11
Apr
2009

Verzweiflung

"Jetzt kann ich verstehen, warum Du gegangen bist!"
Der Tag hatte gut begonnen - mein Sohn hatte seine Geschenke bei mir gesucht, das Spiel, dass ich ihm besorgt hatte, ausprobiert, wir waren zusammen spazieren .... Am Nachmittag fuhr er dann wieder nach Hause. Dort wollte er seine neuen Lautsprecher für den PC anschließen, was leider nicht funktioniert hat (ich vermute, die Dinger sind kaputt, leider habe ich sie hier bei mir nicht vorher ausprobiert - wer rechnet schon damit?). Da war er schon traurig. Dann stellte sich heraus, dass sein neues Spiel auf Vis.ta nicht läuft (ein im Netz leider oft genanntes Problem bei diesem Spiel). Da war er richtig geknickt. Er ging in die Küche, wo seine Mutter gerade bei der Arbeit war, und machte seinem Ärger Luft. Was dann passiert ist, kann ich nur vermuten, jedenfalls muss mal wieder ein Wort das andere gegeben haben und es fielen unschöne Bemerkungen ...
Mein Sohn war so traurig und gekränkt, dass er mich von seinem Zimmer aus anrief und meinte, er packe jetzt seine Sachen und würde sofort ausziehen. Ich habe versucht, ihn zu beruhigen, was mir nach einigen Minuten auch gelang. Er weiß, dass er, wenn er sich ungerecht behandelt fühlt und wütend ist, die "Schwachpunkte" seiner Mutter sehr gut ausnutzen und sie noch mehr reizen kann. Das ist ihm offenbar auch diesmal gelungen. Das Unschöne ist nur, dass meine Ex bei solchen Streits nie eigene Fehler zugibt und gern mal Tatsachen zu ihren Gunsten verdreht, so wie man ihr es auch ansonsten fast nie recht machen kann. Und genau DIESE Dinge hat mir heute Abend auch mein Sohn von ihr berichtet, ohne dass ich jemals mit ihm darüber gesprochen hätte. Das Ganze gipfelte dann in dem oben zitierten Satz ...
Ich verstehe ihn sooo gut, und kann es doch nur ganz vorsichtig zum Ausdruck bringen, um ihn nicht auch noch zu beeinflussen. In der letzten Stunde rief er mich noch vier Mal an, um seine Gedanken loszuwerden. Ich habe ihm immer wieder vorgeschlagen, doch erst mal eine Nacht darüber zu schlafen. Er wollte sich partout nicht beruhigen. Vor ein paar Minuten kam offenbar nun seine Mutter zu ihm ins Zimmer - seitdem schweigt mein Telefon. Ich hoffe, das ist ein gutes Zeichen. Ich gebe ihm immer wieder auf den Weg, dass man bestimmte Dinge zu seinen Eltern nun mal nicht sagt und er sich dann doch lieber heftig auf die Zunge beißen soll, auch wenn er sich zu dem Zeitpunkt ungerecht behandelt fühlt. Aber das fällt ihm sehr schwer.
Apropos Telefon, das war auch so ein Argument: Er sagt, seine Mutter würde immer lauschen, wenn er mit mir telefoniert. Auch DAS kenne ich sehr gut. Bei mir waren es immer die Mails, die ich an Bekannte, Kommilitonen, Freunde schrieb, die ständig überwacht wurden. Telefoniert habe ich schon gar nicht mehr in ihrer Anwesenheit.

Nun sitze ich hier, es ist Ostern, ich bin allein und ein wenig verzweifelt. Ich gehe mal davon aus, dass sich das Ganze, wie bisher immer, zwischen Frau und Kind wieder einränken wird. Aber die Erkenntnis bleibt, dass mein Sohn es ähnlich schwer mit seiner Mutter hat, wie ich es damals hatte, und das macht mir Angst. Was, wenn die Pubertät richtig durchkommt und er sich nichts mehr bieten lässt - reißt er dann aus? Was könnte sonst noch passieren? Ich denke, da ist dringend professionelle Hilfe erforderlich, das hat zum Glück auch meine Frau inzwischen erkannt und kümmert sich darum. Ich hoffe, das klappt bald, denn die Mühlen der Bürokratie mahlen leider verdammt langsam.

Und von E. kein Wort, kein Hinweis, ob und wann wir uns vielleicht sehen.
Frohe Ostern.

Egoismus überall

Was ist übrig geblieben von der Umsicht, vom Miteinander der Menschen? Das fängt schon mit kleinsten Kleinigkeiten an: Hier hinter dem Haus, fast so etwas wie ein Innenhof, befinden sich Mülltonnen, auch für Glas. Mal ganz abgesehen davon, dass mit großen Lettern drauf steht, dass über Mittag nichts eingeworfen werden sollte, würde ich nie auf die Idee kommen, um diese Zeit meine Gläser einzuwerfen. Wenn es doch nötig ist, dann lege ich sie mit Samthandschuhen in die Tonne. Warum also müssen andere Mitbewohner ihre Glasabfälle am Feiertag um 13.30 Uhr in hohem Bogen in die Container werfen?
Und wie kann es sein, dass einige Eltern ihre Kinder mit schöner Regelmäßigkeit pünktlich nach dem Mittag gegen 12.30 Uhr auf dem vor meinem Balkon befindlichen kleinen Spielplatz parken, um offenbar selbst ihre Ruhe zu haben? Und wie geht es, dass diese Kinder sich dann bis abends 20.30 Uhr, wenn es schon so gut wie dunkel ist, dort rumtreiben?
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