Klar ist es toll, unter den letzten gewesen zu sein, aber knapp vorbei ist eben auch daneben. Somit ist es völlig okay, daß Du jetzt erst mal total enttäuscht bist !
Wenn Du dann bißchen drüber hinweg bist:
Ich würde auf jedenfall anfangen, mich umzuschauen. IT-Unternehmensberatungen zB., da zieht der Markt derzeit wieder an. Aus meiner Vergangenheit weiß ich, daß da durchaus Quereinsteiger genommen werden.
Oder vielleicht wolltest Du schon immer mal was völlig anderes tun ? Vielleicht wäre dafür ja auch jetzt die Gelegenheit.
Aber jetzt erst mal schöne Tage mit Deinem Sohn !!
Danke Dir :-) Klar, es kann schon spannend sein, etwas anderes auszuprobieren, aber gerade in meiner derzeitigen Situation bin ich darauf angewiesen, dass das Gehalt regelmäßig fließt, auch wenn es sehr wenig ist, und ich mir keine Gedanken um den Job machen muss. Und wenigstens DAS ist hier gegeben. Darum tue ich mich schwer, mich außerhalb der Behörde umzuschauen. Neu angefangen habe ich schon mehrfach, daran sollte es nicht scheitern. Aber wenn das den Bach runtergeht, stehe ich völlig mittellos da. Soll/Kann ich dieses Risiko mit 42 noch eingehen?
Hallo lieber Herr B.,
hinter den Kulissen hab ich auch Däumchen gedrückt, wenn auch aufgrund einschlägiger Erfahrung nicht besonders euphorisch, dass es was hilft. Die sprechen nämlich genau die Sprache, die du gerade am eigenen Leib erlebst.
Frag mich nicht, in wievielen Endrunden ich schon war - manchmal so angeblich endgültig, dass kein Risiko mehr offen schien. Und letztlich genauso endlich von Zack auf Gleich raus. Fundierte Qualifikation schlug dabei öfter abträglich als zuträglich zu Buche. Das Fell wird darüber merklich dünner - einerseits. Andererseits wird's dicker. Ich glaube schon lange nicht mehr an Fairness im üblichen Sinn. Und kann Aggressionen angesichts erlebter Ungerechtigkeit sehr gut verstehen. Die bleiben gar nicht aus, auch wenn einem die Vernunft sagt, dass sie völlig sinnlos sind.
Heute - und ich bin fast 3 Jahre älter als du und hab seit Jahren keinen sicheren Job vorzuweisen - sehe ich es so: Dieses System ist ein völlig abgedrehter Wasserkopf, in dem es längst nicht mehr darum geht, dass sinnvoll gearbeitet wird. Da werden ganz andere Belange bedient, nämlich solche, die den Wasserkopf erhalten helfen. Meine Konsequenz daraus: Findet man darin ein Plätzchen, das einen ernährt und absichert, ist das fein. Man bezahlt jedoch in der Regel ziemlich hohen persönlichen Preis, eben weil Wasserkopf das ist, was er ist. Findet man solches Plätzchen nicht, kommt man auch durch - materiell wesentlich ärmer, persönlich dafür intakter. Und je selbstverständlicher man letzteres als ebenso gangbaren wie legitimen Weg akzeptiert, desto weniger Frust darüber frisst einen auf, dass man anscheinend systemuntauglich ist.
Du hast recht - deine Chancen, im Wasserkopf einen Platz zu finden, der dir Erfolgsweg bescheinigt, verschlechtern sich von Tag zu Tag. Aber vielleicht ist dein Lebensziel ganz anders gelagert? Angenommen, da wartet etwas größeres, weil bedeutsameres auf dich, wäre es reine Verschwendung, wenn du lautlos im System verschwändest.
Weißt du, mittlerweile bin ich davon überzeugt: Wenn im Außen nichts klappt, was nach Adam Riese doch partout klappen sollte - dann muss man im Innen suchen, weil dort der eigentliche Schlüssel zum Glück liegt. Ich hoffe, dein sicherer Job lähmt dich nicht zu sehr, ganz anderen Ansatz in Erwägung zu ziehen. Und wer weiß, vielleicht findet sich ja ausgerechnet bei Jugenherbergsabenteuern der Hebel, der bislang verborgen blieb.
Ärgere dich ruhig - es ist und bleibt eine Schweinerei, dass mit Hoffnungen und Potentialen gespielt wird, als sei der eine Job wichtiger als diese. Ich finde allein schon solche Bewerbungsverfahren absolut unwürdig. Liegt doch auf der Hand, dass man auf solchem Weg über Leichen hinweg nur Wasserkopf bedient. Der Frust darüber ist nicht der schlechteste Antrieb, nach echten, weil sinnvollen Möglichkeiten zu suchen. Und Geld, so schön es ist, wenn man genug davon verdient, war noch nie ein Kriterium für Sinn.
Genug. ;o) Ich wünsche dir und deinem Junior wunderschöne Tage, an denen ihr das Leben so entdeckt und genießt, wie es wirklich ist. sun-ray
Danke Dir für Deine ausführlichen Zeilen. Dabei fällt mir gleich wieder ein, dass ich doch Dein Blog abonnieren wollte - auch wenn man bei Dir immer ein wenig Zeit braucht, um alles in Ruhe zu lesen :-)
Das, was Du schreibst, erfordert natürlich eine gewisse Sicht auf die Dinge des Lebens, die ich zwar durchaus nachvollziehen kann, aber (noch) nicht verinnerlicht habe. Dies würde jedoch manches vereinfachen und Wichtigkeiten in einem anderen Licht erscheinen lassen. Meine Beziehung zu E. leistet da schon ein Stück weit ihren Beitrag, und die (schlechten) Erfahrungen des Lebens tun ihr Übriges.
Also nehme ich es, wie es kommt, freue mich auf das nächste Studiensemester, das jetzt beginnt, und lasse den Ärger Ärger sein ... Ab morgen ;-)
das tut mir aufrichtig leid !!!
Klar ist es toll, unter den letzten gewesen zu sein, aber knapp vorbei ist eben auch daneben. Somit ist es völlig okay, daß Du jetzt erst mal total enttäuscht bist !
Wenn Du dann bißchen drüber hinweg bist:
Ich würde auf jedenfall anfangen, mich umzuschauen. IT-Unternehmensberatungen zB., da zieht der Markt derzeit wieder an. Aus meiner Vergangenheit weiß ich, daß da durchaus Quereinsteiger genommen werden.
Oder vielleicht wolltest Du schon immer mal was völlig anderes tun ? Vielleicht wäre dafür ja auch jetzt die Gelegenheit.
Aber jetzt erst mal schöne Tage mit Deinem Sohn !!
hinter den Kulissen hab ich auch Däumchen gedrückt, wenn auch aufgrund einschlägiger Erfahrung nicht besonders euphorisch, dass es was hilft. Die sprechen nämlich genau die Sprache, die du gerade am eigenen Leib erlebst.
Frag mich nicht, in wievielen Endrunden ich schon war - manchmal so angeblich endgültig, dass kein Risiko mehr offen schien. Und letztlich genauso endlich von Zack auf Gleich raus. Fundierte Qualifikation schlug dabei öfter abträglich als zuträglich zu Buche. Das Fell wird darüber merklich dünner - einerseits. Andererseits wird's dicker. Ich glaube schon lange nicht mehr an Fairness im üblichen Sinn. Und kann Aggressionen angesichts erlebter Ungerechtigkeit sehr gut verstehen. Die bleiben gar nicht aus, auch wenn einem die Vernunft sagt, dass sie völlig sinnlos sind.
Heute - und ich bin fast 3 Jahre älter als du und hab seit Jahren keinen sicheren Job vorzuweisen - sehe ich es so: Dieses System ist ein völlig abgedrehter Wasserkopf, in dem es längst nicht mehr darum geht, dass sinnvoll gearbeitet wird. Da werden ganz andere Belange bedient, nämlich solche, die den Wasserkopf erhalten helfen. Meine Konsequenz daraus: Findet man darin ein Plätzchen, das einen ernährt und absichert, ist das fein. Man bezahlt jedoch in der Regel ziemlich hohen persönlichen Preis, eben weil Wasserkopf das ist, was er ist. Findet man solches Plätzchen nicht, kommt man auch durch - materiell wesentlich ärmer, persönlich dafür intakter. Und je selbstverständlicher man letzteres als ebenso gangbaren wie legitimen Weg akzeptiert, desto weniger Frust darüber frisst einen auf, dass man anscheinend systemuntauglich ist.
Du hast recht - deine Chancen, im Wasserkopf einen Platz zu finden, der dir Erfolgsweg bescheinigt, verschlechtern sich von Tag zu Tag. Aber vielleicht ist dein Lebensziel ganz anders gelagert? Angenommen, da wartet etwas größeres, weil bedeutsameres auf dich, wäre es reine Verschwendung, wenn du lautlos im System verschwändest.
Weißt du, mittlerweile bin ich davon überzeugt: Wenn im Außen nichts klappt, was nach Adam Riese doch partout klappen sollte - dann muss man im Innen suchen, weil dort der eigentliche Schlüssel zum Glück liegt. Ich hoffe, dein sicherer Job lähmt dich nicht zu sehr, ganz anderen Ansatz in Erwägung zu ziehen. Und wer weiß, vielleicht findet sich ja ausgerechnet bei Jugenherbergsabenteuern der Hebel, der bislang verborgen blieb.
Ärgere dich ruhig - es ist und bleibt eine Schweinerei, dass mit Hoffnungen und Potentialen gespielt wird, als sei der eine Job wichtiger als diese. Ich finde allein schon solche Bewerbungsverfahren absolut unwürdig. Liegt doch auf der Hand, dass man auf solchem Weg über Leichen hinweg nur Wasserkopf bedient. Der Frust darüber ist nicht der schlechteste Antrieb, nach echten, weil sinnvollen Möglichkeiten zu suchen. Und Geld, so schön es ist, wenn man genug davon verdient, war noch nie ein Kriterium für Sinn.
Genug. ;o) Ich wünsche dir und deinem Junior wunderschöne Tage, an denen ihr das Leben so entdeckt und genießt, wie es wirklich ist.
sun-ray
Das, was Du schreibst, erfordert natürlich eine gewisse Sicht auf die Dinge des Lebens, die ich zwar durchaus nachvollziehen kann, aber (noch) nicht verinnerlicht habe. Dies würde jedoch manches vereinfachen und Wichtigkeiten in einem anderen Licht erscheinen lassen. Meine Beziehung zu E. leistet da schon ein Stück weit ihren Beitrag, und die (schlechten) Erfahrungen des Lebens tun ihr Übriges.
Also nehme ich es, wie es kommt, freue mich auf das nächste Studiensemester, das jetzt beginnt, und lasse den Ärger Ärger sein ... Ab morgen ;-)