Mit einem hat deine Chefin aber doch recht: laß den Kopf nicht hängen! Möglichkeiten bieten sich immer wieder - wenn nicht in deiner Behörden, dann eben woanders. Nur Mut! Liebe Grüße
:-) Na klar, den Kopf werde ich nicht in den Sand stecken, und inzwischen habe ich mich auch innerlich mit der Absage abgefunden. Was mich ärgert, sind diese dahin geworfenen Versprechungen, bei denen man schon vorher weiß, dass sie nicht gehalten werden können. Das ist nichts Persönliches, denn ähnliche Äußerungen haben hier auch schon andere Kollegen zu hören bekommen, aber es macht halt unglaubwürdig und schadet dem Vertrauensverhältnis. Und da erwarte ich eigentlich von einer Abteilungsleiterin (und die kommt hier in meiner Behörde direkt unter der Geschäftsführung) etwas mehr ...
Stimme Dir voll zu ! Tröstende, aufmunterte Worte sind ja völlig ok und angebracht, aber keine inhaltsleeren Hülsen, bei denen sowieso bekannt ist, was man davon halten kann. Sowas kann man von jemanden in einer solchen Führungsposition absolut erwarten.
Sie soll sich lieber mit Dir zusammen setzen und einen Entwicklungsplan erarbeiten, wenn es sowas bei Euch gibt ?
Die Idee mit dem Wechsel in eine andere Behörde finde ich interessant, in Berlin sollte es davon ja auch ausreichend geben, oder?
Ja, Behörden gibt es hier wie Sand am Meer, aber die Probleme sind überall ähnlich: Entwicklungspläne machen hier keinen Sinn, da eine einfache Höherbewertung einer Stelle mit dem damit dann verbundenen höheren Gehalt nicht funktioniert. Wird eine Stelle höher bewertet, muss man sich, auch als Stellenhinhaber, auf diese Stelle neu bewerben. Und es steht in den Sternen, ob man dann ausgewählt wird. Man kann zwar ein wenig "Einfluss nehmen", indem man etwas trickst und die Ausschreibung so gestaltet, dass sich nur wenige Personen bewerben können, aber eine Garantie ist das noch lange nicht.
Und wenn ich dann solche Statements höre, von wegen: "Wir werden schon was für Sie machen!", dann kann ich nur innerlich abwinken.
Die Bewerbung meinerseits auf eine höherwertige andere Stelle scheitert wiederum fast immer schon daran, dass ich in meiner Funktionsebene gar nicht bewerbungsberechtigt bin. Man geht einfach (fälschlicherweise) schon davon aus, dass Personen in meiner Funktionsebene für höherwertige Tätigkeiten nicht geeignet sind. Da ist dieses System hier ziemlich krank!
Ääääh okay. Jetzt weiß ich wieder, wieso ich nicht im ÖD arbeiten möchte....
Das ist ja echt krank.
Wie demotivier ich meine Leute am effektivsten ? Wie sorge ich dafür, daß Leistungsträger und -erbringer auf keinen Fall bevorzugt behandelt werden (wobei dies eher mit "gerecht" gleichzusetzen wäre)....
Ich kenne solche Beispiele auch von meinem Ex-Ex und einer Freundin, aber soooo krass dann noch nicht.
Und schlimm finde ich, daß diese Kultur ja überlebt. Alle, die leisutngsbereit und motiviert sind, verlassen (sofern möglich) die Behörden so rasch wie möglich wieder, nachdem sie erkannt haben, daß da nix zu reißen ist. Was bleibt übrig: die, die (wieso auch immer) keine andere Möglichkeit haben (demotiviert, desillusioniert), und die 9-5 Jobber....
Bei solchen Anreizen kann ich ja fast verstehen, wieso da oft nur Dienst nach Vorschrift läuft.
Dieses Stellensystem ist mir sowieso ein Rätsel. Ich bin es gewohnt (und halte das für völlig natürlich) daß ich eine bestimmte Arbeit mache. Diese Arbeit erledige ich dann befriedigend, gut oder sehr gut. Im Idealfall engagiere ich mich und baue die Arbeit aus, übernehme neue Verantwortungen, engagiere mich in weiteren Gebieten, blicke über den Tellerand. Dieses Engagement wird dann (hoffentlich) entsprechend belohnt.
Wozu braucht es dazu denn eine (neue) Stelle ?? Wieso sind dazu Formalien notwendig ? Kapiere ich echt nicht.
Du hast es absolut richtig beschrieben - das System ist krank und Leistung lohnt sich nur in den wenigsten Fällen und auch meist nur dann, wenn man entweder Beziehungen oder eine gewisse Funktionsebene erreicht hat. Denn da greifen dann die von mir beschriebenen Regularien nicht mehr.
Das heißt, auch wenn ich seit fast fünf Jahren Dinge tue, die mit meiner Stelle nicht das Mindeste zu tun haben und weit über das hinaus gehen, was ich in meiner Ebene zu verantworten hätte, spielt das bei einer möglichen Beförderung keine Rolle. Denn da wird nach Aktenlage entschieden (so heißt das tatsächlich hier im Amtsdeutsch), und aus denen gehen solche Sachen natürlich nicht hervor.
Dazu kommt noch ein unfaires Beurteilungssystem, das im Kern zwar gut gedacht ist, aber im Haus nicht gelebt wird, weil mit unterschiedlichen Maßstäben gemessen wird. Und wenn eine Ausschreibung stattfindet, werden diese Beurteilungen nun mal mit zugrunde gelegt. Da hat der Pech, dessen Vorgesetzter etwas strenger beurteilt und der damit vielleicht einen Punkt weniger hat als eine anderer Kandidat.
Was ich damit sagen will: Mit Gerechtigkeit und Objektivität hat die Stellenbesetzung hier im Haus herzlich wenig zu tun. Daher kann ich mir keine Hoffnungen machen, auf normalem Wege wenigstens mal eine Stufe höher zu kommen. Egal, wie ich mich hier engagiere. Ich bin nur halt nicht der Typ, der Dienst nach Vorschrift macht und sich ggf. für nicht zuständig erklärt.
"Ich bin nur halt nicht der Typ, der Dienst nach Vorschrift macht und sich ggf. für nicht zuständig erklärt."
Genau deshalb könnte ich da nicht arbeiten, glaube ich.
Ich bewundere Dich dafür !
Natürlich ist hier auch nicht alles rosig, vor allem momentan nicht, aber der persönliche Einsatz und das Engagement finden eben durchaus ihren Niederschlag.
Ich hatte ja im Vorfeld schon einiges über das Behördendasein gehört, das es aber so schlimm ist, hätte ich dann doch nicht vermutet. Letztlich hält mich momentan dort hauptsächlich der sichere Arbeitsplatz und die Gewissheit, pünktlich das Geld auf dem Konto zu haben. Eine ähnliche Einstellung haben vor allem die, die noch nicht so lange dabei sind und aus der freien Wirtschaft kommen. Andere, die ihr Leben lang dort arbeiten, sehen das ganz anders. Da kann man schon interessante Studien treiben *g*
Sie soll sich lieber mit Dir zusammen setzen und einen Entwicklungsplan erarbeiten, wenn es sowas bei Euch gibt ?
Die Idee mit dem Wechsel in eine andere Behörde finde ich interessant, in Berlin sollte es davon ja auch ausreichend geben, oder?
Und wenn ich dann solche Statements höre, von wegen: "Wir werden schon was für Sie machen!", dann kann ich nur innerlich abwinken.
Die Bewerbung meinerseits auf eine höherwertige andere Stelle scheitert wiederum fast immer schon daran, dass ich in meiner Funktionsebene gar nicht bewerbungsberechtigt bin. Man geht einfach (fälschlicherweise) schon davon aus, dass Personen in meiner Funktionsebene für höherwertige Tätigkeiten nicht geeignet sind. Da ist dieses System hier ziemlich krank!
Das ist ja echt krank.
Wie demotivier ich meine Leute am effektivsten ? Wie sorge ich dafür, daß Leistungsträger und -erbringer auf keinen Fall bevorzugt behandelt werden (wobei dies eher mit "gerecht" gleichzusetzen wäre)....
Ich kenne solche Beispiele auch von meinem Ex-Ex und einer Freundin, aber soooo krass dann noch nicht.
Und schlimm finde ich, daß diese Kultur ja überlebt. Alle, die leisutngsbereit und motiviert sind, verlassen (sofern möglich) die Behörden so rasch wie möglich wieder, nachdem sie erkannt haben, daß da nix zu reißen ist. Was bleibt übrig: die, die (wieso auch immer) keine andere Möglichkeit haben (demotiviert, desillusioniert), und die 9-5 Jobber....
Bei solchen Anreizen kann ich ja fast verstehen, wieso da oft nur Dienst nach Vorschrift läuft.
Dieses Stellensystem ist mir sowieso ein Rätsel. Ich bin es gewohnt (und halte das für völlig natürlich) daß ich eine bestimmte Arbeit mache. Diese Arbeit erledige ich dann befriedigend, gut oder sehr gut. Im Idealfall engagiere ich mich und baue die Arbeit aus, übernehme neue Verantwortungen, engagiere mich in weiteren Gebieten, blicke über den Tellerand. Dieses Engagement wird dann (hoffentlich) entsprechend belohnt.
Wozu braucht es dazu denn eine (neue) Stelle ?? Wieso sind dazu Formalien notwendig ? Kapiere ich echt nicht.
Das heißt, auch wenn ich seit fast fünf Jahren Dinge tue, die mit meiner Stelle nicht das Mindeste zu tun haben und weit über das hinaus gehen, was ich in meiner Ebene zu verantworten hätte, spielt das bei einer möglichen Beförderung keine Rolle. Denn da wird nach Aktenlage entschieden (so heißt das tatsächlich hier im Amtsdeutsch), und aus denen gehen solche Sachen natürlich nicht hervor.
Dazu kommt noch ein unfaires Beurteilungssystem, das im Kern zwar gut gedacht ist, aber im Haus nicht gelebt wird, weil mit unterschiedlichen Maßstäben gemessen wird. Und wenn eine Ausschreibung stattfindet, werden diese Beurteilungen nun mal mit zugrunde gelegt. Da hat der Pech, dessen Vorgesetzter etwas strenger beurteilt und der damit vielleicht einen Punkt weniger hat als eine anderer Kandidat.
Was ich damit sagen will: Mit Gerechtigkeit und Objektivität hat die Stellenbesetzung hier im Haus herzlich wenig zu tun. Daher kann ich mir keine Hoffnungen machen, auf normalem Wege wenigstens mal eine Stufe höher zu kommen. Egal, wie ich mich hier engagiere. Ich bin nur halt nicht der Typ, der Dienst nach Vorschrift macht und sich ggf. für nicht zuständig erklärt.
Genau deshalb könnte ich da nicht arbeiten, glaube ich.
Ich bewundere Dich dafür !
Natürlich ist hier auch nicht alles rosig, vor allem momentan nicht, aber der persönliche Einsatz und das Engagement finden eben durchaus ihren Niederschlag.