Steuerschuld
Es ist wirklich erstaunlich, wie viele Leute es in unserem Land zu geben scheint, die mehr Steuern hinterziehen, als ich je im Leben überhaupt verdienen werde. Warum bekommen Menschen, die ohnehin schon Gehälter jenseits von Gut und Böse erhalten, den Hals nicht voll und müssen den Staat betrügen? Sicherlich ist das Steuersystem in unserem Land nicht das beste, aber rechtfertigt das Hinterziehung? Gerade die Reichen bezahlen die Steuern doch ohnehin aus ihrer Portokasse. Nicht umsonst kann Herr Zumwinkel so großzügig auf sein restliches Gehalt von rund 1 Mio. Euro verzichten.
Ich würde gern mal sehen, wie der gute Mann mit 200 Euro Kostgeld im Monat auskommt. Vermutlich müsste er spätestens nach drei Tagen betteln gehen. Wäre doch ein tolles Thema für eine neue Show a la Dschungel-Camp: Ich bin ein Millionär, gebt mir was zu essen!
Ich würde gern mal sehen, wie der gute Mann mit 200 Euro Kostgeld im Monat auskommt. Vermutlich müsste er spätestens nach drei Tagen betteln gehen. Wäre doch ein tolles Thema für eine neue Show a la Dschungel-Camp: Ich bin ein Millionär, gebt mir was zu essen!
Herr B. - 21. Feb, 07:09
deprifrei-leben - 21. Feb, 19:33
Bei Herrn Zumwinkel ist es ja noch erstaunlicher, weil ich es eher solchen Leuten wie Herrn Ackermann zugetraut hätte. Zumwinkel wirkte fast bis zum Ende als sozialer Manager, der nicht auf Billiglöhne setzte und den Mindestlohn in seiner Branche durchsetzte, warscheinlich die letzte Grosstat von ihm.
Ich verstehe auch nicht, was ihn dazu geritten hat, eine mickrige Million zu hinterziehen, wenn man es in Relation zu seinen anderen vielen Millionen sieht. Wobei für mich würde eine Million bedeuten, dass ich ruhiger schlafen könnte. Für Zumwinkel bedeutet die eine Million viele schlaflose Nächte.
Ich verstehe auch nicht, was ihn dazu geritten hat, eine mickrige Million zu hinterziehen, wenn man es in Relation zu seinen anderen vielen Millionen sieht. Wobei für mich würde eine Million bedeuten, dass ich ruhiger schlafen könnte. Für Zumwinkel bedeutet die eine Million viele schlaflose Nächte.
Herr B. - 21. Feb, 19:47
Ich fürchte, wenn man nur lange genug recherchieren könnte, würde es kaum jemanden geben, der nicht irgendwie, irgendwo seine Schäfchen ins Trockene zu bringen versucht, egal, wie sozial er sich nach außen darstellt. Nicht umsonst gibt es fast jeden Monat irgendwelche Skandale in diese Richtung. Und das werden wir nicht ändern können, das ist einfach unsere Gesellschaft. Leider.
Und dann werden auch noch alle Lebensmittel, Strom, Benzin usw. drastisch teurer und ich soll mir anhören, dass die tolle Konjunktur uns allen hilft ...
Und ich denke nicht, dass es den meisten Menschen darum geht, Steuern zu hinterziehen, sondern eben NUR das zu zahlen, was vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist. Das ist bei den komplizierten Regelungen schwer genug. Zu verschenken haben wir eben nichts mehr. Deswegen muss es unbedingt gerechter werden.
Das ist etwas, was mich dazu bringt zu fragen, ist es wirklich jetzt so? Ist es nicht eher so, dass die Menschen generell nicht Steuern zahlen wollen, weil sie den Eindruck haben, mit ihren Steuern wird alles gemacht, nur nichts für sie selbst. Es hat noch nie einen Staat gegeben, in dem freiwillig und gerne gezahlt wurde. Wir sind ein Staat wie ein Selbstbedienungsladen geworden, das Gemeinwohl wird nur dann als etwas Positives angenommen, wenn es einem selber auf die Füße hilft. Wenn wir etwas geben müssen, was wir nicht in irgendeiner Form von der Gesellschaft erstattet bekommen, dann wittern wir Verrat. Natürlich ist es verwerflich wenn sich, da sie ja eigentlich eine Vorbildfunktion haben sollen, Manager und Politiker die Taschen vollstopfen. Aber, bring du mir den Menschen der nicht vom großen Wurf träumt. Das hier mit aller HÄRTE und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln ein Strafverfahren erfolgen müsste, ist ohne Frage. Aber und da denke ich dann auch wieder etwas allgemeiner, was ich den Großen ankreide, kann ich nicht im Kleinen genauso begehen. Die Steuerhinterziehung ist KEIN Kavaliersdelikt, weder im Kleinen noch im Großen und es muss ohne ansehen der Person gleich nach den Buchstaben des Gesetzes geahndet werden.
„...geht, Steuern zu hinterziehen, sondern eben NUR das zu zahlen, was vom Gesetzgeber vorgeschrieben ist.“
Wenn jeder wirklich das zahlen würde, was an Gesetzesvorschrift abverlangt wird, dann würden nicht so viele bei der Steuererklärung schummeln oder schönrechnen oder wie auch immer man das bezeichnen will. Es steht aber eben auch außer Frage, dass mit den gezahlten Geldern vernünftig und nachvollziehbar gewirtschaftet werden muss. Was das Steuerkonzept anbelangt, da haben wir erheblichen Bedarf an Änderungen. Aber dazu muss gleichzeitig auch der Rest der Gesetze und Vorschriften von seinen Auslegungsbestimmungen und sonstigen Regeln befreit werden. So ein Objekt kann man aber nur angehen, wenn man bereit ist alle, ohne Ansehen gleichzuschalten.
???"Jeder denkt nur an sich, nur ich, ich denke an mich."???
Ich stimme Dir zu, dass die gleichen Regeln natürlich für alle gelten müssen. Und dass man "vom großen Wurf" träumt, ist auch nicht verwerflich. Nur behaupte ich für mich, dass ich den sicherlich nicht durch Betrug erreichen möchte. Ich kenne in meinem Umfeld niemanden, der in Saus und Braus lebt, alle sind brave Steuerzahler, die sich freuen, am Jahresende 2,50 Euro vom Fiskus erstattet zu bekommen. Wird man erst maßlos, wenn man ohnehin schon Geld ohne Ende hat? So wie Dagobert Duck? Ich für mich möchte nichts weiter, als mein Auskommen zu haben und nicht jeden Cent zwei Mal umdrehen zu müssen, so wie im Moment. Ich habe gar keine Chance, Steuern zu sparen, denn bei dem Einkommen zahle ich fast gar keine ... Und ich bin auch der Meinung, dass es mir früher besser ging. Bei den Spritpreisen fahre ich eben heute kein Auto mehr, bei den Preisen für Reisen kann ich mir keinen Flug mehr leisten und übernachte wieder in Jugendherbergen usw. usw. Also versuche ich doch um so mehr, Geld zu sparen, wo es geht. Und schaue mir meine Steuererklärung drei Mal an, bevor ich sie abgebe. Früher habe ich aus Faulheit, weil ich eine Versicherung nicht gefunden habe, gedacht, auf die 5 Euro Erstattung kannst Du verzichten. Das passiert mir heute nicht mehr!
Ob man mit zunehmendem Vermögen gieriger wird weis ich nicht, ich habe jedenfalls die Erfahrung im Leben gemacht, dass die Menschen, welche eh nicht viel haben, dass meiste geben, wenn es anderen nicht so gut geht. Es ist auch eine Frage der christlichen Einstellung oder Nächstenliebe oder wie auch immer man das bezeichnen will. Was unserer Gesellschaft da oben fehlt, ist der Bezug zum realistischen Leben. Denen wird es zu einfach gemacht und es wird zu lange toleriert, dass sie sich bedienen können wie sie möchten. Wenn wir also wollen, dass diese Gesellschaft sich ändert, dann dürfen wir schon im Kleinen nicht wegsehen, sondern müssen schon dort den Finger in die Wunde legen. Unsere Gesellschaft braucht wieder eine Moral.
Natürlich lässt sich immer irgendwo noch etwas sparen, so kaufe ich jetzt z. B. streng nach Sonderangeboten ein, auch wenn ich dadurch mal etwas länger mit dem Bus unterwegs bin. Markenprodukte gibt es schon lange nicht mehr in meinem Haushalt und McDonald's für Sohnemann wird nur genehmigt, wenn es Coupons dafür gibt ...
Mich ärgert nur, dass es einige gibt, die von Jahr zu Jahr weniger in der Tasche haben, während andere - ohne mehr zu leisten - das Geld scheffeln. Und an dieser Schieflage muss unbedingt etwas getan werden, sonst gibt es bald gar keinen Mittelstand mehr, sondern nur noch arm und reich.
Nachtrag:
Da fällt mir gerade ein, da habe ich neulich gelesen, dass Gemeinden schon von ihren Landesverwaltungen dazu aufgefordert werden, kein Bauland mehr auszuweisen, weil die die Leute wieder an die Städte binden wollen, um dort die Kräfte der Bevölkerung so zu konzentrieren, dass die Infrastrukturen auf dem Lande gekappt bzw. eingeschränkt werden können. Hört, hört! Klingt doch ganz nach preussischen Verhältnissen, nur ein bisschen eingeschränkter.