alex_blue - 11. Dez, 20:56

Naja, lautes Musikhören ist auch nicht gestattet bei uns - aber - wen kümmerts :-(

Mir selbst ist es dermaßen unangenehm, wenn fremde Leute in der S-Bahn meine Gespräche mitbekommen (würden), so daß ich da immer sehr kurzangebunden bin, wenn doch mal jemand anruft (kommt glücklicherweise selten vor). Mich nervt es auch ziemlich, wenn sich jemand stundenlang in deutlicher Lautstärke da ausbereitet.
Aber, ehrlich gesagt: Lautes Tekkno-Gedöhns finde ich noch unangenehmer.

Herr B. - 11. Dez, 21:07

Tatsächlich "nicht gestattet"? In den Bahnen hier in der Stadt sieht man neuderdings auch Aufkleber mit Slogans, die um Rücksichtnahme bitten, also nicht so laut Musik hören, nicht essen usw. Aber das sind nicht mehr als gut gemeinte Appelle ohne irgendwelche Folgen - und ohne Ergebnisse.
Techno oder lautes Geschrei - Rücksichtnahme scheint generell in der heutigen Zeit ein Fremdwort zu sein. Nur wer laut ist und auffällt, hebt sich aus der Masse ab und ist cool.
alex_blue - 11. Dez, 23:10

Stimmt, Du hast recht, es sind mehr so "bitte, bitte"-Schilder.
Da gebe ich Dir völlig recht - Rücksichtnahme scheint mitlerweile ein Fremdwort zu sein. Und zwar durch alle Altersgruppen/Geschlechter/Schichten.
Herr B. - 12. Dez, 06:46

Eine schlimme Entwicklung. Woran liegt das nur? Ich dachte immer, das liegt vor allem auch an der Großstadtatmosphäre.
alex_blue - 12. Dez, 09:33

Mh, gute Frage. Ob es an Großstadt liegt, kann ich nicht so wirklich beurteilen. Kann aber durchaus sein. Bei uns im Städtchen empfinde ich es als deutlich angenehmer, als in F, da ist es gaaaanz schlimm. Die ganze Stadt ist ein Hort der Unfreundlichkeit. Als mein Freund damals neu nach F gezogen war, dachte er erst, die haben alle was gegen ihn, bis er dann rausbekam - nee, die sind immer so.
Ist vielleicht die Anonymität. Was jucken mich die anderen, kenne ich eh nicht.
Also ich bin anders erzogen !
Herr B. - 12. Dez, 09:47

Genau das denke ich auch. In kleinen Orten/Dörfern habe ich ebenfalls ganz andere Beobachtungen gemacht als hier in der Hauptstadt. Natürlich ist der Berliner an sich auch kein Musterbeispiel an Freundlichkeit, aber die Art und Weise, wie hier insgesamt miteinander umgegangen wird, ist schon sehr rauh. Dazu muss man nur mal morgens in den Bus oder die Bahn steigen und schauen, wie da gedrängelt, geschubst und gemeckert wird. Und weil es so schön ist, hatte ich vorhin einen etwa 15-Jährigen im Zug, der seinen (ach so toll klingenden) Handy-Lautsprecher auf volle "Leistung" gestellt hatte und Sido hörte ...

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