Das sind offensichtlich gerade überall die gleichen Bilder. Gestern stand bei uns ein Bericht in der Zeitung, nach dem nun das obligatorische Osterfeuer in einem unserer Stadtteile in Zukunft nicht mehr stattfinden wird. In diesem Jahr hat es, wie schon so oft, wieder wilde Schlägereien gegeben, die von den Verantwortlichen nicht in den Griff zu kriegen waren. Die Polizei hat die Schläger zwar mitgenommen, nach zwei Stunden waren sie aber wieder da und aggressiver als zuvor. Nun also kein Osterfeuer mehr. Es ist nicht das erste Dorffest, dass aufgrund dieser Jugendlichen abgesagt worden ist, in besagtem Stadtteil findet inzwischen fast nichts mehr statt. Schade. Und auf diese Weise haben die Jugendlichen erreicht, was sie bezwecken wollten. Die Dorfgemeinschaft leidet. Ich bin mir nicht sicher, dass diese (durchaus verständliche) Reaktion wirklich die richtige ist.
Auch ich habe versucht, meinen Kindern beizubringen, dass nur ein friedliches Mit- und Nebeneinander auf Dauer sinnvoll ist. Sie haben es auch verstanden. Ich frage mich nur trotzdem manchmal beim Blick in die Welt, ob ich nicht doch einen Fehler gemacht habe in der Erziehung und ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, ihnen beizubringen, wie man die Ellenbogen einsetzt. Ich habe manchmal Angst um sie.
Die Frage ist durchaus berechtigt und beschäftigt mich auch. Mein Sohn wächst sehr behütet und in einer fast dörflichen Atmosphäre auf. Er bekommt zwar vereinzelt ein paar Pöbeleien der Halbstarken mit, aber ansonsten ahnt er vermutlich nicht mal, was "da draußen" - und das ist ja in seiner unmittelbaren Umgebung - so abgeht. Wie viel Ellenbogen ist gut und notwendig? Kommen wir mit einem Stil á la Walldorf-Schule weiter? Oder ist Härte gefragt, um heutzutage bestehen zu können? Wenn ich sehe und lese, was sich abends und nachts allein schon in meinem Viertel abspielt (ehemalige Sozialwohnungen mit hohem Ausländer- und Hartz-IV-Empfänger-Anteil) und dann die generelle Entwicklung in unserem Lande beobachte, mache ich mir auch Sorgen um meinen Sohn.
Auch ich habe versucht, meinen Kindern beizubringen, dass nur ein friedliches Mit- und Nebeneinander auf Dauer sinnvoll ist. Sie haben es auch verstanden. Ich frage mich nur trotzdem manchmal beim Blick in die Welt, ob ich nicht doch einen Fehler gemacht habe in der Erziehung und ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, ihnen beizubringen, wie man die Ellenbogen einsetzt. Ich habe manchmal Angst um sie.