.
Hier kennt jeder jeden - und weiß auch noch alles über den. Und wenn es was Neues gibt, verbreitet
sich das auch in windeseile. Aber das müsste soch in solchen Hochhäusern ähnlich sein. Wo so viele
Leute auf wesentlich engerem Raum zusammenleben.
Ich kenne übrigens in meinem Hochhaus, in dem "nur" 18 Parteien wohnen, auch kaum jemanden. Gerade mal meinen direkten Nachbarn würde ich wohl auf der Straße identifizieren können ...