19
Jan
2014

Jobsuche

CH_mini Ein kleines Luxusproblem ist es schon - ich hab einen ordentlichen, wenn auch im Vergleich zur Privatwirtschaft nur mäßig gut bezahlten Job, und trotzdem bin ich auf der Suche nach etwas Besserem! Doch das Attribut bezieht sich in diesem Fall nicht auf den Job selbst, sondern den Erfüllungsort. ;-) Wie hier bereits erzählt, wünschen wir uns etwas mehr Nähe und Spontanität. Das ist bei 1000 km Entfernung kaum möglich, und daher bin ich seit rund drei Monaten auf der Suche nach einem Job in der Schweiz.

Die ersten Erfahrungen zeigen, dass wir einen langen Atem brauchen werden, bis unser Wunsch in Erfüllung gehen wird. Dabei ist es nicht so, dass ich keine interessanten Angebote finden würde. Aber es zeichnen sich zwei Hindernisse ab: Zum Einen das Alter! Ich muss feststellen, dass ich mit 47 Jahren langsam Richtung Abstellgleis unterwegs bin. Es gibt immer wieder Anzeigen, die ausdrücklich in den Anforderungen darauf hinweisen, dass der Bewerber bitteschön nicht älter als 35 oder auch mal 40 sein möge. Erfahrung zählt heutzutage offenbar nur noch wenig, viel mehr wird auf die vermeintliche Frische, Gesundheit und Dynamik junger Arbeitnehmer spekuliert. Ob das klug ist, wage ich zu bezweifeln, ändern kann ich es leider nicht.

Zum Anderen - die Sprache. Sehr oft wird das Beherrschen mindestens einer weiteren Amtssprache erwartet. Hätte ich das schon während der Schulzeit gewusst, wäre meine Wahl damals auf Französisch gefallen. ;-) So muss ich nun leider damit leben, dass all diese Annoncen für mich nicht in Frage kommen.

Ob auch meine Herkunft aus D eine Rolle spielt, kann ich nicht beurteilen, nur mutmaßen. Es gibt ja bekanntlich durchaus Vorbehalte, die auch von den Medien geschürt werden ... Jedenfalls habe ich von den bisherigen 12 Bewerbungen 8 Absagen bekommen, eine Firma hat sich gar nicht erst gemeldet, drei Antworten stehen noch aus. Eine magere Ausbeute, auch wenn ich weiß, dass 12 Bewerbungen nicht viel sind und es bei der Arbeitsmarktlage manchmal Hunderte von Bewerbungen braucht, bis es klappt. Das Gute ist immerhin, dass ich bei der Suche nicht unter Zeitdruck stehe, aber natürlich frustriert es irgendwann trotzdem ein wenig, wenn immer wieder der selbe Standardtext im Maileingang landet, dass man zwar gut sei, aber nicht gut genug.

Es werden nur Geduld und Ausdauer helfen. Meine Unterlagen sind auf dem aktuellen Stand, sodass mit ein paar individuellen Anpassungen beim jeweiligen Anschreiben die Dateien schnell verschickt sind. Und dann hoffen wir irgendwann einmal auf eine andere Antwort als: "Leider müssen wir Ihnen mitteilen ...". Falls jemand zwischendurch mal einen Daumen zum Drücken übrig hat, bin ich für jede Unterstützung dankbar. :-)

Einstweilen pendeln wir also weiter alle zwei Wochen, sammeln Meilen und verbringen abwechselnd gemeinsame Tage hier oder da. Und dazwischen helfen Sk*pe und WA ein wenig dabei, die Sehnsucht erträglich zu halten. In einem Jahr sind dabei reichlich Nachrichten zusammen gekommen:

WA-Statistik Mein Sohn hätte wohl nur ein müdes Lächeln für diese Zahlen übrig, er schafft das in einem Bruchteil der Zeit, aber für unsere Generation ist das schon eine Leistung. :-) Ab Donnerstagabend hat WA dann ein paar Tage Pause. Kurz vor Beginn des Nachtflugverbots landet mein Schatz rund 1000 m Luftlinie von hier auf dem Flughafen, und dann machen wir uns endlich wieder ein happy weekend!
gamine - 20. Jan, 10:01

Viel glück bei der Jobsuche. das wird schon klappen. Helfen könnte, wenn du deine Einstellung änderst. Was du da schreibst ist frustrierend. Zu alt, Ausländer etc.. Wenn du so denkst, wirst du das ausstrahlen. Geh mit deinen Gedanken in die Richtung, in welche du gehen willst: Der Traumjob wartet auf mich. Es gibt Unternehmen, die auf Erfahrung bauen. Es gibt Jobs, die Deutsch und Englisch brauchen.... Frei nach der Annahme: Wie innen, so aussen. Neugier hilft auch: Neugierig sein, was da so kommen wird :-)

Herr B. - 20. Jan, 10:12

Ja, Du hast Recht. Es ist auch nicht so, dass ich jetzt ständig mit hängendem Kopf und traurigem Gesicht herumlaufen würde. Ich hab die Einstellung - wenn es sein soll, dann wird es auch klappen.
Es gab halt ein paar Angebote, die hätte ich schon sehr spannend gefunden. Dann war es ein wenig schade, dass ich keine Chance hatte, mich vorzustellen. Aber deswegen bleibe ich trotzdem optimistisch und freue mich auf die Zeit, die irgendwann kommen wird.
Danke Dir für die guten Wünsche!
Yenta - 20. Jan, 11:08

Eine meiner Freundinnen hat noch mit 50 Jahren ihren Traumjob gefunden. Sie wurde unter zig BewerberInnen ausgewählt, die alle Jahrzehnte jünger als sie waren. Weil man GENAU SIE wollte. Mittlerweile ist sie bald 60 und arbeitet immer noch dort.

Herr B. - 20. Jan, 11:18

Das macht Mut, vielen Dank! Dann hab ich ja noch zwei Jahre Zeit. ;-) Ich vertraue auch auf meine Stärken.
alex_blue - 21. Jan, 11:57

Ich drücke Dir fest die Daumen!
Ich weiß jetzt nicht, wo in der CH Du hinwillst, aber käme evtl. auch ein Job auf deutscher Seite in der Grenzregion in Frage?

Herr B. - 21. Jan, 12:09

Ich danke Dir sehr!
Nein, das ist leider zu weit weg für den täglichen Arbeitsweg. Diese Möglichkeit scheidet daher aus. Aber ich hoffe, dass ich meine Chance bekommen werde, früher oder später.
flyhigher - 24. Jan, 07:04

wie du bereits erwähntest, Geduld wird der Schlüssel sein. Und wer weiß, wofür's gut ist, wenn's nicht sooooo schnell geht...

Herr B. - 26. Jan, 10:48

Das sagen wir uns auch ... Und bis dahin genießen wir die Tage hier und da - so wie auch an diesem Wochenende wieder. Gerade eben hab ich sie wieder zum Flieger gebracht. Und es war wieder sooo schön!! :-)
Hoffende - 2. Mär, 14:01

Hallo Herr B.,

lange war ich abgetaucht, jetzt bin ich wieder da! :-)

Was die Bewerbungen betrifft, so habe ich gerade ein Training hinter mir. Das war nicht halb so viel wert wie ein Gespräch mit meiner Schwester, die Personalerin war.
Es gibt ja diesen klassischen Bewerbungsaufbau: Anschreiben, Titelblatt, Lebenslauf, die sog. 3. Seite und dann Zeugnisse & Co. Das Problem daran ist, dass man nicht weiß, wie lange bestimmte Tätigkeiten ausgeübt wurden. Auf der 3. Seite steht ja nur, was man gemacht hat, aber eben nicht, wieviele Erfahrungen man damit gesammelt hat.
Vielleicht würde es dir helfen, den Lebenslauf anders zu gestalten und auf die 3. Seite zu verzichten. Indem du den Lebenslauf verlängerst, weil du nicht nur schreibst "19xxx - 19xxx diese Tätigkeit dort und dort", sondern (alles schön untergliedert) DA drunter, welche Tätigkeiten du an der Stelle ausgeübt hast.
Wenn ein und das Selbe bei fast allen Stellen auftaucht, unterstreicht das deine Erfahrung in dieser Sache, während anderes, das du nur wenige Jahre gemacht hast, in der Wertigkeit nicht so stark ist.
Verstehst du das Prinzip? Auf der klassischen 3. Seite scheint alles irgendwie gleichwertig. So ein ausführlicherer Lebenslauf ist viel aussagekräftiger und erhöht vielleicht deine Chancen, weil du auch damit aus der Masse herausfällst. (Nebenbei gesagt: So ein längerer, ausführlicher Lebenslauf liest sich viel besser und bleibt im Gedächtnis!)

Ach, ich wünsche dir von Herzen viel Glück und dass du bald eine Stelle in der Schweiz findest. 1000km sind doch ätzend! Ich bewundere euch, dass ihr das bis jetzt durchgehalten habt!

Herr B. - 2. Mär, 14:26

Willkommen zurück! Schön, dass Du wieder da bist. Nachdem ich zwei Wochen lang kein Internet hatte, hab ich gerade gestern entdeckt, dass Du wieder online bist. Das freut mich!

Danke Dir für die guten Wünsche und die tollen Tipps! Weißt Du was? Da ich mich über zehn Jahre nicht beworben hatte, war ich auch aus der Übung, aber nach einem Tipp vom Mann meines Schatzes habe ich meinen CV jetzt genau SO umgestaltet. Er hat nämlich das Selbe bemängelt. Nun warten wir mal ab, ob das jetzt die Initialzündung ist. :-)

Es stimmt schon, die Entfernung ist manchmal lästig. Aber wir haben uns gut arrangiert, genießen die Vorfreude, den Augenblick, das Erkunden ihrer und meiner Heimat. Das ist sicher mit ein entscheidender Grund dafür, dass wir so lange "durchgehalten" haben und unsere Beziehung in diesen Monaten immer noch intensiver und fester wurde. Und an dieser Mischung aus Nähe und Eigenständigkeit soll und wird sich auch nichts ändern, wenn ich den Schritt wage und umziehe. Darüber sind wir uns einig und haben lange und immer wieder darüber gesprochen. Ich denke, das war sehr wichtig, damit keiner von uns dann enttäuscht oder gar unglücklich ist. Aber ich freue mich auf mehr Spontanität und natürlich auch Zeitersparnis. :-) Morgen mache ich mich wieder auf die Reise - rund 5,5 Stunden mit Flugzeug und Bahn ...
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Jobsuche - beendet

Schweiz
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